Datenschutz: Vernetzung von Patientendaten

Auf dem zweitägigen Digitalgipfel in Ludwigshafen wird mal wieder über die Vernetzung und Zentralisierung von Patientendaten diskutiert. Welche Vorteile könnte diese denn haben?

  • Daten über den Gesundheitszustand einer Person sind stets über das Internet einsehbar
  • Menschen könnten von Versicherungsprämien oder attraktiven Angeboten der Pharmaindustrie profitieren, wenn sie einen gesunden Lebensstil pflegen
  • Arbeitgeber können aufgrund der Daten ihre Belegschaft optimieren und chronisch kranke Personen erst gar nicht einstellen
  • […]

Die Liste an Vorteilen für öffentliche Institutionen und Unternehmen lässt sich beliebig fortsetzen. Doch wo bleibt der Vorteil für den Patienten?

Und wenn dann noch Microsoft folgende Empfehlung ausspricht, weiß man wo die Reise hingehen wird:

Röntgenbilder, Laborberichte, Daten zu Untersuchungen, Impfungen oder Medikamenten sollten nicht länger in einzelnen Praxen, Kliniken oder Rehazentren liegen, sondern für Patienten zentral verfügbar sein.

Die Frage ist nur, wer soll denn diese ganzen Datenberge in einer zentralen »Gesundheits-Cloud« vor Missbrauch schützen? Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat darauf eine Antwort:

Wir sind jetzt dabei, Krankenhäuser, Arztpraxen und die 70 Millionen gesetzlich Versicherten über ein sicheres Netz miteinander zu verbinden. Letzte Sicherheitstests seien erfolgreich abgeschlossen, so dass die erforderliche Technik bis Ende kommenden Jahres flächendeckend in allen Kliniken und Praxen verfügbar sein werde.

Die wichtigste Frage für mich als Patient ist jetzt nur noch: Wie kann man dieser Vernetzung von sensiblen Gesundheitsdaten widersprechen?

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