Firefox auf Abwegen – Welche Browser-Alternative?

Mozilla lässt gerade keine Gelegenheit aus, um seinen Firefox-Browser bei den datenschutzsensiblen Anwendern unbeliebt zu machen. Tracking via Google Analytics auf der about:addon Seite, die Integration von Cliqz zur Sammlung der Surfaktivität oder auch die Remote-Installation von Addons sind nur einige aktuelle Beispiele – Mozilla ist weit vom Weg abgekommen. Es ist daher wenig verwunderlich, dass ich gerade sehr viel Post erhalte, in der sich Anwender nach Alternativen erkundigen oder einen Tipp haben möchten, ob der von ihnen genannte Browser bedenkenlos eingesetzt werden kann.

Daher hier ein paar Worte von mir zu diesem Thema:

  • Google Chrome: Die meisten von euch haben bereits erkannt, dass ein Google Chrome / Chromium keine Alternative sein kann. Auch nicht dessen Forks (Ungoogled-Chromium oder Iridium-Browser), die einfach zu selten gepflegt werden und oftmals monatelang nicht mit Sicherheitsupdates versorgt werden.
  • Microsoft Edge IE: Beide Browser sind nicht quelloffen – ein klares Ausschlusskriterium für mich.
  • Opera / Vivaldi: Beide Browser sind nicht quelloffen – ein klares Ausschlusskriterium für mich.

Was dann letztendlich bleibt sind kleinere Browser-Projekte, die zumeist auf WebKit basieren. Zwei sind hier zu nennen, die mich allerdings beide nicht für den täglichen Einsatz überzeugen:

  • Midori (Windows, Linux)
  • QupZilla [Projekt tot], basiert auf QtWebEngine (Windows, Linux)

Was bleibt sind dann diverse Firefox-Forks, von denen ich ein paar aufzähle:

Keines dieser Forks ist wirklich »schlecht« – aber auch nicht wirklich gut. Einige dieser Forks werden lediglich von ein oder zwei Leuten weiterentwickelt. Insbesondere die fehlende Manpower halte ich allerdings für problematisch, was die Sicherheit der Browser anbelangt. Mozilla hat ein größeres Team zur Verfügung, dass sich ausschließlich um die Sicherheit im Firefox-Browser kümmert. Aufgrund der größeren Verbreitung gegenüber der Forks werden Sicherheitslücken und Bugs auch schneller ausfindig gemacht. Das bedeutet: Ich will damit nicht sagen, dass die Forks unsicher sind. Die Forks haben aber im Vergleich zum Firefox eben den Nachteil, dass diese meist nur von wenigen Entwicklern supportet werden. Selbst GNU IceCat, dass vom GNU Project betreut wird, hinkt hinterher. GNU IceCat basiert auf der Extended Support Release (ESR) Version von Firefox. Die aktuelle Version beträgt hier aktuell 52.4.1 vom 9. Oktober 2017. GNU IceCat basiert allerdings noch auf der Version 52.3.0 vom 1. September 2017. Damit sind die Firefox-Forks gerade im Hinblick auf die Sicherheit mit Vorsicht zu genießen.

Was bleibt also bzw. wie mache ich es? Aktuell handhabe ich es auf dem Desktop wie folgt:

Fazit: Eine Alternative zum Firefox, die ich tagtäglich einsetzen würde, sehe ich aktuell nicht. Das bedeutet: Die wenig datenschutzfreundlichen Änderungen, die Mozilla immer wieder einführt, lassen sich nach wie vor handeln, indem die about:config angepasst wird und man alle Häkchen zur Übermittlung an Daten / Teilnahme an »Web-Browser-Verbesserungs-Programmen« deaktiviert. Das ist zwar nicht optimal, aber wann hat man es dem datenschutzbewussten Anwender schonmal leicht gemacht?

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