Big-Data: Jeder hat etwas zu verbergen

Gestern wurde im XMPP-Leseraum die Frage gestellt, was man Menschen entgegnen kann, die noch immer folgenden Satz sagen:

Ich habe doch sowieso nichts zu verbergen!

Jeder hat etwas zu verbergen, die Leute wissen es nur nicht. Das Hauptproblem liegt vor allem darin, dass Leute sich immer noch nicht darüber bewusst sind, was heute technisch möglich ist und auch schon gemacht wird. Hier ein paar Beispiele:

Anhand von Daten, die wir tagtäglich im Internet hinterlassen, werden Menschen schon heute diskriminiert. Was also kann man jemandem entgegnen, der offenbar noch immer nicht begriffen haben, welche Macht in den von uns produzierten Daten steckt, wenn sie in die falschen Hände geraten? Ein simples Beispiel:

Sohn über Messenger:

Mutter, soll ich dir wieder eine Schachtel Zigaretten mitbringen?

Die Mutter entgegnet:

Ja. Ist zwar schon die Dritte für heute, aber was soll’s.

Angenommen der dahinter liegende Messenger-Dienst sichert sich über seine AGBs den vollständigen Zugriff auf die Gesprächsinhalte und kann seine Nutzer eindeutig identifizieren. Weiterhin unterhält der Messenger-Dienst eine Kooperation mit einer Versicherung, die ebenfalls Zugriff auf den Daten hat. Die Versicherung (bspw. Krankenversicherung / Berufsunfähigkeitsversicherung) hat nun die Information, dass die Mutter eine starke Raucherin ist. Anhand der Daten entscheidet die Versicherung in Zukunft vielleicht, dass der Zuschuss für die lebensnotwendige Lungen-OP nicht genehmigt wird. Oder die Berufsunfähigkeitsversicherung wird die Mutter aufgrund des erhöhten Risikos nur unter Auflagen versichern.

Das Beispiel zeigt, welche Folgen eine auf den ersten Blick banale Frage / Antwort haben kann. Daher: Jeder hat etwas zu verbergen, die meisten Menschen wissen es nur nicht.

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