Datenhygiene: Das digitale Haarewaschen und Zähneputzen

Wir putzen uns täglich die Zähne, wir waschen Haare, wir reinigen unser zu Hause – oder zumindest die meisten von uns. Um putzen, wohlfühlen, minimalistisch Leben sind regelrechte Hypes entstanden. Doch betreiben wir diese Form der Hygiene auch im Digitalen? Eher selten. Dabei kann auch eine falsche oder nicht vorhandene digitale Hygiene ungeahnte Folgen haben.

1. Die ProblematikDatenhygiene

Oftmals können sich veröffentlichte Daten oder Daten, die wir gesammelt und anschließend vergessen haben, negativ auf uns oder unsere Mitmenschen auswirken. Sei es, dass wir Dinge in der Vergangenheit geschrieben haben, die wir nun bereuen oder die – schlimmer noch – in Vergessenheit geraten sind und nun aufgrund der weiter zunehmenden Digitalisierung »ausgegraben« und gegen uns verwendet werden. Auch können unsere »digitalen Entscheidungen« in der Vergangenheit, Auswirkungen auf uns und unsere Mitmenschen haben. So zum Beispiel, wenn wir in der Vergangenheit Bilder von Menschen ohne deren Wissen oder Erlaubnis online gestellt haben und diese Accounts von uns in Vergessenheit geraten sind.

Gastbeitrag von FrauTux

FrauTux ist der Alptraum aller faulen Datenschutzbeauftragten und für die eine oder andere (bittersüße) Kritik hier verantwortlich. Seit 2011 beschäftigt sie sich beruflich mit dem Datenschutz. Sie ist Informatikerin mit Schwerpunkt IT-Sicherheit und mag keine Einführungstexte oder wenn jemand als Experte bezeichnet wird. Seit 2019 schreibt sie für den Kuketz Blog und hat sich hier intensiv mit den Bereichen Tourismus und Bildung auseinandergesetzt. Ihre Spezialität: Komplexe Themen möglichst verständlich und manchmal auch humorvoll aufzubereiten.

2. Was ist Datenhygiene?

Doch fangen wir von vorne an: Was ist eigentlich Datenhygiene? Ein Artikel von ComputerWeekly.de beschreibt dies treffend:

Unter Datenhygiene versteht man alle Prozesse, um die Reinheit von Daten sicherzustellen. Daten gelten dann als rein, wenn sie relativ fehlerfrei sind. Verschmutzte Daten können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Dazu zählen doppelte Datensätze, unvollständige oder veraltete Daten und das nicht sachgemäße Parsen von Datensatzfeldern durch disparate Systeme. Fehler können an jedem Punkt der Dateneingabe, -speicherung und -verwaltung entstehen.

Für Administratoren heißt das z. B. regelmäßig inaktive Nutzeraccounts von ihren Systemen und Datenbanken zu entfernen. Vieles davon regelt im Firmenleben die Datenschutzgrundverordnung. Doch warum sollte man als Privatperson Datenhygiene betreiben?

3. Nicht vorhandene Daten sind saubere Daten oder auch Daten, die du nicht hast, kann dir keiner nehmen

Wie viele Daten, die man im täglichen Leben sammelt, sind eigentlich wirklich relevant? Welche benötigt man nicht mehr? Warum hebt man manche Dokumente auf, obwohl sie nicht mehr notwendig sind? Ist man ein digitaler Messie oder klappt das Aufräumen auch digital? Was kann eigentlich passieren, wenn man keine Datenhygiene betreibt? Backups bspw. sind wichtig und für vieles notwendig. Doch was ist mit privaten E-Mail-Konten? Wie regelmäßig werden Nachrichten aus dem Postfach entfernt? Wie häufig wird nochmal durch ein Adressbuch bei E-Mails (oder Netzwerken / Telefon) gegangen und geprüft, ob die Daten noch aktuell sind? Hand aufs Herz: Selten, richtig?

E-Mail-Konten sind nach wie vor einer der beliebtesten Angriffsziele und das nicht nur zur Verbreitung von Spam oder um Passwörter abzugreifen. Oftmals befinden sich in den E-Mails auch Kundennummern, Versicherungsinformationen, Zugangsbestätigungen diverser Online-Tools und vieles mehr. Dazu noch zahlreiche Informationen Dritter.

Erlangen Dritte unrechtmäßig Zugang zum E-Mail-Konto, ist auch das Adressbuch ein beliebtes Ziel für neue Spamadressaten. Nicht nur, dass viele Freunde, Bekannte und Kollegen nun wissen, dass man selbst gehackt wurde, vielleicht geht die Spam-E-Mail auch an jemanden, mit dem man eigentlich keinen Kontakt mehr möchte. Einen ehemaligen Chef (mit dem man sich überworfen hat) oder eine/n Ex-Freund/in. Die Frage ist, ob man das möchte bzw. aushalten kann.

Auch beim Verkauf von gebrauchten Datenträgern auf eBay (Kleinanzeigen) oder anderen Marktplätzen tauchen regelmäßig Festplatten, USB-Sticks etc. von privaten Verkäufern auf, die lediglich schnellformatiert, jedoch nicht korrekt gelöscht wurden. Meist lassen sich zahlreiche sensible Daten wiederherstellen: Angefangen von Zeugnissen, privaten Fotos bis hinzu sehr persönlichen Daten. In den seltensten Fällen ist man hier alleine betroffen, sondern belastet oftmals auch die Familie, Freunde oder andere Personen und verletzt damit indirekt deren Privatsphäre. Die Folgen könnten Erpressung, Veröffentlichung der Daten oder Ähnliches sein. Das Zitat von The Geek Freaks trifft es ganz gut:

Stellt euch vor, die Festplatte ist ein Buch und euer Computer liest immer nur das Inhaltsverzeichnis. Formatieren bedeutet euer Computer löscht das Inhaltsverzeichnis, aber nichts von dem Inhalt des Buches dahinter.

Appell

Löscht eure Datenträger vor der Entsorgung oder Veräußerung zuverlässig. Es betrifft oftmals nicht nur euch, sondern auch eure Mitmenschen.

Auch Bilder, die ihr gepostet habt, können sich negativ auf euch auswirken. Hattet ihr die Einwilligung der fotografierten Personen? Sind das überhaupt noch eure Freunde? Sind die Bilder öffentlich? Was könnte denn im schlimmsten Fall passieren? Bots scannen diese, sie landen bei Gesichtsdatenbanken wie PimEyes und werden dort verwertet, Unternehmen forschen vielleicht heimlich, wie sich bspw. euer Kind äußerlich entwickelt? Vielleicht verhindert ihr damit auch, dass jemand anderes einen Job bekommt? Im schlimmsten Fall habt ihr die Seite und das Posting auch schon lange vergessen oder gar keinen Zugriff mehr darauf. Dann müsst ihr hoffen, dass ein Admin das entdeckt und entfernt – worauf man auch trotz der DSGVO nicht vertrauen/hoffen sollte. Stell dir vor, du lädst heute ein Tanzvideo auf TikTok hoch und in zwei Jahren machen sich deine Kollegen darüber lustig. Willst du das?

Und wo wir schon bei „Hoffentlich werden peinliche Dinge der Vergangenheit nie entdeckt“ sind: Wisst ihr überhaupt bei welchen Services ihr euch irgendwann mal registriert habt? Wahrscheinlich nicht. Ihr habt bestimmt noch die ein oder andere E-Mail-Adresse herumliegen (oder vlt. auch keinen Zugriff mehr darauf), die nicht benutzt wird. Oder kennt ihr noch die Websites, bei denen ihr euch registriert habt, aber euch nun weder an Nutzernamen oder E-Mail-Adresse für eine Wiederherstellung erinnern könnnt?

4. Softwarelösungen

Da Löschungen oft mühsam und anstrengend sind, wird schnell nach Lösungen gesucht, diesen Vorgang zu automatisieren. Nicht immer ist eine Software für diesen Job sinnvoll, doch für einige Lösch-Aufgaben gibt es passable Alternativen.

4.1 Social Media

Bei vielen Netzwerken führt kaum ein Weg am manuellen Löschen vorbei (z. B. Facebook). Es gibt nur bei wenigen die Möglichkeit, das Löschen von Postings automatisiert erledigen zu lassen. Gerade für das Löschen von Social-Media-Postings ist der Erklärung auf MastodonPurge eigentlich nichts mehr hinzuzufügen:

Remove parts of your personal history from the internet: Maybe you regret having written something publicly or privatly, which new users shoud not see anymore. We all change our opinions over time. Be sure nobody get‘s a wrong impression based on outdated posts.

oder auf Deutsch gesagt:

Entferne Teile deiner persönlichen Geschichte aus dem Internet: Vielleicht bereust du es, etwas öffentlich oder privat geschrieben zu haben, das neue Nutzer nicht mehr sehen sollten. Wir alle ändern unsere Meinung mit der Zeit. Stelle sicher, dass niemand einen falschen Eindruck von dir aufgrund veralteter Beiträge bekommt.

  • Ephemetoot ist ein Pythonskript, welches Usern ermöglicht, automatisiert ihre Mastodon-Toots zu löschen. Die meisten Toots haben keine langfristige Relevanz und man schont somit auch die Server bzw. bietet weniger Fläche für Datensammelei. Inzwischen bietet jedoch auch Mastodon selbst die Möglichkeit, Toots nach einer bestimmten Zeit automatisiert zu löschen. Jedoch funktioniert dieses Feature noch nicht auf allen Instanzen zuverlässig.
  • Mastopurge ist eine Möglichkeit für Mastodon-Admins, alte Accounts und alte Posts zu löschen.

4.2 Automatisiertes Löschen von Tweets: nicht so einfach

Ein weiterer Grund, der gegen die Nutzung von Twitter spricht, ist dass das automatisierte Löschen von Tweets nicht ohne Weiteres möglich ist.

Soweit ich herausfinden konnte, gibt es die Wahl zwischen manuell und mühsam jeden Tweet einzeln herauslöschen und „kostenlosen“ kommerziellen Anbietern, bei denen man erneut mit seinen Daten bezahlt, die sich bei Twitter einloggen (und die Kontrolle über eurer Konto haben können) und somit genau dem Gegenteil unseres Datenhygienekonzepts entsprechen.

Ein Open-Source-Projekt auf Github namens Tweet Delete bietet die Möglichkeit, Tweets automatisiert zu löschen, sogar über die magische Grenze von 3.200 Tweets. Doch Twitter erlaubt dies nur mit einem Entwickleraccount, den man bei Twitter gesondert registrieren muss. Also wieder weitere Daten. Dazu kommt, dass es einige Artikel gibt, die angeben, dass Twitter die Posts nicht löscht, d. h. falls man es ausprobieren möchte, sollte man sich stichprobenartig ein paar direkte Links abspeichern und im Nachhinein prüfen, ob diese trotz „Löschung“ noch abrufbar sind.

Gerade die großen Netzwerke legen hier beim automatisierten Löschen gerne Steine in den Weg. Löschen ist – wie so oft – nicht gewünscht. Umso mehr ein Grund, sich Gedanken um sein Onlineverhalten zu machen.

4.3 Messenger

XMPP / Conversations

Auch in der Conversations-App (XMPP) gibt es Möglichkeiten, seine Nachrichten lokal als auch serverseitig (sofern erlaubt) löschen zu lassen:

  • Serverseitig: Kontodetails > Archivierungseinstellungen > Standard ist Immer
  • Lokal: Experteneinstellungen > Automatische Nachrichtenlöschung > Standard ist Niemals

Gerade bei unverschlüsselten Smartphones und aufgrund der Fülle an privaten Informationen, die über Chats laufen, bietet sich eine regelmäßige Löschung an. Wer liest diese überhaupt erneut durch?

Durch eine automatisierte Löschung spart ihr euch die manuelle Löschung. Wer unbedingt Backups benötigt, der kann via Gajim die Nachrichten sichern und bei Bedarf durchsuchen.

Signal

Auch Signal bietet eine Form der Sofortlöschung an. Die sogenannte „Burn After Reading“ Funktion.

4.4 Datenträger

HDDs: Um HDDs zu löschen bietet sich Dariks Boot and Nuke (DBAN) an. Die Software lässt sich von einem USB-Stick starten (eignet sich z. B., um in Laptops verbaute HDDs zu löschen). Wie immer gilt hier besondere Vorsicht, denn es ist auch möglich, ohne Bestätigung einfach alles zu löschen. Daher sollte man sich vor dem Löschvorgang gut einlesen, um Fehler zu vermeiden. Natürlich gibt es hierzu auch einige Terminalbefehle, gerade wenn es um das Löschen von externen Platten geht – für Anfänger sind diese allerdings ungeeignet.

SSDs: DBAN ist für SSDs leider ungeeignet, da SSDs anders funktionieren als die klassischen Magnetfestplatten. Hier kommen die Lösungen direkt von den Herstellern wie z. B. Sandisk SSD Dashboard infrage. Aber Achtung, zu viel Hygiene tut der SSD nicht gut, da sich häufiges löschen negativ auf die SSD-Lebensdauer auswirken kann. Die Verwendung solcher Tools sollte bspw. dann erfolgen, wenn die Festplatte verkauft oder entsorgt wird, um eine Datenwiederherstellung zu vermeiden.

5. Weitere Ideen für Datenhygiene

  • Lösche regelmäßig Nachrichten: E-Mails, SMS, Chatnachrichten, Online-Postings – wenn du diese nicht mehr benötigst.
  • Gehe regelmäßig auch durch Adressbuchkontakte und sortiere aus, wenn du mit jemandem keinen Kontakt mehr hast.
  • Räume in der Cloud auf. Müssen all diese Daten (dauerhaft) in der Cloud sein? Haben sie ihren Zweck schon erfüllt?
  • Online über jemanden gelästert? Vielleicht Zeit das zu überdenken und zu löschen.
  • Überlege dir: Müssen Daten zwanghaft gespeichert/aufbewahrt werden?
  • Wenn du selbst Admin bist: Ist es notwendig einen User-Account aufzubewahren, wenn sich der User Monate nicht eingeloggt hat?
  • Macht euch Gedanken: Wo liegen noch Altlasten? Alte Profile, die einer Löschung bedürfen? Dinge, die ihr vlt. auch mal ins Netz gestellt habt, die euch nicht betreffen, aber jemand anderen verletzen können oder sogar verletzt haben? Weg damit!

Einen Mastodon-Account, der regelmäßig Ideen zur Datenhygiene postet gibt es ebenfalls bereits.

5.1 Bild im Internet posten

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5.2 Text veröffentlichen

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6. Fazit

Es gibt viele Gründe, warum Datenhygiene wichtig ist, und vielleicht ist dieser Artikel ein Anstoß, das Postingverhalten der letzten Jahre/Jahrzehnte zu überdenken und das ein oder andere Mal die Löschtaste zu betätigen. Was du postest, hinterlässt bei anderen Personen einen bestimmten Eindruck von dir, mit dem du dich in Zukunft vielleicht nicht mehr identifizieren kannst.

Durch eine regelmäßige Datenhygiene schützt du nicht nur deine Daten und die Daten Anderer, du sorgst auch dafür das die Daten aktuell sind.

Wie willst du, dass andere Personen dich wahrnehmen oder über dich denken? Postest du in der Hoffnung, dass dich andere interessant finden oder hat das, was du sagst, einen Mehrwert und eine Botschaft für andere? Wenn wir aufhören würden, Daten wild und unreflektiert zu posten und zu verbreiten und das ein oder andere Mal veraltete Informationen zu löschen, hätten wir wohl ein viel sauberes Internet.

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Diskussion

8 Ergänzungen zu “Datenhygiene: Das digitale Haarewaschen und Zähneputzen”

  1. Comment Avatar Boris sagt:

    Zwei Anmerkungen:

    1. Uralte Forenzugänge kann man oft nicht selbst löschen, wie überhaupt bei den meisten Forensoftwares eine Zugangslöschung seitens der Nutzer gar nicht vorgesehen ist. Man muss den Admin auffordern, das zu erledigen. Oft führt das allerdings nach meiner Erfahrung zu… rein gar nichts.

    In solchen Fällen ändere ich mein Passwort, in der Regel wird das dann einmal automatisiert abgearbeitet, danach ändere ich die E-Mailadresse zu einer, die es nicht gibt.

    2. Als Blogger könnte man auch mal in die eigene Bloghistorie zurückgehen und prüfen, ob nicht ein paar Altbeiträge gelöscht werden können. Es ist ja nicht verpflichtend, im Blog seine ganze Lebens- und Geistesgeschichte abzubilden.

    • Comment Avatar FrauTux sagt:

      Hallo Boris,

      1. Uralte Forenzugänge kann man oft nicht selbst löschen, wie überhaupt bei den meisten Forensoftwares eine Zugangslöschung seitens der Nutzer gar nicht vorgesehen ist.
      Auch Forenbetreiber müssen sich an die DSGVO halten. Daher haben geupdatete Versionen oft eine Konto löschen Funktion, die der User auch selbst anstoßen kann. Hat nicht jeder, auch aus anderen Gründen, aber du hast immer die Möglichkeit den Admin zu kontaktieren.

      Man muss den Admin auffordern, das zu erledigen. Oft führt das allerdings nach meiner Erfahrung zu… rein gar nichts.
      Und genau hier kannst du dich an die Aufsichtsbehörde melden. Ich kenne viel Foren, die auch die Beiträge entsprechend gelöscht haben sowie Profil, Avatar, Name usw.

      • Comment Avatar Robert sagt:

        Löschen wegen DSVGO? Außereuropäische Anbieter/Dienste müssen da gar nicht reagieren. Selbst wenn jemand in Europa hostet, gibt es recht viele Firmen die in Gibraltar, auf Zypern oder in Panama sitzen und sich nicht rühren werden. Ausserdem existiert im Netz ein sehr großer Haufen verwaiste Blogs, Foren und Server, wo – wie Boris sehr richtig sagt – einfach nichts passieren wird wenn sich da niemand mehr kümmert, niemand mehr erreichbar ist und man dadurch auch keine gültige ladungsfähige Adresse finden kann. Also die DSVGO ist in dieser Hinsicht „nur“ ein Druckmittel gegen aktive größere europäische Anbieter. In alten Foren wird man damit in aller Regel leider nicht viel erreichen können!

        • Comment Avatar Felix sagt:

          Ich kann auch nur jedem raten, sich in alten Foren um seine ehemaligen Accounts zu kümmern. Da liegen unter Umständen interne Nachrichten, Kontaktdaten und sonstiges rum.
          Wenn diese Foren nicht aktuell gehalten werden und das Passwort des Admins gehackt wird, kommen Angreifer an all diese Informationen.

          [Beispiel entfernt]

          • Comment Avatar Boris sagt:

            Das würde ich ebenfalls empfehlen. Zusätzlich zu meinen Vorschlägen, den Account quasi anonymisiert „stillzulegen“, sollte man zuvor schauen, was man an eigenen Beiträgen eventuell löschen kann.

          • Comment Avatar Jasper sagt:

            Wäre es denn – gerade im Sinne des Artikels – nicht geradezu ratsam, gar nicht erst löschwürdige Spuren zu hinterlassen?
            Pseudonymität ist – gerade ausserhalb der SM (also in Foren, Kommentarbereichenen etc. pp.) – das A und O. Am Beispiel der Foren/Kommentarbereiche:
            – in F/K/… _immer_ Pseudonyme verwenden
            – niemals für verschiedene F/K/… das gleiche Pseudonym benutzen
            – nach Möglichkeit für F/K/… anonyme eMailadressen verwenden
            – niemals für verschiedene F/K/… die gleiche eMail-Adresse benutzen (sehen nur die Admins, dennoch erschwert es das Zusammenführen von Datensätzen)
            – für Zugriffe auf F/K/… das Tor Netzwerk zu verwenden (oder wenigstens ein VPN), damit auch die IP-Adresse nicht-identifizierbar ist

            Ich muss mir aus o.g. Gründen wenig Sorgen um „Altlasten“ machen.

  2. Comment Avatar Thomas sagt:

    Tipps zu 4.4 Datenträger:
    1) möglichst immer die Datenträger Verschlüsselung im Betriebssystem nutzen (dann gibt es später auch keine Klartext-Daten die man mühsam löschen muss)
    2) Datenträger nicht verkaufen oä. sondern so lange beahlten, bis man sie sicher nicht mehr benötigen wird
    3) Datenträger vor dem Entsorgen (zusätzlich zum softwareseitigen Löschen) mechanisch vernichten. Bei HDDs ist mehrfaches durchbohren der Speicherscheiben mit der (Stand-)Bohrmaschine sinnvoll, bei SSDs wird man wohl darauf achten müssen alle Chips zu durchbohren.

  3. Comment Avatar Dan sagt:

    SSD löschen unter Linux auch direkt mit ATA Secure Erase machbar: https://www.heise.de/ct/hotline/SSD-komplett-loeschen-1427587.html

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