PDroid 2.0 – Eine Alternative zu PDroid?

1. Rückblick

pdroid-2.0

Im Oktober 2012 habe ich eine fünfteilige Artikelserie zu ‚Datenschutz für Android‚ veröffentlicht. Viele interessierte Leser waren erschrocken und entsetzt, welche Berechtigungen sich Apps bei der Installation genehmigen. Bewaffnet mit Root, einem Custom-ROM und PDroid ging es den ‚Datenschleudern‚ an den Kragen. Den PDroid Patchvorgang für das Custom-ROM habe ich ausführlich in einem Artikel beschrieben. Hier eine aktuelle Analyse zum ‚Berechtigungshunger‚ der Top 500 Android-Apps.

Update

26.01.2013: Mittlerweile hat sich in Bezug auf PDroid 2.0 einiges getan. Neben PDroid 2.0 existiert mittlerweile eine OpenSource Variante für die Rechteverwaltung. Schaut euch deshalb in jedem Fall den Artikel über OpenPDroid an.

Dennoch blieben viele Fragen offen. Über Kommentare und vor allem per E-Mail erhielt ich viele Anfragen zum Thema ‚Datenschutz für Android‘. Als dann parallel noch PDroid 2.0 veröffentlich wurde war die allgemeine Verwirrung groß.

Im heutigen Artikel möchte ich euch endlich PDroid 2.0 vorstellen und nebenher einige ungeklärte Fragen aufgreifen (Punkt 5. FAQ). Das soll euch nicht davon abhalten weiter Fragen zu stellen! Ich finde es prima wenn sich Leute über den Schutz ihrer Daten Gedanken machen. Und jetzt – viel Spaß beim lesen!

2. Hokuspokus – Verwirrung löse dich…

Zunächst etwas Aufklärungsarbeit. PDroid 2.0 ist keine Weiterentwicklung von PDroid. Ursprünglich wurde PDroid von svyat entwickelt. Anfang 2012 (oder davor?) stellte svyat die Entwicklung ein. Entgegen meiner Aussage war PDroid kein Open-Source Projekt. Dennoch konnte der Core über das frei zugängliche Framework immer wieder für neue Android Versionen angepasst werden. Diese Anpassungen kennen wir in Form der Patches, die sich dann nachträglich in die Custom-ROM’s integrieren lassen. Der Patch ermöglicht anschließend die Installation der PDroid App und macht sie unter dem jeweiligen Custom ROM lauffähig.

PDroid 2.0 wird von CollegeDev entwickelt. Es wurde komplett neu geschrieben. Aussehen und vor allem Funktionalität sind stark an PDroid angelehnt – das löste zunächst Verwirrung aus. Letztendlich erleichtert es den Umstieg und sorgt für das „alte PDroid“ Feeling. Auch PDroid 2.0 ist kein Open-Source Projekt. Begründet wird das von CollegeDev wie folgt:

In the last time I got a lot of question why the framework-patch is open-source and the application not. So, here we go, a little explanation why I do this:
First of all: After I finished my work on the application itself I wanted to make it OpenSource under GNU Gpl. But, there is one security reason why I don’t do this. Before you know how the communication between the PDroidApplication and the privacy Database works, you have to read the source-code of the framework changes. This is one barrier for „script kiddies and other people“ who would like to trick PDroid ….(removed) That’s the only reason why I didn’t made it open source at all. I don’t know if svyat had the same reason for that (he also didn’t open sourced his code of the application), but it could be that he did it for the same reason.
This application needs no permission and can only access features which carried out in the framework and the framework-patches are OpenSource -> there is no way for the application to modify anything on your phone on its own way. So, now you should know why I didn’t open sourced it at all.

Hauptsächlich aufgrund Sicherheitsbedenken wird PDroid 2.0 also als Closed-Source entwickelt. In einem Paketmitschnitt konnte ich keine Datenpakete identifizieren, die PDroid 2.0 an einen Server übermitteln wollte. An dieser Stelle muss man dem Entwickler vertrauen – was zugegeben bei einem so wichtigen Tool nicht leicht fällt. Gleichzeitig besteht wie bei PDroid von svyat die Gefahr, dass CollegeDev die Entwicklung irgendwann einstellt. Wir werden sehen…

Update

Wer absolut Wert auf Open-Source legt, dem sei an dieser Stelle ein Blick auf den PDroid Manager [nicht mehr verfügbar] empfohlen. Leider befindet sich die App noch in einem frühen Alpha Stadium. Hat noch mit Bugs zu kämpfen und bietet insgesamt weniger Optionen.

Übrigens: Ihr könnt der Patch-Anleitung in diesem Artikel folgen und danach einfach den PDroid Manager installieren – den Schritt mit Kopieren des PDroid2.0 apk-Files lasst ihr dann einfach aus.

3. PDroid 2.0

Im Folgenden möchte ich euch nun PDroid 2.0 in Wort und Bild vorstellen. Beginnen wir mit dem Start-Screen und den aus PDroid bekannten Möglichkeiten.

3.1 PDroid lässt grüßen

Start-Screen
Ein gewohntes Bild. Unter Settings werden alle Apps aufgelistet. Über einen Schalter können zusätzlich System-Apps eingeblendet werden. Davon rate ich allerdings ab. Beschränkt euch auf die User-Apps. Profis und Leute mit mehr Erfahrung können sich natürlich auch an System-Apps heranwagen. Ein gelbes ‚Custom‚ hinter der App deutet übrigens auf veränderte / selbst definierte Berechtigungen hin.
Facebook Settings
Ein Fingertipp auf eine App öffnet die Detailansicht. Auf den ersten Blick wieder ein vertrautes Bild. Doch bei näherer Betrachtung fallen zusätzliche Optionen auf. Dabei handelt es sich in erster Linie nicht um Berechtigungen, sondern eher um weitere datenschutzbedenkliche Informationen, auf welche Apps gerne zugreifen. Dazu gehört hier im Beispiel der Facebook-App die ‚Android ID‚. Doch was verbirgt sich dahinter eigentlich? Ein Fingertipp auf die Berechtigung öffnet ein Popup mit zusätzlichen Informationen.
Popup
Aha – gut zu wissen! Wieder eine Information die Facebook nicht benötigt aber dennoch abfragt. Bei jedem Abruf der Android ID schicke ich ab sofort eine zufällig generierten Wert. Wer aufgepasst hat, der sieht oben rechts ein Häkchen bei ‚Data Access Notification‚. Bei jedem Zugriff auf eine Information / Berechtigung erscheint ein kurzes Popup auf dem Screen. Im Bild greift Facebook gerade auf die zufällig generierte Android-ID zu.

Facebook benötigt übrigens KEINE EINZIGE Berechtigung. Dennoch ist die App eine der Neugierigsten und ruft bestimmte Informationen kontinuierlich ab. Jedenfalls entnehme ich das den Log Files von PDroid 2.0.

3.2 Log Files

Ein schönes Feature von PDroid 2.0 ist die Log File Ansicht. Untereinander aufgelistet werden hier alle Apps zusammengefasst, die auf Berechtigungen aller Art zugreifen.
Logs
Ein ‚Data Access Counter‚ zeigt an wie oft eine App auf Berechtigungen zugegriffen hat. Mit einem Fingertipp lassen sich weitere Informationen abrufen.
Facebook Log
Hier im Beispiel die Facebook App. Gemäß den Log Informationen greift Facebook alle 10 Minuten auf Informationen zu und übermittelt diese. Das geschieht vollkommen automatisch, im Hintergrund und selbstverständlich ohne Erlaubnis – naja ganz so ohne Erlaubnis natürlich nicht. Bei der Installation habt ihr den Zugriffsmöglichkeiten immerhin zugestimmt.

In der Log Übersicht lassen sich schnell schwarze Schafe ausfindig machen. Es ist nicht ungewöhnlich eine App zu finden, die einfach mal die IMEI Nummer überträgt. Dazu gehört Clean Master aus dem Google Play Store. Wozu braucht der Anbieter die eindeutige IMEI? Schaut einfach mal in die Log Files und auf was die Apps alles zugreifen. Teilweise wirklich unglaublich frech.

3.3 Batch Profile Mode

Für Eilige und Faule hat CollegeDev den Batch Profile Mode integriert. Dieser lässt sich über das Settings Menü oben rechts aufrufen.
Settings Popup
Batch Mode
Damit lassen sich schnell und unkompliziert massenweise Zugriffsbeschränkungen setzen. Unterschieden wird zwischen:

  • Real – Es werden die echten Werte geliefert, wenn eine App diese erfragt.
  • Empty – Die Anfrage der App geht nicht ins leere, allerdings wird einfach nichts bzw. ein leerer String zurückgeliefert.
  • Random – Zufällig generierte Werte werden übermittelt.

Eine sehr gute Funktion – allerdings mit einem Bug. Wenn ihr ‚Check All‚ auswählt und damit allen User-Apps die Berechtigung auf ‚Empty‚ setzen wollt, dann wirkt sich dies ebenfalls auf die System-Apps aus. Mit einigen Nebenwirkungen… Also aufpassen!

Workaround:

  • Setzt zunächst nur das Häkchen bei User-Apps. Anschließend selektiert ihr Empty und danach Check All. Wendet den Batch Mode an.
  • Danach selektiert ihr System-Apps und setzt anschließend bei jeder System-App händisch ein Häkchen. Jetzt selektiert ihr noch Real und wendet den Batch Mode an.
  • Allen User-Apps sind damit die Berechtigungen entzogen. Die System-Apps bekommen bei einer Anfrage weiterhin die Realwerte geliefert.

3.4 Einstellungen

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Einstellungsmöglichkeiten von PDroid 2.0. Diese erreicht ihr mit einem Fingertipp rechts oben.
Settings
Interessant ist hier vor allem die Permission Mode Option. Damit lassen sich neu installierten Apps zunächst alle Berechtigungen entziehen – eine Wunderkur für Neugierige. Des Weiteren lassen sich Backups von den Einstellungen anfertigen oder diese wieder herstellen. Ebenfalls eine nette Option ist Phone Profil. Damit kann sich jeder eine neue Identität verschaffen – gestatten Bond, James Bond.

Neugierig gemacht? Ihr wollt PDroid 2.0 auch nutzen? Dann lest weiter. Im Folgenden wird erklärt welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und wie ihr einen Patch erstellt.

4. Patch Vorgang

Wer etwas Hintergrundwissen zu Root und Custom ROM’s benötigt, der schaut sich am besten nochmal den Artikel über PDroid an. Diese zwei Voraussetzungen müssen in jedem Fall erfüllt sein, da eine Installation von PDroid 2.0 ansonsten erst gar nicht möglich ist. Wer sein Gerät bereits gerootet hat und ein Custom ROM verwendet, der kann hier weiterlesen.

Durch den ROM Patch könnt ihr ein bereits installiertes ROM nachträglich verändern bzw. modifizieren. Dies ist notwendig, um Custom ROM’s wie das Cyanogen ROM oder AOKP (Android OpenKang Project) auf den Betrieb mit PDroid 2.0 vorzubereiten. Wenn euer Gerät die folgenden Voraussetzungen erfüllt, habt ihr gute Chancen PDroid 2.0 nutzen zu können.

4.1 Voraussetzungen

Ihr benötigt in jedem Fall:

  • Wichtig: Wer noch das „alte“ PDroid verwendet, der muss dies erst entfernen. Mehr dazu unter den FAQ’s.
  • Root-Zugang bzw. ein gerootetes Android Gerät
  • Ein Custom ROM von:
    • CyanogenMod (CM7, CM9 oder CM10) Achtung: Manche nightly-builds von CM10 machen Probleme
    • AOKP (AOKP, AOKP-JB)
    • ParanoidAndroid
    • AOSP bzw. ein auf AOSP basiertes ROM
    • … weitere ROM’s werden eventuell auch bald unterstützt
  • Euer Custom ROM darft nicht höher als Android Version 4.1.2 sein. Derzeit wird 4.2.X noch nicht vom Auto-Patcher unterstützt. 18.01.2012: Android Version 4.2.1 wird mit dem neuen Auto-Patcher 2.5.2 nun ebenfalls unterstützt.
  • Etwas Geduld und am besten Linux / Mac (zur Not auch Windows, aber da macht der ApG Probleme)
  • Wichtig: Stock ROM’s werden NICHT unterstützt. Mehr dazu unter den FAQ’s.

4.2 Let the magic happen… Patch Erstellung

Eines vorweg: Von einem Patchversuch mit ApG für Windows rate ich definitiv ab. Selbst mit der neuesten Version kam es bei mir zu Fehlern während dem Prozess. Ich muss daher von der Nutzung abraten und empfehle die Linux- / Mac-Variante.

Zunächst müsst ihr euch den Auto-Patcher besorgen. Eine grafische Oberfläche wie bei Windows existiert nicht. Der Patch Vorgang wird über die Konsole durchgeführt – was im Prinzip recht einfach ist. Ladet euch die neueste Version 2.4.7 (Auto-Patcher) herunter und entpackt das Zip File. Anschließend kopiert ihr noch euer Custom ROM in das entpackte Verzeichnis und öffnet ein Terminal.

Der Befehlssatz für den Auto-Patcher lautet:

./auto_patcher <ROMNAME>.zip <MODTYPE> <ROMTYPE>

Die <> ersetzt ihr mit den passenden Werten:

  • ROMNAME – Name des ROM’s
  • MODTYPE – Name des zu patchenden Mods
  • ROMTYPE – cm7,cm9,cm10,aokp,aokp-jb,aosp, aosp-jb oder aosp-mod

Hier ein Beispiel:

./auto_patcher aokp_grouper_jb_build-5.zip pd2.0 aokp-jb
  • ROMNAME – aokp_grouper_jb_build-5.zip
  • MODTYPE – pd2.0
  • ROMTYPE – aokp-jb

Ich patche hier ein Custom ROM ‘AOKP-JB5′ für das Nexus 7 von grouper (ROMNAME) mit pd2.0 (MODTYPE) für ein AOKP Jelly Bean Release (ROMTYPE).

Auto-Patcher Patch

Anschließend wird der Patch Vorgang auf dem Terminal ausgegeben. Sofern das Patchen funktioniert hat erhaltet ihr zwei Zip Dateien. Beide Dateien ‘update.zip‘ und ‘restore.zip‘ kopiert ihr auf den internen Speicher (zb. Downloads) eures Android Geräts. Das ‘update.zip’ bewirkt die Veränderung am ROM, während ‘restore.zip’ dies wieder rückgängig macht.

Hinweis: Da im Moment praktisch ständig Updates sowohl bei den Custom ROM’s, als auch beim Auto-Patcher veröffentlicht werden, entstehen teilweise Inkompatibilitäten. Sollte der Patch Vorgang mit einem Fehler abbrechen, dann versucht eine andere bzw. ältere Version des Auto-Patchers.

4.3 Patch einspielen

4.1 ClockWorkMod

Für die weiteren Schritte empfehle ich das ClockWordMod. Wer es noch nicht kennt, der kann sich hier darüber informieren. Dort wird ebenfalls erklärt, wie es installiert wird.

4.2 Backup

Bevor der Patch eingespielt wird solltet ihr ein Backup anfertigen. Dafür hat das ClockWorkMod nandroid integriert. Damit wird ein Image/Abbild eures kompletten Systems erstellt.

Zunächst bootet ihr in den Recovery Modus und führt dann folgende Schritte durch:

  • backup and restore
  • backup

Nandroid erstellt anschließend ein Backup eures aktuellen Systems. Zur Sicherheit könnt ihr euch das fertige Backup per USB auf den Rechner ziehen.

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4.3 PDroid Patch

Danach bootet ihr wieder in den Recovery Modus, um den PDroid Patch einzuspielen. Dort führt ihr dann folgende Schritte durch:

  1. install zip from sdcard
  2. choose zip from sdcard
  3. Download/ (falls ihr die beiden Files dort abgelegt habt)
  4. update.zip
  5. Yes – Install update.zip
  6. Neustart

Euer Custom ROM ist jetzt für die PDroid 2.0 App vorbereitet. Jetzt müsst ihr das Tool noch installieren. Im XDA-Thread könnt ihr euch Version 1.51 herunterladen. Es handelt sich hierbei um ein Zip File, welches zwei Dateien enthält. Die apk-Datei mit dem Namen ‚PDroid2.0_USER.apk‚ kopiert ihr auf euer Gerät. Über einen Datei-Explorer (bspw. Solid Explorer) könnt ihr die apk-Datei installieren.

Installieren – Fertig. Viel Spaß mit PDroid 2.0! :)

5. FAQ

An dieser Stelle möchte ich nochmal ein paar Fragen aufgreifen die mich vor allem per E-Mail erreicht haben.

  • Frage: Ich verwende noch PDroid möchte aber PDroid 2.0 installieren. Was muss ich tun?
    Antwort: Zunächst muss PDroid vollständig entfernt werden. Beachtet dabei folgende Schritte:
    • Unter ‚Einstellungen –> Apps –> PDroid‚ könnt ihr PDroid zunächst deinstallieren.
    • Während der Patch-Erstellung wurden zwei Dateien generiert. ‘Update.zip‘ und ‘restore.zip‘. Mit dem restore.zip müsst ihr den Vorgang rückgängig machen. Folgt einfach den Erklärungen unter 4.3 – ihr ersetzt update.zip allerdings mit restore.zip.
    • Mit einem File-Explorer löscht ihr anschließend noch händisch folgende Daten unter /data/system/:
      • privacy Ordner
      • privacy.db
      • privacy.db-journal
    • Jetzt könnt ihr euch wieder Punkt 4.2 widmen und den PDroid 2.0 Patch erstellen.
  • Frage: Was bedeutet Berechtigung XY?
    Antwort: Das könnt ihr am besten mit aSpotCat herausfinden. Oder ihr tippt in PDroid 2.0 einfach auf eine Berechtigung – und voilà es öffnet sich ein Popup mit Informationen.
  • Frage: Welche Berechtigungen sind als ungefährlich einzustufen?
    Antwort: Ich bin ganz ehrlich – diese Frage kann ich nicht ausreichend beantworten und muss in einem gesonderten Blog-Artikel näher betrachtet werden. Bis dahin empfehle ich PDroid 2.0 so zu konfigurieren, dass einer App bei Installation zunächst alle Berechtigungen verweigert / entzogen werden. Sollte etwas dann nicht funktionieren, könnt ihr ausprobieren an welcher Berechtigung es scheitert.
  • Frage: Benötige ich wirklich ein Custom ROM? Kann ich es nicht auf meinem Stock ROM installieren?
    Antwort: Ein Custom ROM wird benötigt. Stock ROM’s haben eine Dateistruktur, die von den Patchern nicht unterstützt wird. Mehr Informationen dazu unter: Was bedeutet Odex/Deodex?
  • Frage: Funktionieren auf einem Custom ROM alle Apps wie gewohnt?
    Antwort: Mir sind keine Einschränkungen bekannt.
  • Frage: Welches Custom ROM ist zu empfehlen?
    Antwort: Pauschal lässt sich hier immer das CyanogenMod empfehlen. Es bietet für viele Geräte ein passendes ROM an. Der Auto-Patcher funktioniert damit meist problemlos. Ich selbst benutze das AOKP-ROM in der Version 4.1.2 – es gefällt mir einfach besser.
  • Frage: Der Patch Vorgang mit meinem Custom ROM und ApG scheint nicht zu funktionieren. Es werden immer Fehler angezeigt und der Prozess wird abgebrochen. Was kann ich tun?
    Antwort: In jedem Fall Auto-Patcher für Linux / Mac nutzen. Sollte der Patch Vorgang mit einem Fehler abbrechen, dann versucht eine andere bzw. ältere Version des Auto-Patchers.

6. Fazit

Setzen wir die rosa-rote Brille einmal ab und halten uns eines klar vor Augen: Wir werden beraubt und zwar unserer privaten Daten. Übertrieben? Vielleicht ein wenig und dennoch haben es viele Apps genau darauf abgesehen.

Ob paranoid oder nicht. PDroid 2.0 sollte eigentlich fester Bestandteil in jedem Android System sein. Abgesehen von der Installationsverweigerung habt ihr nur wenig Kontrolle über eure Daten. Google wird an der ‚Friss oder Stirb‚ Mentalität weiterhin festhalten. Entweder ihr schluckt die bittere Pille und genehmigt bei der Installation einer App den Zugriff auf die Berechtigungen oder ihr verweigert die Nutzung eben.

Durch Tools wie PDroid, PDroid 2.0 oder auch LBE Privacy Guard [nicht mehr verfügbar] könnt ihr euch das Mitbestimmungsrecht zurückholen und selbst über die Berechtigungen verfügen.

Jetzt zu meiner Frage die ich in der Artikelüberschrift gestellt habe: PDroid 2.0 ist nicht nur eine Alternative, sondern eine konsequent weitergedachte Idee vom ursprünglichen PDroid. Eine Nutzung von PDroid 2.0 ist in jedem Fall zu empfehlen. Ein Umstieg von PDroid ebenfalls. Es lohnt sich!

Über den Autor | Kuketz

Mike Kuketz

In meiner freiberuflichen Tätigkeit als Pentester / Sicherheitsforscher (Kuketz IT-Security) schlüpfe ich in die Rolle eines »Hackers« und suche nach Schwachstellen in IT-Systemen, Webanwendungen und Apps (Android, iOS). Des Weiteren bin ich Lehrbeauftragter für IT-Sicherheit an der Dualen Hochschule Karlsruhe, sensibilisiere Menschen in Workshops und Schulungen für Sicherheit und Datenschutz und bin unter anderem auch als Autor für die Computerzeitschrift c’t tätig.

Der Kuketz-Blog bzw. meine Person ist regelmäßig in den Medien (heise online, Spiegel Online, Süddeutsche Zeitung etc.) präsent.

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Diskussion

9 Ergänzungen zu “PDroid 2.0 – Eine Alternative zu PDroid?”

  1. Comment Avatar qwertz sagt:

    Hey, endlich ist der Artikel zu pdroid 2.0 raus!

    Mich würde noch interessieren wie das mit den Updates für den CyanogenMod 10 funktioniert. Mit der ROM kann man sich regelmäßig Updates ziehen und direkt installieren. Ist das auch nach der Installation von pdroid 2.0 möglich oder müsste ich dann bei jedem Update auch das neue ROM patchen?

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Ausprobieren.

      Meine Vermutung: Je nachdem welche Teile des Android OS bei einem Update des CyanogenMod betroffen sind, kann das ein erneutes Patchen nach sich ziehen.

  2. Comment Avatar Roman Schröder sagt:

    Naja ich weiß nicht. Das Gelaber von wegen Sicherheitsbedenken, darum nicht Open Source ist absoluter Quatsch. Was auch die heiße Diskussion im XDA Forum belegt. Daher würde ich von PDroid 2 abraten.

    Ich unterstütze da lieber eine Open Source Version von PDroid.

    https://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=1994860

    MfG

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Hallo Roman,

      ich habe es im Artikel ergänzt. Hatte auch über den PDroid Manager gelesen und ihn kurz mal getestet. Läuft leider nicht sonderlich stabil bei mir.
      Als Open-Source Alternative aber dennoch eine Erwähnung wert. Vor allem wenn die Entwicklung voranschreitet und die Bugs eliminiert werden.

      Sicherlich bald ein Artikel wert.

  3. Comment Avatar Fabian sagt:

    Hallo,
    sehr schöner und informativer Artikel. Ich hatte bereits die Version 1 und die funktionierte sehr gut. Der Umstieg auf Version 2 klappt bei mir leider nicht. Ich bin genau nach deiner Anleitung hervorgegangen.
    Allerdings konnte ich die Dateien, die du geschrieben hast nicht manuell löschen, da diese nicht zu finden waren. Das Verzeichnis \data ist bei mir leer. Auch die Suche mit einem Explorer nach „privacy“ hatte keinen Erfolg.
    Ich habe den Remove-Patch installiert, PDroid 1 deinstalliert und nach Neustart den PDroid2-Patch geflasht. Dann PDroid 2 installiert.
    Konnte es auch starten, aber leider nichts ändern. Beim Speichern meldetet er immer „ERROR. Can’t save“.
    Was mache ich falsch beim Umstieg von P1 zu P2?
    Der P2-Patch funktioniert wohl. Hab ihn aus dem Android-Hilfe-Forum genau für meine CM10 Version. Und wenn er nicht funktionieren würde wär das wohl schon aufgefallen.

    Vielleicht hast Du eine Idee?

    Viele Grüße

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Du hast mit Sicherheit diesen Ordner: /data/system/

      Nur bist du nicht vom Wurzelverzeichnis ausgegangen, sondern vermutlich vom internen Storage deines Android Geräts. Dort liegen nur User-Files.
      Ich weiss nicht welchen Explorer du nutzt, aber bei fast jedem kann man (da Root-Rechte) aus dem internen Storage Bereich raus und wirklich auf die Systemfiles zugreifen.

      Nach dem löschen der Dateien sollte PDroid 2.0 dann auch funktionieren.

  4. Comment Avatar Alex_R3CONN3R sagt:

    Ich hatte genau das selbe Problem wie Fabian.
    Aber ich habe es gelöst. :D
    Bei mir hat auch der „sytem“-Ordner unter „data“ gefehlt.
    Ich habe dann im Root Explorer die Permissions von „data“ auf 0777 geändert und den Ordner system erstellt.
    Und siehe da !
    Da war alles drin. Ich habe die Dateien gelöscht und PDroid 2 konnte die Einstellungen speichern.
    Einfach unglaublich!

    Gruß Alex

  5. Comment Avatar Fabian sagt:

    Danke für die Hilfe.
    Explorer hatte keine Rootrechte. Deshalb hat er nix gefunden. Mit Rootrechten konnte ich die Dateien/Ordner löschen.
    Nach Patchen läuft PDroid 2.0 jetzt gut. Hat viel mehr Einstellungen wie das „erste“. Sehr schön.
    Vielen Dank für den tollen Blog und die Hilfestellung.
    Fabian

  6. Comment Avatar Mario sagt:

    Ich finde aber das Wort „Berechtigung“ ein wenig fehl am Platz. Es geht um Informationen – nicht um Berechtigungen die man mit anderen Tools bearbeiten kann.
    Ansonsten schöner Artikel. Danke!

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