Commerzbank steigt mit Google ins Bett

Gestern hat die Commerzbank eine Pressemitteilung herausgegeben. Zitat:

Die Commerzbank AG und Google Cloud bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus und gehen eine fünfjährige strategische Partnerschaft ein. Mithilfe von Google Cloud wird die Commerzbank eine signifikante Anzahl ihrer Bankanwendungen in die Cloud verlagern. Seit 2017 arbeiten beide Unternehmen gemeinsam an der Entwicklung einer umfassenden Strategie zur Transformation und Migration von Anwendungen in die Cloud. Ziel der Zusammenarbeit ist es auch, neue innovative Lösungen für Kunden der Commerzbank zu entwickeln.

  • Commerzbank und Google Cloud agieren als wichtige strategische Partner für digitale Transformation der Bank
  • In den kommenden fünf Jahren wird Commerzbank mit Unterstützung von Google Cloud signifikanten Teil ihrer Anwendungen in Google Cloud auslagern
  • „Digitale Kontoanalyse“ ist ein Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit von Commerzbank und Google Cloud

Das heißt also: Die Commerzbank geht eine Kooperation mit Google ein, um »Kundenerlebnisse zu schaffen«:

Die Commerzbank nutzt Cloud-Technologie, um neue Produkte auf den Markt zu bringen und Kundenerlebnisse zu schaffen, die Leistungsfähigkeit ihrer Systeme zu verbessern und Betriebskosten zu senken. Dies soll die digitale Transformation der Bank beschleunigen. Bis 2024 hat die Commerzbank sich zum Ziel gesetzt, 85 Prozent ihrer dezentralen Anwendungen in der Cloud zu betreiben.

Und weiter:

„In unserer neuen ,Strategie 2024‘ spielt der Multi-Cloud-Ansatz weiterhin eine große Rolle. Google Cloud ist einer der Vorreiter in der Cloud-Technologie, vor allem im Bereich Datenanalyse und im maschinellen Lernen. Wir profitieren insbesondere von deren umfassenden Fähigkeiten in der Modernisierung von Infrastruktur. Deshalb ist Google Cloud auf unserem Weg in die Cloud ein wichtiger strategischer Partner“, sagte Jörg Hessenmüller, Chief Operating Officer (COO) und Vorstandsmitglied der Commerzbank.

Gruselig. Insbesondere die Buzz-Words »Datenanalyse« und »maschinelles Lernen« sollten einem zu denken geben. Bedeutet das, dass Google demnächst eine umfassende »Datenanalyse« mit den Bankdaten/Informationen der Commerzbank-Kunden betreibt? Selbst wenn das alles im rechtlichen Rahmen abläuft (Stichwort Auftragsdatenverarbeitung) halte ich es für bedenklich, wenn solche sensiblen Daten in der Google-Cloud verarbeitet werden. Persönlich traue ich Google nämlich alles zu. Siehe dazu: Tschüss Datenkrake: Ein Leben ohne Google.

Auf dieses »Kundenerlebnis« und neue Produkte können die meisten wohl gut und gerne verzichten. Das Produkt seid am Ende nämlich ihr.

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