CodeCheck: Tracking bis der Barcode glüht

Im Grunde genommen ist das CodeCheck-Projekt eine sinnvolle Idee für Verbraucher, die sich über die Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetik informieren möchten. Allerdings ist weder die Webseite noch die dazugehöre App datenschutzfreundlich – nach meiner Auffassung verstößt insbesondere die App aktuell gegen die DSGVO.

In der Version 5.3.7 (Android) nimmt die App Kontakt zu Facebook auf bzw. trackt, noch bevor der Nutzer eine ausdrückliche, informierte, freiwillige, aktive und vorherige Einwilligung dazu gegeben hat. Die Aufforderung, der Datenschutzerklärung zuzustimmen, kommt sogar erst nach der Datenübermittlung an Facebook. In der Datenschutzerklärung wird der Nutzer allerdings nicht auf den Einsatz von Facebook innerhalb der App hingewiesen. Die Webseite ist leider nicht viel besser. Dort wird unter anderem fleißig mit Google Analytics getrackt und auch Facebook direkt eingebunden – also die Dinge, die man eigentlich nicht tun sollte. Wer sich die Mühe macht, die Webseite mal durch Webbkoll zu jagen, dem wird angesicht der Anzahl an Cookies und Drittverbindungen schwindelig:

  • 139 Cookies
  • 580 Verbindungen zu 119 verschiedenen Hosts

Insgesamt liest sich die Datenschutzerklärung wie das Who’s Who der Datenkraken.

Hinter der eigentlich guten Idee steckt also eine (Venus-)Datenfliegenfalle der ganz besonderen Art. Von einer weiteren Datenanalyse sehe ich ab, nachdem die App schon beim Start an Facebook funkt. Achtung festhalten: Die CodeCheck-App beinhaltet laut Exodus Privacy insgesamt 24 Tracker.

Ich kann nur jedem raten die App zu deinstallieren und die Webseite nur mit einem guten Werbeblocker (bspw. uBlock Origin) zu besuchen.

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