Anonymität: Die haltlosen Werbeversprechen der VPN-Anbieter

1. PrivatsphäreVPN anonym

Die Enthüllungen von Edward Snowden, regelmäßige Datenskandale und die immer neuen Überwachungspläne (Ausbau Videoüberwachung, Ausweitung der VDS) der Bundesregierung: Es gibt gute Gründe, sich um seine Privatsphäre zu sorgen. Nach einer kurzen Recherche im Internet scheint die Lösung auf der Hand zu liegen: Virtual Private Network, kurz VPN.

Doch ist ein VPN tatsächlich die erhoffte Lösung für den datenschutzbewussten Anwender? Was steckt hinter den Werbeversprechen der VPN-Dienstleister? Kann man über ein VPN tatsächlich »anonym« und spurenarm im Internet surfen?

Wir haben uns auf die Suche nach Antworten begeben und 20 VPN-Dienstleister mit ihrem Werbeversprechen der »100%igen Anonymität« konfrontiert. Die Antworten der Anbieter zeigen: Es geht meist nur ums Geschäft.

2. VPN

Das Prinzip eines VPNs kurz erklärt: Über eine verschlüsselte Verbindung – dem Tunnel – schickt der Rechner bzw. das Mobilgerät seine Anfrage an den Server eines VPN-Providers. Dieser leitet die Anfrage an das Ziel (Internetseite, Streaming-Dienst, usw.) im Internet weiter und verpasst dem Nutzer dabei eine neue IP-Adresse. Der Vorteil: Alle Datenpakete die vom Rechner abgehen, stecken in diesem »sicheren« Tunnel, der von außen nicht einsehbar ist. Aus der Sicht eines Anwenders werden damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

  • Ist der VPN-Tunnel zum Anbieter aufgebaut, werden alle Datenpakete über den Anbieter geschleust. Beim Aufruf einer Webseite ist demnach nicht mehr die eigene IP-Adresse sichtbar, sondern aufgrund der Zwischenstation, die des VPN-Anbieters.
  • Die Verbindung zwischen VPN-Anbieter und Client ist im Idealfall abhör- bzw. manipulationssicher. Durch den Aufbau einer verschlüsselten Verbindung können Informationen, die zwischen dem VPN-Dienstleister und dem Rechner ausgetauscht werden, nicht einfach mal so eingesehen werden.

VPN

Aus Anwendersicht klingt das Prinzip zunächst vielversprechend:

  • Die eigene IP-Adresse ist nicht mehr sichtbar, demnach kann niemand nachverfolgen, welche Webseiten man im Internet aufruft
  • Zudem ist der gesamte Verkehr »verschlüsselt«, was wiederum vor Hackern, Schadsoftware und anderen Gemeinheiten schützen sollte

Genau diese beiden VPN-Mythen versuchen VPN-Dienstleister seit Jahren in die Köpfe der Anwender zu pflanzen – und es scheint zu funktionieren. Denn die Anzahl der Anbieter steigt kontinuierlich.

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2.1 Haltlose Werbeversprechen

Man muss nicht lange suchen, um auf die plakativen Marketingsprüche der VPN-Dienstleister zu stoßen:

[…] schützt dich vor Hacker, Massenüberwachung, Internetspionage und Verhaltensanalyse.

Ein VPN-Dienst unterstützt Sie dabei, Ihre Datenspur im Internet anonym zu halten.

Erleben Sie das Internet ohne Hacker, Tracking und Zensur. […] sichert Ihre WLAN-Verbindungen, lässt Sie anonym surfen und ermöglicht globalen Zugang zu Ihren liebsten Inhalten.

Insbesondere das Werbeversprechen der »Anonymität« ist weit verbreitet. Das ist auch kaum verwunderlich, denn der Wunsch nach Anonymität und damit Privatsphäre im Internet ist ein berechtigter Wunsch vieler Anwender, der sich allerdings kaum oder nur mit sehr hohem Aufwand realisieren lässt. Entgegen der Werbeversprechen ist ein VPN allerdings nicht dazu geeignet, um anonym und spurenarm im Netz zu surfen. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Technik: Die IP-Adresse ist unbestritten ein Merkmal, mit dem sich ein Nutzer eindeutig identifizieren lässt. Es ist allerdings nur ein Merkmal von vielen und verliert zusehends an Bedeutung. Die Tracking-Methoden sind heute so fortgeschritten, dass sie den Nutzer bspw. an den Cookies, den installierten Browser-Addons, der Bildschirmauflösung oder der eingestellten Sprache im Browser identifizieren können. Mit der »Maskierung« der IP-Adresse durch einen VPN-Anbieter wird demnach nur eines dieser Merkmale wirksam vor der Nachverfolgung durch Tracker und weiteren »Datenschnüfflern« geschützt. Das ist zu wenig – Anonymität wird durch die bloße Nutzung eines VPNs also keinesfalls erreicht.
  • Mensch: Wir sind Gewohnheitstiere und jeder einzelne von uns verfügt vermutlich über mehr als 15 Online-Konten für die verschiedensten Zwecke: Online-Banking, soziale Netzwerke, Shopping, Foren, E-Mails uvm. Aufgrund unserer Bequemlichkeit wird für all jene Zwecke immer der gleiche Browser, mit den identischen Browser-Merkmalen, verwendet. Ohne entsprechende Browser-Addons, wie bspw. uBlock Origin, ist der Nutzer den Trackern quasi hilflos ausgeliefert. Die Antwort: Surfen über VPN. Aber was genau ändert sich dann? Im Grunde wird lediglich die IP-Adresse »ausgetauscht« und der gesamte Verkehr zwischen Gerät und dem VPN-Dienstleister verschlüsselt. Der Anwender fühlt sich nun »geschützt« bzw. »sicher« und loggt sich weiterhin in seine bestehenden Online-Konten ein, die häufig mit seinem Realnamen verknüpft sind. Auch hier gilt: Die Anonymität kann so nicht gewährleistet werden – im Gegenteil, sie wird vom Anwender selbst wieder aufgehoben. Das bedeutet: Ohne eine Anpassung der Surfgewohnheiten, lokalen Sicherheitsvorkehrungen gegen Fingerprinting und DNS-Leaks, bietet ein VPN ungefähr so viel Anonymität, wie wenn Frau Merkel in aller Öffentlichkeit über den Berlin Alexanderplatz spaziert und hofft nicht erkannt zu werden.
  • Recht: Ein Blick in die Datenschutzbestimmungen eines VPN-Anbieters ist oftmals äußerst aufschlussreich. Entgegen der eigenen Versprechen lassen sich dort oftmals folgende Aussagen finden:

    Zusätzlich zu den Informationen, die Sie über unser Bestellformular übermitteln, speichern wir die folgenden Daten: IP-Adresse, die Uhrzeiten, wann Sie unsere Dienste nutzen und das Gesamtvolumen an Daten, das pro Tag übertragen wird.

    oder

    … wir werden Informationen über Sie oder Ihr Konto nie an jemanden weiterleiten, außer an Mitarbeiter einer Strafverfolgungsbehörde mit den notwendigen Dokumenten und Papieren.

    Jedem sollte klar sein: Das widerspricht der Idee von Anonymität. Eine große Rolle in Sachen Datenschutz spielt in diesem Zusammenhang nämlich der Standort des VPN-Anbieters, aus diesem sich wiederum die rechtlichen Verpflichtungen ableiten lassen. Viele Anbieter sind schlichtweg dazu gezwungen Serverlogs für einen gewissen Zeitraum vorzuhalten oder bspw. Informationen an Ermittlungsbehörden weiterzuleiten. Somit steht ihr in einer direkten Vertrauensbeziehung zu eurem VPN-Dienstleister: Speichert er euer Suftverhalten, oder etwa doch nicht? So richtig kann dies niemand nachvollziehen, außer dem Anbieter selbst.

Diese Einschränkungen werden von den meisten VPN-Dienstleistern nur allzu gerne verschwiegen. Der Grund dafür ist nachvollziehbar: Es wäre schlecht für das Geschäft.

2.2 Sinnvolle Einsatzszenarien

Doch Moment – ich möchte das Prinzip eines VPNs nicht per se in Frage stellen. Denn es gibt durchaus sinnvolle Einsatzmöglichkeiten von VPNs. Man denke an die Anbindung externer Mitarbeiter an ein Firmennetzwerk oder die Umgehung von Geo-Sperren, die den Zugriff auf gesperrte Inhalte erlauben. Aber auch für einen anderen Zweck, eignet sich ein VPN ganz hervorragend: Wenn man sich in einem öffentlichen WLAN befindet und sich gegen »Mitleser« schützen möchte. Schwupps VPN-Verbindung aufgebaut – und neugierige Hoteliers und andere bleiben außen vor. Das sind Einsatzszenarien wofür VPNs ursprünglich konzipiert wurden – und nicht um »anonym« bzw. spurenfrei im Internet zu surfen.

3. Nachgehakt: VPN-Werbeversprechen

VPN-Anbieter verzerren die Realität gerne und vermarkten VPNs mit haltlosen Werbeversprechen. Insbesondere der unbedarfte bzw. datenschutzbewusste Nutzer geht diesen Versprechen auf den Leim. Denn der erhoffte Schutz der Privatsphäre, wie ihn die Werbung verspricht, wird nicht erzielt. Schlimmer: Der Anwender wiegt sich in eine Art »Scheinsicherheit«, die faktisch leider nicht existiert. Den VPN-Anbietern fehlt es ganz klar an Transparenz und Ehrlichkeit, was ihre VPN-Angebote für den Kunden wirklich leisten können – und zwar abseits der rosaroten Werbewelt.

Ich habe mich gefragt: Was würde eigentlich passieren, wenn ein VPN-Anbieter konkrekt auf die irreführenden Werbeaussagen angesprochen wird. Oder anders: Was würde passieren, wenn ein Durchschnittsnutzer eine Anfrage formuliert?

3.1 100% anonym

Auf Basis des Detailed VPN Comparison Charts haben wir zunächst eine Liste mit VPN-Anbietern erstellt, die mit »totaler«, also »100%iger Anonymität« oder ähnlichen Aussagen werben. Die fertige Liste umfasst 37 VPN-Anbieter, von denen 20 zufällig ausgewählt wurden.

In 19 Fällen erhielten die VPN-Anbieter eine gewöhnliche Anfrage, wie sie vermutlich ein Durchschnittsnutzer formuliert hätte:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin auf Ihren VPN-Dienst aufmerksam geworden. Sie versprechen auf Ihrer Internetseite, dass meine IP-Adresse geändert wird und ich dann ganz anonym bin.

Kann ich mich darauf verlassen? Meine Privatsphäre ist mir sehr wichtig.

Danke für die Auskunft.
[. . . ]

Nochmal auf Englisch:

Dear Sir or Madam,

I’m interested in your VPN service, however, I’ve read that a VPN is never totally anonymous. Is this true or can you ensure me that I’m absolutely anonymous and secure when using [Name des VPN-Anbieters]?

These are both crucial features for my family.

Thanks in advance
[. . . ]

Einen der 20 Anbieter –Avira Phantom VPN– haben wir direkt mit den irreführenden Werbeaussagen konfrontiert. Bis heute haben wir auf die Anfrage keine Antwort erhalten.

3.2 Antworten

Werfen wir mal einen Blick auf ein paar ausgewählte Antworten:

CrypticVPN

 If your not doing anything illegal you should be fine.

hide.me

Hallo,

die VPN Verbindung verschlüsselt Ihren Datenverkehr zwischen Ihrem Rechner und unserem Server und anonymisiert Ihre IP Adresse; die VPN Verbindung ist also ein wichtiger Schritt bei der Sicherung Ihrer Privatsphäre. Einige Systeminformationen aber, können trotz VPN Verbindung noch immer von Scripts abgefragt werden. Sie können zusätzliche Maßnahmen durchführen um dieses Problem zu umgehen. Siehe [. . . ]. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Sincerely [. . . ]

Hide My Ass!

Hello,
Thank you for contacting HMA! customer support. I am very glad to hear that you are interested in our service.

You’ve come to the right place! When it comes to online privacy, there’s no better protection than HMA! Pro VPN. By connecting to any one of our 900+ servers, your IP address gets changed so that your real location cannot be tracked back to you. An IP address is your online ‘digital fingerprint’ and by changing it, your online identity is changed as well. At the same time, all traffic will leave your device encrypted to the highest security level.

Your personal email or ebanking transactions will be protected. As soon as you connect your privacy will be instantly ensured and you will be enable to surf anonymously, bypass any censorship or surveillance, and use any application you want. Not even your ISP will be able to find out what you’re doing online.

Therefore, don’t leave it out until it’s too late. VPN is the best way to keep your online security. Find out how to easily subscribe here: [. . . ]

If you have any questions, feel free to contact me back I’ll gladly help.

Kind regards, [. . . ]

Hotvpn

hello
hotvpn 100% anonimity
(Ungekürzt!)

proXPN

Hi,

Thank you for contacting ProXPN support. Yes, once connected to our VPN your computer will be anonymous, our VPN has a high level of encryption and others will not be able to see your data when connected. ProXPN is completely anonymous since our VPN uses our own secure DNS. Let us know if you have more questions.

Best regards,

[. . . ]

3.3 Auswertung

Von den 20 angefragten VPN-Anbietern haben insgesamt 13 auf die Anfrage geantwortet. Zur Auswertung:

  • Acht Anbieter blieben bei ihren Werbeaussagen und versicherten dem Durchschnittsnutzer »absolute« Sicherheit bzw. Anonymität.
  • Fünf Anbieter gestanden mögliche Leaks oder Probleme ein, die zur Deanonymisierung oder gar fehlender Anonymisierung der Nutzer führen könnte.

In Zahlen:

  • 35 % der Anbieter antworteten nicht.
  • 40 % blieben bei ihren haltlosen Werbeversprechen.
  • Nur jeder vierte VPN-Anbieter gestand indirekt ein, dass die Werbeversprechen möglicherweise nicht ganz korrekt sind.

4. Fazit

Aus meiner Sicht muss sich ein überwiegender Teil der VPN-Anbieter mangelnde Transparenz und fehlende Ehrlichkeit vorwerfen lassen. Hier wird gezielt mit den Ängsten der Nutzer gespielt, um ihnen eine Dienstleistung zu verkaufen, die bei genauerer Betrachtung nicht das leisten kann, was sie verspricht. Im Grunde liegt hier eine Täuschung vor, da VPN-Anbieter ihre Kunden nur unzureichend bis gar nicht darüber aufklären, wo die Grenze der versprochenen Anonymität liegt.

Wer tatsächlich das Interesse hat seine Privatsphäre während dem Surfen im Netz besser zu schützen bzw. weniger Datenspuren zu hinterlassen, dem sei die Artikelserie »Not my data« empfohlen.

Hinweis

Übrigens: Lasst die Finger von VPN-Vergleichsportalen. Das sind meist dubiose Anbieter, die gutgläubige Nutzer mit Affiliate-Links abzocken. Mehr dazu im Beitrag: VPN-Vergleichsportale: Finger weg von diesen Seiten.

Über den Autor | Kuketz

Mike Kuketz

In meiner freiberuflichen Tätigkeit als Pentester / Sicherheitsforscher (Kuketz IT-Security) schlüpfe ich in die Rolle eines »Hackers« und suche nach Schwachstellen in IT-Systemen, Webanwendungen und Apps (Android, iOS). Des Weiteren bin ich Lehrbeauftragter für IT-Sicherheit an der Dualen Hochschule Karlsruhe, sensibilisiere Menschen in Workshops und Schulungen für Sicherheit und Datenschutz und bin unter anderem auch als Autor für die Computerzeitschrift c’t tätig.

Der Kuketz-Blog bzw. meine Person ist regelmäßig in den Medien (heise online, Spiegel Online, Süddeutsche Zeitung etc.) präsent.

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Diskussion

26 Ergänzungen zu “Anonymität: Die haltlosen Werbeversprechen der VPN-Anbieter”

  1. Comment Avatar bolle sagt:

    Speziell beim Thema Vorratsdatenspeicherung, sehe ich VPN schon als einen möglichen Weg diese zu umgehen. Wenn ich keinen VPN-Anbieter finde dem ich vertrauen würde, wäre es immer noch möglich in einem Land das keine Informationen mit deutschen/europäischen Strafverfolgungsbehörden teilt bzw. austauscht, einen Rootserver mit meiner VPN-Konfiguration zu betreiben.

    • Comment Avatar Anonymous sagt:

      Hallo bolle,

      wie willst du denn sicherstellen, dass der Root-Server-Anbieter nicht doch kooperiert? Das muss nicht einmal direkt passieren. Er könnte schließlich gehackt werden. Er kann auch Metadaten speichern, selbst wenn er das nicht zugibt.

      Weiterhin musst du für das Anmieten Daten übermitteln und evtl. Geld überweisen, also bevor dein VPN läuft bzw. auf anderem Wege. Auch könnte der VPN falsch eingerichtet werden und auf diese Weise nicht wirksam funktionieren.

      Zuletzt sei noch gesagt, dass man eben doch anhand von genutzten Diensten und Verhaltensmustern kombiniert mit immer noch anfallenden technischen Daten (siehe Artikel) identifizierbar ist. Der or Kurzem entdeckte Zero-Day-Exploit zeigt zusätzlich, wie risikoreich es ist, sich auf völlige Anonymität zu verlassen.

      • Comment Avatar bolle sagt:

        wie willst du denn sicherstellen, dass der Root-Server-Anbieter nicht doch kooperiert? Das muss nicht einmal direkt passieren. Er könnte schließlich gehackt werden. Er kann auch Metadaten speichern, selbst wenn er das nicht zugibt.

        Ich beziehe mich hier speziell auf die Vorratsdatenspeicherung, also ist „gehackt werden“ hier nicht relevant. Wie schon geschrieben vertraue ich dem Anbieter dass er eben keine Metadaten loggt.

        Weiterhin musst du für das Anmieten Daten übermitteln und evtl. Geld überweisen, also bevor dein VPN läuft bzw. auf anderem Wege. Auch könnte der VPN falsch eingerichtet werden und auf diese Weise nicht wirksam funktionieren.

        Fällt ebenfalls unter Vertrauen, dass ich davon ausgehe dass der Anbieter seine VPN Server richtig pflegt und die Anonymität gegenüber dem Anbieter zweitrangig/nicht relevant im VDS-Szenario.

  2. Comment Avatar Josi sagt:

    Naja, bei dieser Auswahl der VPN-Anbieter wundert mich nichts. Da ist außer Schein nichts dahinter.

    Perfect-Privacy.com oder oVpn.to sind da schon eher Kandidaten, wo sich ein zweiter Blick lohnt.

    • Comment Avatar Anonymous sagt:

      Hallo Josi,

      die Auswahl der VPN-Anbieter erfolgte zufällig aus einer Vorauswahl. Deine beiden Anbieter sind auf den ersten Blick auch ganz vorne dabei:

      oVPN.to

      Anonymous access to all locations without borders!

      perfect-privacy.com

      Grundsätzlich hat jeder Nutzer ein Recht auf sichere Kommunikation und Anonymität im Internet.

      Die Falschaussagen sind also auch hier vorhanden. Wie aus dem Artikel hervorgehen sollte, ist man nicht einfach so eben anonym, wenn man einen VPN nutzt. Alleine schon diese fragwürdigen Vergleiche „Unser VPN-Dienst vs. alle anderen VPN-Dienste“. Wenn das wirklich stimmen würde, würde man immer den sichersten und anonymsten Anbieter geben, egal welchen man nimmt.

      Von daher sollte dich nicht die Auswahl der Anbieter wundern, sondern eher die Einsicht kommen, wo die Grenzen eines jeden VPN-Dienstes sind – egal, welcher Name auf der Webseite steht.

  3. Comment Avatar Anonymous sagt:

    Ich sage nur: „Datenschutz“ als Geschäftsmodell. Alles was enigmabox kann, kann man auch mit Hausmitteln und ein bisschen Recherche einrichten. Ohne viel €€€ auszugeben und sich in ein undurchsichtiges Netzwerk einzukaufen.

  4. Comment Avatar allo sagt:

    Dass mit sehr viel Desinformation geworben wird sieht man. Teilweise auch Landkarten wo der eigene Provider eingezeichnet ist oder anzeigen „Sie sind nicht anonym!!!“, die natürlich die Konkurrenz nicht berücksichtigen. Besonders lustig, wenn dort dann steht „Sie sind nicht anonym, wir können rausfinden, dass sie in anonymer Proxy leben.“

    Aber davon abgesehen halte ich VPN zwar für keinen hinreichenden, aber einen notwendigen Schutz. Ein VPN-Anbieter den man sorgfältig aussucht (darum will ich auch selten jemandem direkt einen empfehlen) ist quasi wie ein Tor-Exit bei dem man weiß wer ihn betreibt und hofft ihm vertrauen zu können.
    Gerade mit Vorratsdatenspeicherung finde ich es sinnvoll und wenn nur um unseren Behörden zu sagen „so nicht“. Was ab dem Exit passiert ist sowieso ungeschützt, wenn auch eventuell anonymisiert. Aber im WLAN liest keiner mit, der Provider liest nicht mit und die VDS geht ins Leere.

    Was der Provider trotzdem logged ist natürlich häufig eine offene Frage und ich denke generell, je länger die Privacy Policy, desto schlechter.
    Ein „No logging ever“ erweckt in mir mehr Vertrauen als „We may log attemps to … and … is not tolerated“ mit langen Listen von typischen Delikten wozu wohl schon mal böse Post beim Anbieter aufschlagen kann. Ausnahme ist, wenn viele Anbieter sagen, dass USA/UK nicht für Filesharing verwendet werden soll. Die Rücksicht kann man ja nehmen, wenn der Anbieter erklärt dass ihm das zu viele Probleme macht.

    Ich habe vor kurzem auch selber noch ein VPN mit als Standardmaßnahme empfohlen. Ich sammel momentan kurze Anleitungen wie man sich technisch schützt, wo es momentan politisch schwierig aussieht, in einer Form die hoffentlich für (interessierte) Laien verständlich sein kann. Wer sich interessiert:
    https://blog.laxu.de/2016/10/23/technischer-datenschutz/
    Bisher 4 Artikel, wird wenn ich Zeit und Einfälle für kleine Tipps habe immer weiter erweitert.

  5. Comment Avatar Silvio Siefke sagt:

    Das merkt spätestens dann jeder, wer einen One Klick Hoster nutzt, dort wird bei der zweiten Datei auch hingewiesen das man doch warten möge. Das obwohl man sogar den Browser tauscht. Es ist alles Schall und Rauch. Würde das wirklich funktionieren, wäre das längst verboten.

  6. Comment Avatar fantastikus sagt:

    Dass der Wechsel der IP-Adresse als „anonym“ bezeichnet wird, ist schon hirnrissig. Immerhin bekommt man bei Residential-Internetverbindungen wie DSL sowieso meist regelmäßig eine andere IP-Adresse, was dann fast den gleichen Schutz bedeutet (modulo Vorratsdatenspeicherung).

  7. Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

    Sieht nach einer »Rundum-Sorglos-Box« aus. Könnte für Nutzer interessant sein, die nicht gerne frickeln bzw. Dienste selbst hosten können. Mehr kann ich dazu aber nicht sagen, da ich den Dienst nicht nutze. Und nein: Ich habe es auch nicht vor.

  8. Comment Avatar Anonymous sagt:

    Es gibt auch wenige Anbieter die VPN über Tor + Bitcoin als Zahlungsmethode anbieten (z.B. AirVPN). Hier erfolgt die Verbindung erst mit dem Tor-Netzwerk und anschließend mit dem VPN, sodass dann nicht mal der VPN-Anbieter weiß wer du bist.

    • Comment Avatar Anonymous sagt:

      Dank Sicherheitslücken in Software, Bequemlichkeit des Nutzers (Logins und Surfgewohnheiten) und Dutzenden anderen Faktoren besteht immer das Risiko, dass man identifizierbar ist. Das kann man auch logisch nachvollziehen.

      Alle anderen noch so tollen Maßnahmen von Seiten der VPN-Anbieter sind in der Regel immer dieselben. Das ist genauso wie die Frage nach der besten Anti-Viren-Software.

  9. Comment Avatar OpenOffice sagt:

    Ich nutze über meinen Router eine VPN-Client-Verbindung, dann wird zusätzlich Tor gestartet (ohne Browser-Paket das hat zu wenige Sicherheit Einstellungen). Und ja man sollte mehrere Browser nutzen, ich wechsle zwischen SRWare Iron und Firefox alles natürlich Portable Versionen.

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Verstehe ich das richtig? Angenommen du bist unterwegs:
      1. Du baust erstmal eine VPN-Verbindung zu deinem Router zu Hause auf.
      2. Dann startest du lokal auf dem Rechner Tor.
      3. Anschließend nutzt du mehrere Browser und jeglicher Traffic geht über Tor raus?

      Und noch eine Frage:
      Meinst du mit „ohne Browser-Paket“, das Tor-Browser-Bundle?

  10. Comment Avatar john sagt:

    Morgen Mike,

    Ich finde eure Idee über das Thema VPN zu sensibilisieren im Grunde nicht verkehrt, bloss kann es sein das ihr ein bißchen über das Ziel hinausschießt wenn ihr alle VPN’s unter Generalverdacht stellt?

    Beispiel PerfectPrivacy:

    Es wird eindeudtig drauf eingegangen in den FAQ’s, dass ein VPN selber nur einen Grundschutz bietet und man entsprechend seinen Rechner konfigurieren muss.

    Bei den anderen Beispielen wo die Antworten auf die Fragen dem Werbeversprechen gleichen gehe ich mit euch konform.

    Meinungen hierzu würde ich mir wünschen

    grüße john

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Genau darum geht um: Sensibilisierung.

      Ob du PerfectPrivacy nun nutzt oder nicht, musst du selbst entscheiden. Wenn du nach der Lektüre der FAQ der Meinung bist: »Hey, die klären mich super auf«, dann ist ja alles in Ordnung. Was ich jetzt aber vermeiden möchte: Zu jedem einzelnen VPN-Anbieter eine Bewertung abgeben – dazu habe ich weder die Zeit, noch die Lust. ;-)

      • Comment Avatar john sagt:

        Hallo Mike

        Nein das ist auch nicht nötig

        Aber dier Post von Anonymous über PerfectPrivacy find ich aus meiner Sicht eine vorverurteilung … meine persönliche bescheidene Meinung.

        wobei man drüber streiten kann, ob solche wichtigen Infos unbedingt in der Faq versteckt werden müssen oder erst auf Anfrage rausgerückt werden.

        In diesem Sinne alles Gut

        grüße john

        • Comment Avatar Anonymous sagt:

          Hallo john,

          um Generalverdacht oder Vorverurteilung geht es eben nicht, sondern darum, dass ein sehr großer Anteil von VPN-Anbietern potenzielle Kunden mit Werbeaussagen bombardiert. Sehr viele Anbieter stellen sich als den ultimativen und besten Anbieter dar, eine kleinere Teilmenge lügt dann mit der totalen Anonymität.

          Angesichts dem verbreiteten Gerücht, dass man durch einen VPN anonym unterwegs ist, würde ich eben solche Hinweise gerne auf der Startseite sehen. Der Anteil von Nutzern, die die FAQ Punkt für Punkt lesen, ist sicher genauso groß wie der Anteil, die die Datenschutzerklärung/AGB eines Anbieters lesen.

          Jeder hat eben seine Meinungen, jeder kann selbst entscheiden.

          • Comment Avatar john sagt:

            Hallo Anonymous,

            denke da hast du Recht .. aber ich denke das Problem ist auch, wenn ein sagen wir nicht so versierter Nutzer sieht, dass auf der Startseite irgendwas von „zusätzlichen notwendigen Sicherungsmassnahmen“ steht denkt .. der sich halt auch .. wieso sollte ich ich den Anbieter nehmen wo ich noch zusätzlich was einstellen muss ?

            Und schon bist du wieder am Anfang : )

            grüße john

  11. Comment Avatar MinimaMoralia sagt:

    Hi,
    noch ein kleiner Beitrag zur Sensibilisierung bzw. zu „Rule 41“ welches seit 1. Dez. in Kraft getreten ist: Mit diesem „Gesetz“ darf nämlich auch jeder VPN gehackt werden. Kleiner Auszug „…legally hack into computing devices that use Tor or a VPN…“.
    Aus rein wirtschaftlicher Sicht ist man mit Tor gegen einen Hack dieser Art mit sehr großer Sicherheit besser gewappnet, alleine schon aufgrund der Geldmengen, die in das Projekt geflossen sind und VPN Anbieter in erster Linie an Einnahmen interessiert sind. Wenngleich man bei Tor halt auch zugegebenermaßen das Pech haben kann, zur falschen Zeit auf dem falschen Bad Exit Node zu surfen.

  12. Comment Avatar Edgar sagt:

    Also mal eine ganz dumme Frage eines noch unerfahren „Toren“ an die Experten hier:
    Wenn ich meine IP gerne verstecken oder faken möchte bleibt wohl derzeit nur noch TOR, nachdem das JonDos-Konzept wohl lt. Cane (Privacy-Handbuch) nicht mehr zu empfehlen ist, oder?
    Abgesehen mal davon, dass mit TOR noch mehr als dies anonymisiert werden kann.
    Aber gilt nicht die Regel: Wenn du TOR nützt, dann mache keine Fehler – in den Konfigurationen etc.- sonst fällst du erst richtig auf und bist erst recht im Focus „der Tracker“.
    Und es gibt neben Sicherheitslücken – auch kürzlich wieder – ja einige „hoch motivierte Fährtenleser“ dort
    Da kann man schon ins Grübeln kommen und sich Alternativen wünschen, oder?

  13. Comment Avatar Naito sagt:

    Ich benutze AirVPN seit langer Zeit, doch in den letzten Monaten ist der Support extrem unfreundlich und schlecht geworden, weshalb ich wechseln werde sobald mein Bezahlzeitraum beendet ist. Auswählen werde ich aus der Liste bei privacytools.io weil die Fourteen Eyes ein wichtiges Argument sind. Wenn ich allerdings anonym unterwegs sein will nutze ich ausschließlich Tails in einer portablem Virtual Box auf dem USB Stick im Internet Café. Man muss aber dabei immer daran denken sich nie in einen Account einzuloggen der einem zugeordnet werden kann.

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