Bayern: Polizei bekommt iPhones und Messenger-Dienst

In Bayern wird mal wieder kräftig Steuergeld »verbrannt«. Ich zitiere:

Rund eine Milliarde Euro hat der digitale Behördenfunk in Bayern gekostet. Doch jetzt werden die Polizeibeamten in Bayern mit Apples iPhones ausgestattet, um Bilder, Videos und Daten über das Vodafone-Mobilfunknetz auszutauschen. Der Grund: Der Behördenfunk ist zu schmalspurig für die Übertragung größerer Dateien.

Der Behördenfunk ist also zu »schmalspurig«? Na sowas, das war sicherlich zuvor überhaupt nicht absehbar…

Aber Bayern wäre nicht Bayern, wenn sie nicht fix eine Lösung parat hätten. Es werden jetzt insgesamt 2800 iPhones angeschafft und im kommenden Jahr soll jeder Streifenwagen in Bayern mindestens eines haben. Als Messenger-Lösung wird auf Teamwire des Münchner Startups »Grouptime« gesetzt. Offenbar ist der Messenger Closed-Source, also der Quelltext nicht einsehbar und prüfbar. Stutzig macht mich auch eine der Marketing-Aussagen:

Daten-Archivierung:
Die Nachrichten und Daten der Nutzer einer Firma können über das Administrations-Portal archiviert werden. Die Archivierung kann für spezifische Zeiträume und Nutzergruppen erfolgen.

Ist der Messenger nun Ende-zu-Ende verschlüsslt oder nicht? Denn weiter oben auf der Seite steht:

Verschlüsselte Nachrichten:
Alle Chats und digitalen Inhalte werden automatisch vom Sender zusätzlich verschlüsselt, und erst nach der Übertragung vom Empfänger entschlüsselt (AES 256-bit). Für jeden Chatraum wird ein individueller Schlüssel erzeugt. Diese Schlüssel sind unter der Kontrolle des Kunden, um Archivierung, Multi-Device-Szenarien, Big Data Analytics, API-Integrationen, Sicherheits-Überprüfungen und ähnliche Anforderungen im Unternehmensumfeld zu ermöglichen.

Es wird im Umfeld des Staates und Behörden also mal wieder auf proprietäre Software gesetzt und Steuergelder »zum Fenster« hinausgeworfen. Es ist zum verzweifeln…

Der Kuketz-Blog ist spendenfinanziert! Mitmachen ➡