App-Analysen: Gesundheits-Apps im Fokus – Mithilfe erforderlich

Nach einem Vorschlag bzw. Entwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn sollen Krankenkassen künftig die Kosten für bestimmte Gesundheits-Apps übernehmen:

Verschreibt der Arzt bald nicht mehr nur Tabletten oder Krücken, sondern auch mobile Anwendungen für Smartphones, Smartwatches oder Tablets? Genau das sieht ein Entwurf für ein neues Digitalisierungsgesetz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor. Die Kosten sollen von den Krankenkassen übernommen werden. „Patienten sollen sich darauf verlassen können, dass sinnvolle digitale Anwendungen – z. B. Apps oder Diagnose-Tools – schnell in die Versorgung kommen“, schreibt der CDU-Politiker auf Twitter.

Gemeint seien Gesundheits-Apps wie digitale Tagebücher für Diabetiker oder Apps für Menschen mit Bluthochdruck. Spahn will auch weitere digitale Angebote stärken. So sollen Patienten künftig leichter Arztpraxen finden können, die auch Videosprechstunden anbieten. „Der Patient von morgen wird immer noch einen Arzt brauchen“, argumentiert Spahn. „Aber er wird keinen Arzt mehr ernst nehmen, der nur noch über Karteikarten arbeitet.“

Persönlich halte ich das aus unterschiedlichen Gründen für keine gute Idee. Einer der Hauptgründe ist das dilettantische und unverantwortliche Vorgehen von Unternehmen, die Gesundheits-Apps anbieten. Zur Erinnerung: Ich prüfe hin und wieder das Datensendeverhalten von Apps – teilweise mit erschreckenden Ergebnissen. Bisher habe ich drei kurze App-Reviews über Gesundheits-Apps veröffentlicht. Bei allen dreien wurden Datenschutzprobleme festgestellt:

Vor diesem Hintergrund sollte man sich vor Augen führen, dass Gesundheitsdaten nach Art. 9 EU-DSGVO unter die Kategorie der besonders schützenswerten Daten fallen. Gesundheitsdaten begleiten einen das ganze Leben! Daher sollten bei der Verarbeitung von Gesundheitsdaten die höchsten Maßstäbe an IT-Sicherheit und Datenschutz gelten und auch eingehalten werden. Leider ist das oftmals nicht der Fall und gutgläubige Nutzer vertrauen den Datenschutz- und Sicherheitsversprechungen der Hersteller.

Nach meiner Auffassung kann das so nicht weitergehen. Gesundheitsdaten haben bei Facebook und Co. nichts verloren – das sollte eigentlich jedem einleuchten. Daher werde ich zukünftig verstärkt Gesundheits-Apps unter die Lupe nehmen. Da der Markt schon relativ umfangreich ist, möchte ich mich zunächst auf Gesundheits-Apps konzentrieren, die von Krankenkassen beworben bzw. empfohlen werden. Darunter fallen auch die Apps der Krankenkassen selbst.

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