eBook-Reader: Datenschutzfreundlich Bücher/eBooks lesen

Vermutlich möchten die wenigsten Blog-Leser, dass ihre Lesegewohnheiten ausgewertet/ausgeforscht werden. Genau das passiert allerdings bspw. bei einem Amazon Kindle eBook-Reader. Nachfolgend beschreibe ich eine datenschutzfreundliche Lösung.

Zum Lesen von eBooks verwende ich einen Tolino Shine 3, aktuell mit der Firmware 16.0.0. Ich habe zwei Varianten identifiziert, mit denen sich Bücher datenschutzfreundlich lesen lassen:

  • USB-Kabel/ePUB: Einkauf der Bücher bspw. bei buecher.de im ePUB-Format. Nach dem Download wird das eBook einfach mittels USB-Kabel auf den Tolino transferiert.
  • Onleihe: Städtische Bibliotheken kooperieren oftmals mit der Onleihe. Sofern das bei eurer Bibliothek ebenfalls der Fall ist, könnt ihr euch digitale Medien mit eurem Bibliotheksausweis/Login ausleihen. Die Onleihe der Stadt Karlsruhe ist bspw. über die Adresse https://www.onleihe.de/karlsruhe/ erreichbar. Nach dem Download des ausgewählten eBooks könnt ihr die Verbindung zu eurem kabellosen Netzwerk trennen und offline lesen.

Nach dem Aktivieren der WiFi-Schnittstelle des Tolinos werden natürlich Verbindungen initiiert. Anbei die Verbindungen, die ein Tolino ausgehend öffnet, wenn WiFi aktiviert und ein Buch bei der Onleihe ausgeliehen wird:

  • clients3.google.com: Damit prüft der Tolino, ob eine Internetverbindung besteht. Die Verbindung bzw. der »Ping« zu Google wird einigen ein Dorn im Auge sein. Ich handhabe das so: Sobald der DNS-Request auf dem OpenWrt-Router eingeht, wird dieser mit einer NXDOMAIN-Antwort (Adblock-Add-on) quittiert. Das führt dann dazu, dass die Google-Adresse nicht aufgerufen wird. Bisher hat sich der Tolino darüber nicht beschwert.
  • mytolino.com: Dorthin verbindet sich der Tolino, um zu prüfen, ob neue (Firmware-)Updates bereitstehen.
  • duckduckgo.com: Beim Öffnen des Browsers wird die Standard-Suchmaschine geöffnet. Eine unnötige Verbindung.
  • www[5].onleihe.de: Diese Verbindung wird erst dann aufgebaut, wenn ihr die Website der Onleihe über den Tolino ansteuert.
  • static.onleihe.de: Nachladen von Grafiken etc. von der Onleihe, bspw. um die eBooks mit Covern darzustellen.
  • care.onleihe.de: Verknüpfung/Verbindung mit eurem Konto bei der Stadtbibliothek.
  • download.onleihe.de: Nachdem ihr ein Buch ausgeliehen habt, wird über diese Adresse das eBook heruntergeladen.
  • bosh.pageplace.de: Es findet lediglich eine DNS-Auflösung statt. Eine Verbindung wird allerdings nicht initiiert. Aber auch diese Verbindung lasse ich sicherheitshalber ins »leere« laufen.

Sofern man zusätzlich die Verbindungsversuche zu clients3.google.com, duckduckgo.com und bosh.pageplace.de einschränkt, hat man eine sehr datenschutzfreundliche Lösung. Da viele Leser vermutlich eine FRITZ!BOX zu Hause haben, könnt ihr über die Zugangsprofile festlegen, welche Server/Adressen euer Tolino erreichen kann. Über Internet -> Filter -> Listen könnt ihr unter Gesperrte Internetseiten dann die folgenden hinterlegen:

clients3.google.com
duckduckgo.com
bosh.pageplace.de

Wenn ihr dann noch ein Zugangsprofil anlegt und dieses dem Tolino zuweist, wird die FRITZ!BOX keine Verbindungen mehr zu diesen Servern/Adressen zulassen.

Viel Spaß beim Lesen!

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