AdNauseam: Adblocker besser nicht nutzen

Vor kurzem habe ich einen Microblog-Eintrag zum Adblocker AdNauseam veröffentlicht. In diesem Zusammenhang habe ich Andreas Dewes gefragt, ob das Addon Sinn macht. Andreas hat übrigens die Deanonymisierung der Nutzer beim NDR-Datenskandal »Nackt im Netz« durchgeführt. Meine Frage:

Bringt das Addon was? Lassen sich die Daten-Profile, die über den Browser eines Nutzers entstehen, damit tatsächlich »verunreinigen«? Ich bin da skeptisch, kann aber nicht abschließend beurteilen, wie gut die Algorithmen so etwas erkennen können. Zudem wird ja auch ständig die eigene IP-Adresse und weitere Browser-Merkmale übertragen, wenn man nicht gerade über Tor oder VPN surft.

Seine Antwort:

Klingt interessant das Konzept, das Problem scheint mir aber zu sein, dass der Ad-Blocker ja bei jedem Klick die IP-Adresse des Nutzers an den Ad-Dienst preisgibt (unabhängig davon, ob der das Cookie blockiert). Der Betreiber weiß also, dass Seite X von IP-Adresse Y angesurft wurde, was ja für die Privatsphäre erstmal schlecht ist (es sei denn, der Nutzer hat einen VPN installiert) da der Ad-Anbieter eventuell auf Basis der IP-Adresse (+User Agent und anderen nicht geblockten Identifiern) Profiling machen kann. Unabhängig davon, ob der Werbe-Klick „legitim“ war oder nicht ist hierfür ja schon der Fakt, dass eine bestimmte Webseite besucht wurde interessant. Gezieltes Profiling wird dadurch vermutlich nur wenig erschwert oder im ungünstigen Fall sogar vereinfacht denke ich. Überhaupt keine Informationen an den Ad-Betreiber zu schicken (also nicht auf die Werbung zu klicken und Tracking-Skripte / Cookies zu blockieren) scheint mir da die bei weitem bessere Option zu sein, zumindest falls ich das Konzept richtig verstanden habe.

Für die Werbetreibenden ist das Ding vermutlich auf jeden Fall ein Ärgernis, da es zusätzliche Kosten verursacht, für Google hingegen ist es ja erstmal praktisch da es den Werbeumsatz erhöht, vermutlich sehen die es aber als problematisch an da es für die Werbetreibenden die Kosten verzerren könnte.

Fazit: Lasst besser die Finger davon.

Hilf mit die Spendenziele zu erreichen! Mitmachen ➡