Kommentar: Totalverbot von Smartphones an Schulen! Jetzt!

1. Zombieähnliche ZuständeTotalverbot Smartphone

Frankreich hat ein gesetzliches Handyverbot an Schulen beschlossen. Richtig so! Nach meiner Auffassung haben (internetfähige) Smartphones nichts an Schulen verloren. Schon morgens wenn ich unsere Tochter zur KiTa radle, kann ich das Treiben der ankommenden Schüler verfolgen. Noch nicht einmal vom Fahrrad abgestiegen wird schon das Smartphone gezückt und zombiemäßig über den Pausenhof geschlendert. Andere Kinder stecken ihre Köpfe über den Smartphones zusammen und belustigen sich an irgendwelchen Memes und Videos – deren Inhalte ich nur erahnen kann. In den Pausen oder auch während des Unterrichts wird dann gedaddelt, weitere »lustige« Videos geschaut, »gewhatsappt« und leider auch gemobbt.

Hand aufs Herz: Wozu benötigen Kinder in Schulen ein privates Smartphone? Können sie damit den Schulstoff leichter erlernen? Werden sie durch die Nutzung in irgendeiner Art schlauer? Nein, der Mehrwert (privater) Smartphones an Schulen ist praktisch nicht vorhanden – sondern eher das Gegenteil. Die Schüler sind während des Unterrichts gedanklich bei der nächsten WhatsApp-Nachricht und oftmals praktisch unfähig, dem Unterricht konzentriert zu folgen. Wie schwer es ist, sich der Anziehungskraft und dem Suchtfaktor eines Smartphones zu entziehen, davon kann sicherlich auch der ein oder andere Erwachsene ein Lied singen. Und dennoch »bürden« wir unseren Kindern diese Geräte auf und schicken sie damit sogar noch zur Schule. Ein Verbot an Schulen wäre langfristig gesehen sogar eine Art Suchtprävention.

2. Fach: Medienkompetenz

In meiner Tätigkeit als Referent für das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg habe ich schon die ein oder andere Schulung bzw. Smartphone-Workshop für Lehrer gehalten. Was mir dabei immer wieder auffällt: Lehrer sind heillos mit der Situation überfordert und tun sich schwer, das Smartphone sinnvoll in den Unterricht zu integrieren bzw. Medienkompetenz zu vermitteln – dennoch fordern und fördern die zuständigen Kultusministerien der Länder die fächerübergreifende Medienkompetenz. Nach meiner Auffassung ist das der völlig falsche Weg, um Kindern einen selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu vermitteln. Die aktuelle Vorgabe sorgt eher dafür, dass Lehrer »zwanghaft« versuchen, Medienkompetenz zu vermitteln, obwohl sie nicht annähernd über das dafür notwendige Wissen und Kompetenz verfügen. Andere Lehrer schießen dann wiederum weit über das Ziel hinaus und animieren Schüler ungeniert zur Nutzung von WhatsApp – kennen also oftmals noch nicht einmal die eigenen Länderregelungen zum Umgang mit Messengern an Schulen.

Was wir brauchen ist ein Fach für Medienkompetenz. Dieses Fach dient einzig und allein dem Zweck, Schülern Medienkompetenz zu vermitteln – von speziell dafür ausgebildeten Lehrern, die die dafür notwendige Kompetenz mitbringen. In Zukunft heißt es dann im Fach Biologie nicht mehr:

Recherchiert mal im Internet nach schwedischen Lapplandponys…

Die Vermittlung von nachhaltiger Medienkompetenz könnte stattdessen so aussehen:

  • Was ist eine Suchmaschine eigentlich? Was ist ihr Zweck?
  • Welche Suchmaschinen gibt es neben Google?
  • Welche dieser Suchmaschinen sind datenschutzfreundlich?
  • Was ist eigentlich eine Filterblase?
  • Wie finde ich gezielt das, was ich suche?
  • […]

3. Falsche Vorbilder in Gesellschaft und Politik

Oft wird dann auch gefordert, es sei »Mitaufgabe« der Eltern, Medienkompetenz zu vermitteln. Mal ehrlich: Dazu sind die meisten Eltern leider nicht annähernd in der Lage. Kinderwagenschiebende Eltern, die Facebook checken oder Pokémon Go spielen, kommen dafür einfach nicht in Frage. Es MUSS also Aufgabe der Schulen sein bzw. werden, den Heranwachsenden einen selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu vermitteln. Das könnte auch gelingen, wenn man gezielt in die Medienerziehung investiert und die dafür erforderlichen technischen Mittel wie Whiteboards, Beamer und Smartphones im schulischen Rahmen zur Verfügung stellt – ohne dabei das Maß zu verlieren und die Bäuche von fragwürdigen Firmen wie Microsoft oder Google mit unnötigen Lizenzgebühren und »erzwungenen« Abhängigkeiten noch praller werden zu lassen.

In Bayern existiert übrigens ein Verbot von Smartphones an Schulen. Parteiübergreifend (SPD, Grüne, FDP, AfD, Linke usw.) gilt dieses Verbot allerdings als »überholt« und nicht mehr »zeitgemäß«. Dass unsere Politiker so denken und ticken ist verständlich, da sie meist selbst dem Reiz von Smartphones erlegen sind und fleißig kommerzielle Plattformen wie Facebook oder Twitter nutzen – gerade in der Politik sucht man Medienkompetenz daher leider vergeblich. Denn Medienkompetenz bedeutet auch, die fragwürdigen Geschäftspraktiken von Internetkonzernen zu hinterfragen und ein moralischer (Medien-)Kompass zu sein, der unserer Gesellschaft als Vorbild dienen kann. Diese Vorbildfunktion wird von der Politik klar verfehlt.

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4. Fazit

Wir brauchen das Totalverbot von (internetfähigen) Smartphones auch an deutschen Schulen. In Deutschland ist Bildung allerdings Ländersache und ein einheitliches Verbot damit schwierig, aber nicht unmöglich. Deutsche Schulen könnten damit zum Vorbild werden, weil sich ein Verbot positiv auf das Lernverhalten auswirken wird. Koppeln wir das Verbot noch mit einem Fach für Medienkompetenz, in der Schüler einen selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones und Co. auch tatsächlich lernen, dann wäre damit der ganzen Gesellschaft geholfen. Im internationalen Vergleich würde ein Fach für Medienkompetenz ebenfalls für einen Vorsprung sorgen, wenn es darum geht, die Herausforderungen der digitalen Zeit zu meistern.

Jacqueline und Norbert müssen begreifen, dass Wissen nur etwas nützt, wenn man es bewusst lernt und anwendet – das geht nur, wenn es auf der eigenen »Festplatte« gespeichert ist und nicht mal kurz im Internet »gegoogelt« werden kann. Bei einem Verstoß gegen das Verbot wird das Smartphone einfach vier Wochen einbehalten und darf dann unter Aufsicht der Eltern wieder beim Schulleiter abgeholt werden.

Ein Totalverbot von privaten Smartphones könnte nach meiner Auffassung richtungsweisend sein und einigen Schülern auch zu etwas mehr Privatsphäre vor ihren Helikopter-Eltern verhelfen. Schüler könnten das erworbene Wissen zur Medienkompetenz dann an ihre Eltern weitergeben – denn auch hier herrscht dringender Nachholbedarf. Daher lautet die Frage: Wann kommt das Totalverbot (endlich) auch in Deutschland?

Bildquellen:

No smartphone: Freepik from www.flaticon.com is licensed by CC 3.0 BY

Über den Autor | Kuketz

Mike Kuketz

In meiner freiberuflichen Tätigkeit als Pentester / Sicherheitsforscher (Kuketz IT-Security) schlüpfe ich in die Rolle eines »Hackers« und suche nach Schwachstellen in IT-Systemen, Webanwendungen und Apps (Android, iOS). Des Weiteren bin ich Lehrbeauftragter für IT-Sicherheit an der Dualen Hochschule Karlsruhe, sensibilisiere Menschen in Workshops und Schulungen für Sicherheit und Datenschutz und bin unter anderem auch als Autor für die Computerzeitschrift c’t tätig.

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Diskussion

67 Ergänzungen zu “Kommentar: Totalverbot von Smartphones an Schulen! Jetzt!”

  1. Comment Avatar Anonym sagt:

    Leider tritt diese Phänomen in allen gesellschftlichen Schichten auf. Als freiberuflicher SAP-Lehrkraft bei der Bundeswehr habe ständig mit Frust zu kämpfen gehabt, weil erwachsene Kursteilnehmer während der beruflichen Fortbildungsmassnahme häufig mehr Aufmerksamkeit den eigenen Smartphones als dem Lehrstoff gewidmet haben. Es war z.B. verboten private USB-Sticks an BW-Rechner anzuschließen. Einer wollte nur sein Handy aufladen, und das Anschlußkabel war im Nu mit dem PC verbunden. Der Herr Oberfeldwebel hat nicht schlecht gestaunt, als ich erklärt habe, dass er ein ganzes Laufwerk angeschlossen hat…
    Der hatte auch zwei Kinder. Ich möchte nicht wissen, was diese in der Schule angestellt haben.

  2. Comment Avatar Bea sagt:

    Meine Tochter wurde mehr oder weniger „gezwungen“ whatsapp zu installieren, da ihr Lehrer Infos nur noch darüber rausgegeben hat. Fototermin in der Schule – wir wussten nicht Bescheid.
    Geänderter Treffpunkt für den Ausflug – Ups… Unterrichtsausfall in der ersten Stunde – tja Pech gehabt.
    Als meine Tochte ihm sagte, sie hätte kein whatsapp, kam die Frage, ja, wie soll ich dich denn kontaktieren. Soviel dazu!

    • Comment Avatar Anonymous sagt:

      Die Nutzung von Whatsapp durch die Schule (bzw. die Lehrer) zur Kommunikation mit Schülern würde ich durchaus verbieten. Entweder wird ein datenschutzfreundlicher Messenager genutzt order die Schule bzw. der Staat müssen eigene Lösungen entwickel, die dafür geeignet sind (und dann auch nur dafür benutzt werden).

    • Comment Avatar teo sagt:

      Warum kann man solche Infos nicht als E-Mail versenden? Hat doch auch quasi jeder

    • Comment Avatar Abgemacht sagt:

      Nicht zwingen lassen. Die Kosten können hoch sein für einen eigenen Weg, aber wenn man nicht gegen diese Zwänge vorgeht, können die eigenen Kinder nicht lernen für die eigenen Grundsätze einzustehen. Sie haben jedenfalls jetzt den Kindern gezeigt, das man klein beigibt, wenn die eigenen Überzeugungen unter Beschuss geraten weil ein Lehrer dumme Sachen verlangt oder tut.

      Man kann so eine Entscheidung rückgängig machen. Den Lehrer sollte man nebenbei gesagt verklagen. Je nach dem wie alt die Kinder sind, sind diese durch die Installation dieser Überwachungssoftware (wieso haben die überhaupt eine Wischofon-Wanze?) den Interessen Erwachsener ausgeliefert und sie sind diesem Vertrag, der dadurch entsteht, gar nicht zustimmungsfähig und berechtigt.

      Der Lerer hat Sorge dafür zu tragen, das die Kinder auf seriösem Wege informiert werden. Eine Rundmail würde alle diese Probleme lösen. Da kann sich jeder selbst entscheiden, welchen Dienst auf welche Weise er benutzt.

      Viel Erfolg.

  3. Comment Avatar Anonymous sagt:

    Ich lese seit einiger Zeit das Blog und finde es i.a. sehr interessant, aber diese pauschale Ablehnung kann ich nicht nachvollziehen.

    Abgesehen von der Durchsetzbarkeit kann es im Unterricht durchaus sinnvoll sein, mit Smartphones oder Tablets zu arbeiten.

    Ich bin Softwareentwickler und langjähriger Elternbeirat und halte regelmäßig Vorträge über Datenschutz an Schulen – für Eltern, Lehrer und Schüler. Es stimmt, dass nicht alle Eltern fit sind im Thema. Das ist aber kein Grund, den Eltern die Verantwortung abzunehmen und alles auf die Schule zu schieben. Hier müssen alle zusammen arbeiten.

    Günter Steppich aus Hessen hat das schön zusammengeschrieben.
    http://www.medien-sicher.de/2018/07/handyverbot-an-frankreichs-schulen/

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Ich lehne die Arbeit mit Smartphones und Tablets im Unterricht nicht ab. Nur so, wie sie jetzt stattfindet -fächerübergreifend- ist das nicht zielführend. Daher ein Fach für Medienkompetenz, in dem Schüler den verantwortungsvollen Umgang lernen.

      Auch habe ich die Verpflichtung der Eltern nicht ausgeschlossen, sondern sage vielmehr, dass einige Eltern einfach nicht in der Lage sind, Medienkompetenz zu vermitteln.

      Vielleicht den Kommentar nochmal lesen? ;-)

    • Comment Avatar Interessant sagt:

      Natürlich will der handelsübliche Softwareentwickler die Verwendung seines Mediums. So wie der Autor gerne sieht, das alle Bücher lesen und der Schauspieler, das alle Filme guggen.

      Sorry, seriöse Einschätzungen sind so nicht zu erwarten. Es gibt KEINEN Grund für Mobilgeräte und es gibt überhaupt keinen Grund diesen Wischofonmüll zur Verdummung der Kinder einzusetzen. Nicht den geringsten.
      Computernutzung ja, Wischofontechnolgie mit Live-Netzzugangsmöglichkeit? Nein! Definitiv.

      Selbst wenn Sie tatsächlich ein seriöser Programmierer sein mögen. Über die Nutzung dieser technischen Kommerzplattform mit integrierter Überwachung aller Aktivitäten und systematischer Ausspähung bis hin zu Abhörmechanismen, Ortungs- und Mitschneideoption aller Eingabe- und erzeugten Daten der Geräte. Zuzüglich jederzeitigem Zugang zu asozialen Netzwerken, endloser Spielwelt, XXX-Inhalten aller Färbungen, Filmen und allgemeinem Mediencontent von Amalie bis Snuff und Propaganda – Völlig ohne jede Altersbegrenzung?

      Natürlich nicht. Wir lassen Minderjährige und kurz darüber hinaus gewachsene in der wirklichen Welt nicht mal in die Nähe solch einschlägiger Orte. Wieso sollte das durch Virtualisierung der Orte und deren vermittelter Inhalte irgendwie anders sein?

      Programmierer haben nicht automatisch Kompetenz das zu beurteilen. Ich frage auch nicht den KFZ-Mechaniker danach, wie die Straßenverkehrsregeln zu lauten haben, weil er KFZ Mechaniker ist.

  4. Comment Avatar Anonymous sagt:

    Interessant in diesem Zusammenhang auch die Haltung des sächsischen Kultusministeriums:
    https://www.lehrerbildung.sachsen.de/whatsapp.html

  5. Comment Avatar Dirk sagt:

    Ich habe Zweifel, dass ein Verbot das Problem lösen würde. Kurzfristig vielleicht – aber dann auch nur scheinbar. Denn wer würde nicht versuchen, doch ein Smartphone einzuschmuggeln? Wer noch nie einen Spickzettel geschrieben hat, werfe den ersten Stein…
    Letztendlich würde es – aus meiner Sicht – dazu führen., dass die Schule sich nur noch mehr vom realen Leben abkoppelt. In (fast) jedem Unternehmen ist BYOD (Bring Your Own Device) inzwischen völlig normal und wird häufig sogar (nicht ganz uneigennützig) von den Unternehmen sogar gefördert. Bei mangelnder Medienkompetenz ist auch das ein Problem. Nur die Schule ist also eh schon ein zu kleiner Ansatz. Aber natürlich ist die Schule der geeignete Ort, um sich diese Kompetenz anzueignen. Irgendwo muss man ja anfangen.
    Der Ansatz ‚Medienkompetenz vermitteln‘ scheint mir also wesentlich besser – ist aber natürlich weder kurzfristig zu erreichen – löst also die geschilderten, aktuellen Probleme eher nicht – noch gibt es in den verantwortlichen Behörden einen Plan (womöglich nicht mal eine Idee), wie man dieses Ziel erreichen kann.

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Ich habe Zweifel, dass ein Verbot das Problem lösen würde. Kurzfristig vielleicht – aber dann auch nur scheinbar. Denn wer würde nicht versuchen, doch ein Smartphone einzuschmuggeln? Wer noch nie einen Spickzettel geschrieben hat, werfe den ersten Stein…

      Das sehe ich anders. Wer erwischt wird und sein Smartphone für vier Wochen abgeben musste, der wird es sich zweimal überlegen, ob er weiterhin ein privates Smartphone an der Schule nutzen möchte.

      Ich habe Zweifel, dass ein Verbot das Problem lösen würde. Kurzfristig vielleicht – aber dann auch nur scheinbar. Denn wer würde nicht versuchen, doch ein Smartphone einzuschmuggeln? Wer noch nie einen Spickzettel geschrieben hat, werfe den ersten Stein…

      BYOD ist ein Paradebeispiel für ein Konzept, dass rechtlich gesehen nicht tragbar ist, aber gemacht wird, weil „alle es machen“. Gerade mit BYOD schaffe ich mir neue Datenräume und Lücken in meinem Unternehmensnetzwerk. Verantwortlich ist das nicht. Aber das ist hier gerade auch nicht das Thema.

      Letztendlich würde es – aus meiner Sicht – dazu führen., dass die Schule sich nur noch mehr vom realen Leben abkoppelt.

      Ich sehe auch nicht, wie sich Schulen dann vom Leben »abkoppeln«. Vielmehr wird an Schulen den Schülern der verantwortungsvolle Umgang mit Medien beigebracht – siehe Fach Medienkompetenz.

      • Comment Avatar Anonymous sagt:

        Erkläre mir bitte mal wie du dir das „Handy für 4 Wochen abgeben“ vorstellst? Die Schule darf das nicht, das gibt die Rechtslage nicht her. Eine Wegnahme könnte nur ein Gericht oder die Eltern durchführen.

        • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

          Es gibt sicherlich noch andere Alternativen, wenn das rechtlich schwierig ist. Oder im Zuge der Einführung eines Totalverbots wird die Rechtslage hier angepasst.

          Vielleicht hilft ein anderer Ansatz weiter: Was ist, wenn das Kind das Handy nicht in die Hand nimmt, weil der Unterricht interessant genug ist? Das ist möglich, aber nicht mit unseren Lehrern und nicht mit unserem Lehrplan…

          Es bringt nichts das Problem jetzt einseitig auf die Lehrer abzuwälzen.

    • Comment Avatar Anonymous sagt:

      „Letztendlich würde es – aus meiner Sicht – dazu führen., dass die Schule sich nur noch mehr vom realen Leben abkoppelt.“

      Ganz im Gegenteil! Da Schulpflicht herrscht MUSS jeder Bundesbürger eine Schule besucht haben. Würde es das Fach „Medienkompetenz“ an jeder Schule geben, dann hätten wir in ein paar Jahren Generationen von Schülern, die zumindest die Möglichkeit hatten sich Medienkompetenz anzueignen. Ein Vergleich mit dem Fach Deutsch: Jedes Kind (nehmen wir mal so hin) kann bereits vor der Schule Deutsch sprechen, vielleicht auch schon ein wenig lesen und schreiben. Mit der Nutzung eines Smartphones verhält es sich ähnlich. Die Schulzeit dient dazu Rechtschreibung, Grammatik, Historisches, etc. zu diesem Kernfach zu vermitteln. Im Fach Medienkompetenz würde das ganz analog ablaufen. Nach Ende der Schulzeit wird ein Teil davon wieder vergessen oder als unwichtig abgestempelt. Aber wir haben dann Generationen von Schulabgängern, die später als Erwachsene in Verantwortung Entscheidungen zu treffen haben (wie auch immer die Ebene und die Details aussehen mögen). Die Bildungspolitik ist eigentlich in der Pflicht (!) diesen digitalen Kernbereich in Schulen zu vermitteln um Schüler zu eigenständigen, mündigen Bürgern zu erziehen, die globalen Datenkraken nicht ohne Sinn und Verstand an den Lippen hängen!

    • Comment Avatar Anonymous sagt:

      Ich bin auch für ein generelles Verbot von eigenen Smartphones an Schulen, auf jeden Fall in den unteren Klassen wie der Grundschule bis zur xten Klasse.

      Ja ich kenne Eltern die wollen Ihren Kindern Smartphones mit in die Grundschule mitgeben und hab ihnen davon definitiv abgeraten:

      Kinder sind Kinder und haben noch lange keinen so gesellschaftskritischen Horizont wie Ältere. Damit sind Sie auch prädestinierte Opfer für allerlei Situationen ( beispielsweise Neid durch Mitschüler, Diebstahl, sexuelle Anbahnung durch Erwachsene, Marketingopfer der Spieleindustrie und mehr… ).

      Vielleicht ist (d)ein Kind so schlau und regelt das oder das Mobiltelefon ist so eingerichtet dass das alles klar geht, doch wie soll das die Schule überwachen und pädagogisch sinnvoll regeln. In Außnahmefällen ist meines Wissens ein Mobiltelefon erlaubt, wenn die Kinder zuhause auf dem Heimweg etc. anrufen müssen – doch das ist was anderes als Smartphones in den Schulalltag zu integrieren.

      Und überhaupt heißt ein Verbot von Mobiltelefonen ja nicht, dass im Unterricht nicht hierzu unterrichtet werden soll. Ganz im Gegenteil, da finde ich es wichtig, dass Kinder bereits früh an die digitale Thematik herangeführt werden. Doch muss das unbedingt das eigene Mobiltelefon sein, in der Grundschule: Wie soll das ein Lehrer das im Unterricht mit 30 Kindern und unterschiedlich konfigierierten und verschiedenen Betriebssystem regeln, da kommt selbst ein Systemadmin ins Schwitzen?
      Der Unterricht soll interessanter werden, ja da wendest Du dich am besten an das Kultusministerium deines Landes – die sind da für die finanziellen und personellen Mittel verantwortlich… Ich finde auch dass da zuviel gespart wird, der Frontalunterricht abgeschafft wird und mehr pädagogisches Personal eingestellt wird, … das ist ein anderes Thema.

      Ich finde es wichtig, dass Ausnahmesituationen zugelassen werden und die Kinder das dann beispielsweise nur auf dem Nachhause-Weg nutzen, etc. . Um zuhause anzurufen reicht auch ein 30Euro Mobiltelefon.

      Wer ein Handy unerlaubt mitnimmt, dem wird das abgenommen und nach dem Unterricht mit Mitteilung mitgegeben. Beim nächsten Mal dann halt mit schärferer Mitteilung an die Eltern, die pädagogische Handhabung kommt auf die Schule an. Das hat kaum was mit Spigger-Schreiben zu tun, außer eben dass Verbotenes vielleicht für den einen oder anderen einen besonderen Reiz mit sich bringt.

  6. Comment Avatar Chris sagt:

    Super Kommentar, danke!

  7. Comment Avatar giorgio sagt:

    Hallo zusammen!

    Herr Kuketz schreibt mir aus der Seele! Es gibt ein paar wenige fach-kompetente Warner, denen man durchaus mal seine Aufmerksamkeit leihen sollte. Hier ist nur einer davon:
    Prof. Manfred Spitzer:
    Warum Handys dumm machen | SWR1 Leute live
    https://www.youtube.com/watch?v=oLCOzpwuYE8
    1:10:02 (2017)
    Wie lernen Kinder? Aktuelles aus der Gehirnforschung
    https://www.youtube.com/watch?v=vujELzwcdpQ
    1:34:34 (2012
    …Doch „allgemein“ (…Wirtschaft) werden solche Menschen als „ewiggestrige Miesmacher“ Niedergeschrien…

  8. Comment Avatar Friedrich sagt:

    Ich kann Mike nur aus ganzem Herzen zustimmen – Handys in der Schule sind zu 95% Ablenkung, die überhaupt nicht zum Wissenserwerb der Schüler beitragen. Man denke nur einmal an unsere Schulzeit zurück: ein Gameboy wäre ja auch nicht im Unterricht erlaubt gewesen (obwohl man auch hier argumentieren könnte, dass man gewisse Fähigkeiten auch damit erwerben kann….). Es gibt für mich aktuell (vielleicht ändert sich das) auch überhaupt keinen Grund, ein Handy in den Unterricht einzubinden, ausser wie beschrieben zur Stärkung der Medienkompetenz. Den Rest kann man auch mit einem Computer der Schule bzw. Tablet der Schule erreichen.
    Letztlich macht es mich immer traurig zu beobachten wie die interpersonelle/direkte Kommunikation unter Erwachsenen, Kindern, aber auch Erwachsenen zu Kindern und umgekehrt durch die Handys leiden – als Beispiele sind das Ehepaar angeführt, die Essen gehen, und anstatt sich zu unterhalten beide nur auf ihre Handys starren; oder die 1-4-jährigen Kinder, die mit dem Handy ruhig gestellt werden, während die Eltern ebenfalls auf dem Handy daddeln.
    Ein Handy ist eine sehr sinnvolle Sache, aber bitte nicht in der Schule. Ob es gleich ein komplettes Handyverbot braucht, oder ob man die Handys in der Pause zulässt, sei dahin gestellt, im Unterricht haben sie mit wenigen Ausnahmen meiner Ansicht nach nichts zu suchen.
    Das Argument, dass Handys allgegenwärtig sind und deshalb auch in der Schule notwendig sind, ist veraltert – es wäre doch auch niemand auf die Idee gekommen, Pokémons im Unterricht zuzulassen, nur weil es eine Zeit gab, in der fast jedes Kind damit gespielt hat….

    • Comment Avatar Kajo sagt:

      Man denke nur einmal an unsere Schulzeit zurück: ein Gameboy wäre ja auch nicht im Unterricht erlaubt gewesen (obwohl man auch hier argumentieren könnte, dass man gewisse Fähigkeiten auch damit erwerben kann….).

      Genau. Aber dennoch konntest du den Gameboy mitnehmen und in den Pausen spielen, wenn Du wolltest. So wäre das sicher auch mit den Smartphones sinnvoll, müsste eben nur vom Lehrer so durchgesetzt werden (Unterricht fängt an -> Smartphone wird für die Dauer des Unterrichts in die Tasche/den Rucksack gesteckt).

      Medienkompetenz wäre ein sehr sinnvolles und interessantes Schulfach. So eins hätte ich gerne selbst gehabt (aber bin ja ein Glück dabei mir hier ein wenig Kompetenz anzulesen und zu lernen, Stück für Stück!).

      • Comment Avatar Anonymous sagt:

        Wenn sich das nur auf die Pause beschränkt ist das ja auch ok. Bei uns war es so, zumindest wenn ein neues Spiel (Pokemon Edition XY) raus kam, dass sich der ganze Fokus auf den Gameboy richtete. Auch während des Unterrichts. Es war schon eine gewisse Kunst im Unterricht nicht erwischt zu werden. Und bei Lehrern die doch cleverer waren und auch mal durch die Klasse tingelten drehten sich die Gedanken (und das Getuschel) hauptsächlich um das Spiel. Zum Glück ebbte das nach einer Weile (Spiel durchgespielt) wieder ab. Es war vermutlich ein gutes Beispiel für Suchtverhalten. Aber bei den Handys und speziell noch schlimmer bei Freemium Games, die kein Ende oder durchgespielt kennen, wird dieses Suchtverhalten immer weiter befeuert.
        Da ich in der Generation Gameboy groß geworden bin und auch (klassische) Handys sich damals rasch verbreiteten, kann ich nur meine Eindrücke von damals schildern. Ich kann mir vorstellen, habe aber keine Studien dazu parat, dass es mit Smartphones eher Schlimmer geworden ist.
        Der Klassiker war damals: „ich hab nur auf die Uhr geschaut“, um die neuesten SMS zu lesen. Mit Aufkommen von SMS-Flats haben einige mehr als 1000 SMS pro Monat verschickt. Und wenn man irgend einen banalen „lustigen“ Spruch bekommen hatte musste man auch irgend etwas zurückschreiben, um nicht „uncool“ zu sein.
        In der „Gameboy-Zeit“ war es irgendwie gefühlt auch noch einfacher. Man bekam ihn abgenommen und konnte ihn sich bei Schulschluss abholen, ggf. wurden noch die Eltern informiert, sodass er zu Hause auch sicher verwahrt wurde. Kalter Entzug sozusagen. Heute habe ich das Gefühl, dass Eltern und Lehrer diesbezüglich nicht an einem Strang ziehen, sondern eher noch den Lehrer wegen Diebstahls anzeigen.

  9. Comment Avatar Stefan sagt:

    Hallo und Danke!
    Bin selber ITler und stimme voll zu.
    Prof. Manfred Spitzer ist lesenswert.

    Gruß

    • Comment Avatar Titus von Unhold sagt:

      Manfred Spitzer ist meiner Meinung nach beim Thema Digitalisierung so inkompetent wie die Mehrzahl der Lehrer an deutschen Schulen. Selbst von Kollegen wird er nur belächelt. Das schlimmste ist aber dass er in seinen Büchern die Ergebnisse von Studien auf die er sich bezieht, nachweislich falsch darstellt.

      • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

        Spitzer polarisiert. Aber das ist hier nun nicht das Thema.

        • Comment Avatar Titus von Unhold sagt:

          [Gekürzt. Es geht hier nicht um Spitzer]

          Persönliche schätze ich die großväterliche Art des Neurowissenschaftlers Gerald Hüther sich mit dem digitalen Lernen und den Auswirkungen auf Kinderhirne zu beschäftigen. Dessen Kritik erscheint schon deswegen differenzierter, weil er kein Fundamentalist ist. Auch wenn er die Schulen als Kasernen für Wissensbulemie bezeichnet. Ganz unrecht hat damit historisch betrachtet nämlich nicht.

          • Comment Avatar MinimaMoralia sagt:

            Vielen Dank !!! Auch dafür liebe ich diesen Block! Er bringt einen weiter…
            Habe mich jetzt den ganzen Abend mit Herrn Hüther beschäftigt. Guter Mann :o)

  10. Comment Avatar Anonym sagt:

    Ich bin selbst Lehrer und Datenschutzbeauftragter an unserer Schule und bei uns sind Handys verboten. Bei Fortbildungen zum Thema Datenschutz merke ich dann auch immer wieder, dass die Schülerinnen und Schüler kaum Medienkompetenz besitzen, obwohl sie Stunden täglich vor dem Gerät verbringen: Fragt man sie beispielsweise, welche Androidversion auf ihrem Smartphone läuft, sind sie einerseits nicht in der Lage die Frage zu beantworten und andererseits wissen sie nicht, wie sie an diese Informationen auf ihrem Gerät gelangen können. Welche Gefahren von veralteter Software ausgehen, davon sind sie sich kaum bewusst. Es ist also ein Trugschluss anzunehmen, Medienkompetenz käme mit der Verwendung eines Gerätes einher. Wenn man weiter beobachtet, wozu sie ihre Smartphones verwenden, dann ist das Mobbing ihrer Mitschüler via Whatsapp ganz vorne auf der Skala, dicht gefolgt von Spielen und dem Filmkonsum, weswegen ich es mir vonseiten der Eltern genau überlegen würde, wann ich meinem Kind ein Smartphone gebe und wie ich den Umgang damit begleiten möchte.

    Bei den Kollegen lässt sich aber leider auch beobachten, dass heutzutage Bequemlichkeit über Datenschutz siegt und so kommunizieren manche obwohl es nicht erlaubt ist, auch weiterhin mit ihren Schülerinnen und Schülern über Whatsapp – da kann ich reden und Argumente aufzählen wie viel ich will, ihr Verhalten ändern sie nicht.

  11. Comment Avatar Anonymous sagt:

    Keiner hat wirklich Ahnung von digitalen Medien und auch deren Eingliederung in den Unterricht. Es fehlt einfach an Basiswissen. Das fängt bei denen an, die etwas zu entscheiden haben und auch die Richtung für die Schule vorgeben bis hin zum Kultusministerium in den einzelnen Bundesländern.
    Zudem ist das System „Schulfragen sind Ländersache“ ein erhelbiches Problem, gute Lösungen zu etablieren, falls welche je in greifbare Nähe kommen. Jedes Land macht was anderes, sogar Schulen im Land, wenn nicht sogar in der gleichen Stadt, brauen ihr eigenes Süppchen.
    Das ist ein einziges Chaos, worin ich keine Entwirrung sehe. Auf der einen Seite festgefahrene Entscheider in den entscheidenen Positionen und auf der anderen Seite hoffnungslos und hirnlos agierende Träumer (Stichwort Dorothee Bär) ohne jeglichen Plan.

    Fazit wird wohl sein, dass dieses Thema nur als Schwein, welches durch die Medien getrieben werden muss, herhalten muss.

    Damit würdige ich weder die richtigen Gedanken und Meinungen von Mike Kuketz ab noch stelle ich in Frage, dass so eine Diskussion geführt werden muss.

    Am Ende geht es wieder den gewohnten Gang. Leider.

  12. Comment Avatar Fix und Foksi sagt:

    Sehe ich auch so.
    Für die Erreichbarkeit der Kinder genügt ein 25 € Mobilteil.
    Ab zwölf kann man über ein Smartphone nachdenken aber bitte nicht im Unterricht oder am Tisch beim essen.
    Die Nutzung der kleinen Begleiter, wie sie nicht nur bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten ist, hat oft schon Suchtcharakter. So zumindest mein Eindruck.
    Ein weiterer Eindruck (zugegebenermaßen subjektiv) ist das die Belastbarkeit und Selbständigkeit der Heranwachsenden stark abgenommen hat. Wobei das mit Sicherheit nicht nur eine Folge der Medien- und Computernutzung ist.
    Meiner Meinung nach, gibt es leider eine starke Allianz die dies fördert.
    Die Industrie die unkritische, gebundene Konsumenten (am besten geschlossene Ökosysteme mit Abomodellen) will, Banken die an jedem Zahlvorgang mitverdienen wollen (Folge von deren Werbemaßnahmen, die Verschuldung unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen steigt seit Jahren), besonders bei Jugendlichen unkritische Eltern welche sich so ihrem Erziehungsauftrag entziehen und den Weg des geringsten Widerstandes gehen und nicht zuletzt staatliche Stellen die immer gerne wissen wollen wo die Leute sich aufhalten und was die sich so erzählen.

    • Comment Avatar Anonymous sagt:

      Gilt für Erwachsene aber ebenso. Wo die Kinder kein Handy nutzen sollten, solltest du es auch nicht tun.

      • Comment Avatar Anonymous sagt:

        Ich glaube das hat F&F so genau so gemeint.
        Zitat:
        „Die Nutzung der kleinen Begleiter, wie sie nicht nur bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten ist, hat oft schon Suchtcharakter.“
        Aber recht hast Du.

  13. Comment Avatar Wolf sagt:

    Hintergrundwissen: welche Folgen die zu frühe oder zu intensive Nutzung von Smartfones hat, das erklärt in aller Eindringlichkeit Manfred Spitzer auf Youtube. Und was auf die Arbeitgeber zukommt, das erzählt Simon Sinek (englisch mit deutschen Untertiteln).

  14. Comment Avatar Robert sagt:

    Vorweg: Ich stimme einem Totalverbot von Smartphones an Schulen absolut zu!
    Jetzt muss man aber auch noch folgendes sehen, begreifen und differenzieren:
    Was früher das Telefon, der Pager, der Fernseher, das Radio, der Fotoapparat, die Sofortbildkamera, die Uhr, die Spielekonsole, der Kalender, das Buch, der Notizblock, die Zeitung, das Kaufhaus, die Post (Briefe, Postkarten), der Taschenrechner, die Taschenlampe, die Landkarte bzw. der Atlas, der Wetterdienst, das Tonbandgerät bzw. der Voice- oder Kassettenrekorder, der Wecker, der Termin-Erinnerungsdienst, die Stoppuhr, das Telefonbuch und die Gelben Seiten, der Plattenspieler bzw. CD/DVD-Player, der Video-Rekorder, der Walkman, das Walkie-Talkie, das Fremdsprachenwörterbuch und Übersetzungshilfe, der GPS-Empfänger, die Wasserwaage, das Nachtsichtgerät, das Geschwindigkeitsmessgerät, der Code-Scanner (Barcode/QR), der Dokumenten-Scanner, das Fotobuch, der Entfernungsmesser, der Dia-Projektor, der Spiegel, der Messenger (das Chatprogramm), die Abhörwanze und ein Computer war – ist HEUTE EIN SMARTPHONE …und ich habe bestimmt auf die Schnelle noch einiges vergessen!
    Ganz klar: Das „Ding“ ist ein Werkzeug mit 100 (1000) Anwendungen. Nur, wer sich dessen wirklich bewusst ist, kann auch die zwingende Notwendigkeit zum erlernen einer MEDIENKOMPETENZ erkennen. Einerseits kann ein Smartphone für ziemlich viele (zum Teil wichtige) Dinge bequem und zeitsparend eingesetzt werden. Andererseits kann ein Smartphone jedoch auch AUSSCHLIEßLICH UNPRODUKTIV und als Zeitvertreib eingesetzt werden (Spiele, Memes-Gucken-Teilen-Versenden, YT-Videos ohne Lerninhalte – ohne Wissensvermittelung, Fratzenbuch, Mobbing, Hatespeech, WA-(Gruppen-)Chats mit 100erten von nichts(aus)sagenden Mitteilungen). Und hier liegt dann auch das riesengroße Problem begraben, weil viele dieser Zeitvertreibungs-Killer auf einfachste Weise sehr schnell süchtig oder sogar abhängig machen können.
    Schlimmer noch, teilweise werden Personen damit zu Kommunikations-Asozialen, die nicht mehr in der Lage sind ein normales Face-to-face (4 Augen-) Gespräch für länger als 10 Minuten zu führen. Ebenso gibt es immer mehr -junge- Leute mit fundamentalen Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefiziten!
    Wir brauchen hier eine grundsätzliche Einführung, Verständnis und Aufklärung dieser Gefahren bei den Kindern genauso wie bei „den Älteren“. Informatiker können sich glücklich schätzen weil sie gewissermaßen Expertenwissen besitzen und dadurch einen großen Vorsprung haben – jedoch gibt es leider auch unter diesen viele „Follow the hype“ (höher, schneller, weiter) Anhänger. Ohne jemals zu reflektieren, wird einfach alles was neu ist mitgemacht. Und genau das ist es, wo mal umgedacht und die (Be-)Nutzungsarten/-weisen komplett neu ausgerichtet werden sollten. All das müsste eine gute Medienkompetenz vermitteln. Die Wie-Macht-das-am-Besten-Frage bleibt trotzdem erstmal bestehen. Dazu braucht es nämlich neben Technikwissen auch noch Didaktik und Pädagogik – ein totales Smartphoneverbot könnte dabei jedoch ein sehr guter Anfang sein!

  15. Comment Avatar THLK sagt:

    Also mir spricht der Kommentar auch aus der Seele. Wenn ich allerdings bei Freunden erwähne, dass ich kein Smartphone habe, dann werde ich eher belächelt.

    Ich habe es mal beobachtet, dass ein Kollege in meinem Büro alle paar Minuten auf sein Smartphone geguckt hat und sich meines Erachtens dadurch kaum dauerhaft auf eine Aufgabe konzentrieren konnte. Man wird ja bei jeder Nachricht abgelenkt.

    Und letztens bin ich im Bus gefahren und ein Smombie ist stierend an mir vorbei und hat mich angerempelt. Er dachte nicht daran, sich zu entschuldigen. Geschweige denn, dass irgendjemand noch mitbekäme, dass zB eine ältere Dame einsteigt und kein Sitzplatz mehr da ist.

    Ich hatte es irgendwann schon mal gesendet, aber das folgende Video passt wirklich sehr gut in diese Diskussion, um zu sehen, wie krank die Gesellschaft schon geworden ist.

    https://www.youtube.com/watch?v=XtWfvO_tjW8

    Sollte man nun resignieren…?

  16. Comment Avatar Chris-t sagt:

    Vergessen wird ebenso gerne, dass Smartphones an Schulen zunehmend zum Mobbing eingesetzt werden.
    Einem Schüler gleichzeitig ein Telefon, eine PlayStation, eine Kamera und einen internetfähigen Rechner um den Hals hängen und erwarten, dass er sich verantwortungsbewusst verhält, ist ziemlich naiv.
    Und während man sich früher einig war, dass der TV Konsum bei Kindern eingeschränkt werden sollte, geben wir jetzt den Kindern morgens ein Smartphone in die Hand als ganztäglicher Begleiter, weil „digital muss das Kind können“, auf Teufel komm raus.
    Nicht zu vergessen die soziale Ausgrenzung von Kindern finanzschwacher Familien.
    Und besonders schlimm:
    Das Kind wird trackbar, totale Überwachung statt Freiheiten.
    Und was die Kinder dieser Kinder zu erwarten haben, ich möchte lieber nicht daran denken

  17. Comment Avatar Gemellacastricis sagt:

    Als Lehrer kann ich Herr Kuketz nur zustimmen – ja, ich habe ein Smartphone und ja, ich nutze es auch mal zum Spielen. Nur bin ich erwachsen genug, zu wissen, dass ich das nur in der Freizeit machen sollte. Und ich tue sogar genau das.
    Wenn ich mir dann aber meine Kinder ansehe – eigene wie Schüler: das Handy ist hauptsächlich ein Spielzeug und sonst nichts. Dafür sollte ein Handy nicht da sein. Und Rabeneltern, die wir sind, haben unsere Kinder auch nur ein olles Motofon F3, das nur Telefonieren und Simsen kann. Mit 13, 14 Jahren darf dann verhandelt werden.
    Denn ich hab sie dauernd vor mir, die Smombies, die ich in der Pause dann nach draußen befördere, damit sie wenigstens Sauerstoff tanken, während sie auf ihren Bildschirm starren. Auch im Kollegium haben wir schon einige, die mehr auf das Handy starren als sich mit den Kollegen zu unterhalten. Es wäre schön, wenn es mal ein Handyverbot gäbe.
    Und das Fach Medienkompetenz wäre mir sehr recht. Auch ich könnte Nachhilfe gebrauchen als bekennender fDAU (fortgeschrittener dümmster anzunehmender User) bei Computer und Handy.
    Danke also für diesen Artikel, er hat mir aus der Seele gesprochen.

  18. Comment Avatar Wolfgang sagt:

    Schwieriges Thema: Kein Handy an der Schule – ja. Ohne Handy zur Schule -Nein: Wir wohnen auf dem Land, Schulbusse fahren selten, zu früh oder zu spät, Anschlussverbindungen sind dann schon weg usw.! Erreichbarkeit muss sein, also muss das Smartphone zumindest ausgeschaltet mit. Fällt das dann schon unter ein Verbot?
    Andererseits, für uns Ältere kaum vorstellbar: Kinder duschen nach dem (Schul-)Sport nicht oder in Badehose oder Bikini oder höchstens in abschließbaren Einzelkabinen, um zu verhindern, das Klassen“kameraden“ ein Nacktvideo/ -foto machen, das dann „online“ gestellt werden muss. Merke: Für ein gutes Video in Snapchat oder YT werden Freundschaften geopfert. Hier wäre ein Verbot sehr hilfreich.
    Mein Sohn ist langsam aus der schwersten Pubertätsphase raus, früher präsentierte er mittags immer peinliche Fotos von Klassenkameraden, bei denen er tatsächlich abgewartet hatte, bis sie endlich mal poppeln, eine Grimasse machen usw. Das war dann wichtiger als Unterricht, gleichzeitig war ein Handyverbot nicht machbar, wenn er den ganzen Tag mit unsicheren Busverbindungen zwei Städte weiter ist.
    Und wer jetzt sagt, das es früher auch ohne ging: Früher, zu meiner Schulzeit, fuhr morgens 1!! Bus mit allen Schülern zur Schule, die für alle Schüler um 07:30 anfing und um 11:45 endete, dann fuhren alle mit 1 Bus wieder heim. Sowas klingt heutzutage utopisch.

    • Comment Avatar Elterndenktnach sagt:

      Es ist Selbstbetrug.

      Ein Handy ohne Cam hätte genügt und diese Ablenkungen beendet. Sie hatten offenbar nicht die Lust den Gegenwind auszuhalten und das Verbot dem Nachwuchs gegenüber durchzusetzen.

      Ich schreibe das, weil man sich und sein Handeln einfach mehr hinterfragen muss. Es kann nicht sein, das wir die Kinder einem solchen Terror aussetzen.

      Zumal mein Kind sich hätte wagen sollen andere Kinder dermaßen bloß zu stellen. Eltern sind die Ursache für viele Probleme mit den Wischofonwanzen. Genau diese Entschuldigungen und Ihr persönliches Desinteresse an dem Leiden der anderen Kinder und ihre abschirmende Hand über das Fehlverhalten des eigenen Kindes und die Entschuldigungen erzeugen diesen Wahnwitz an Schulen für viele Kinder.

      Hauptsache ihr Kind hat „Sicherheit“ und Bequemlichkeit. Der Preis, den andere zahlen? Egal?

  19. Comment Avatar Edward Snowden sagt:

    Volle Zustimmung!
    Noch ein Argument – man mag es für übertrieben halten oder nicht – um dies umzusetzen: Die Langzeit-Gesundheitsgefahren von soviel Funk rund um die Uhr für Kinder sind noch ungeklärt. Manche Schulen verbieten ja WLAN. Das finde ich gut, aber wenn schon WLAN warum dann Mobilfunk nicht auch? — macht eigentlich wenig Sinn, schließlich verwendet Mobilfunk viel mehr Leistung (glaub 100x) und gibt viel mehr Sender die dauerstrahlen.

  20. Comment Avatar Anonymous sagt:

    tldr;

    Alle Handys zu Beginn des Unterrichts weg, gerne auch alle zusammen (ausgeschaltet) in eine Kiste, wo sie bis zum Ende der Stunde bleiben. Inklusive des Handy des Leheres! Das Mitbringen des Handy zu verbieten, ist absolut nicht zielführend und in vielen Fällen (aus bereits genannten Gründen) absolut unrealistisch.

    Und ganz grundsätzlich: Ich sehe da keinen Unterschied zwischen Schule und Arbeit: Wer dafür ist, Handy an Schulen zu verbieten, sollte auch dafür sein, auf der Arbeit private Handy zu verbieten.

    PS: Ich kenne beides, sowohl die Situation in der Schule, als auch auf der Arbeit.

  21. Comment Avatar MinimaMoralia sagt:

    Bis dahin kann man es ja den CEOs und Managern von den Herstellern der besagten Technik abschauen und seine Kinder auf eine Waldorf Schule schicken.
    Wenn die, die diese Technik verkaufen ihre Kinder auf Schulen schicken, wo man besagte Geräte verbannt, sollten wir keine Generation schädigen, bis die Erkenntnis auch bei unseren Politikern angekommen ist. Wobei es realistisch betrachtet wohl ungemein schwer sein wird, dies in Deutschland flächendeckend durchzusetzen, da es Ländersache ist und der gesamte Prozess wesentlich komplizierter ist als in Frankreich. Da kann man bis dahin nur neidisch auf unser Nachbarland schauen. Chapeau!

  22. Comment Avatar Christian sagt:

    Ich lehne ein Verbot von Smartphones an Schulen ab. Bisher wurde in jeder Generation die Technik, die die jeweils jüngere Generation verwendete, als schädlich, nicht zielführend, den Lernerfolg störend etc. gegeißelt. Nichts davon ist wahr geworden. Die Welt existiert noch, die Schulabgänger finden sich weiterhin in der Welt zu Recht.

    Was bei dieser Diskussion viele nicht begreifen: Die Welt ist nicht nur für die Eltern da. Die Jugend an den Schulen formt die Zukunft für sich selbst, wir können bestenfalls ein paar Hinweise geben. Jedes Verbot führt zu noch mehr Nutzung; es läuft in die Leere und wird von jungen Leuten nicht verstanden.

    Natürlich haben diese Geräte im Unterricht nur begrenzten Platz, aber eines brauchen wir ganz bestimmt nicht in Deutschland: Noch mehr Regeln und Gesetze. Das Land quillt über davon. Warum müssen wir wissen was gut für alle zu sein hat? Wieso können wir die Schüler nicht selbst entscheiden lassen, was sie machen? Außerhalb des Unterrichts natürlich.

    Vielleicht hilft ein anderer Ansatz weiter: Was ist, wenn das Kind das Handy nicht in die Hand nimmt, weil der Unterricht interessant genug ist? Das ist möglich, aber nicht mit unseren Lehrern und nicht mit unserem Lehrplan…

    • Comment Avatar Kajo sagt:

      Was ist, wenn das Kind das Handy nicht in die Hand nimmt, weil der Unterricht interessant genug ist? Das ist möglich, aber nicht mit unseren Lehrern und nicht mit unserem Lehrplan…

      Doch, es ist sehr wohl möglich mit unseren Lehrern und dem Lehrplan! Es kommt jedoch sehr stark auf den einzelnen Lehrer an. Ist er selbst motiviert, kann er motivieren? Geht er auf die Schüler ein? Brennt er für sein Fach? Wenn ja, kommt das auch rüber!

      Ich kann mich leider nur an einen Lehrer erinnern, der ein sehr trockenes Thema so interessant erscheinen liess, dass ich richtig Freude am Lernen hatte. Hätte ich nur mehr solcher Lehrer gehabt! :-) Beim Lesen dieses Blogs habe ich auch schon mehrfach gedacht: Wäre doch nur Mike damals einer meiner Lehrer gewesen!

      Dafür ist er es heute – wenn auch anders, als ich es kenne :-)

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Wollen wir ernsthaft einen mp3-Player, Discman oder das Tamagotchi von früher mit einem Smartphone vergleichen? Das Smartphone ist eine völlig neue Kategorie.

      • Comment Avatar Christian sagt:

        Ja, genau das will ich, denn die Problemkategorie ist die selbe. Wir erreichen Medienkompetenz nicht durch Verbote, sondern durch den ausgewogenen Umgang mit Medien und Technik. Ein Schüler, der nicht zum Smartphone greift, obwohl er es könnte, ist Kompetent und mündig gegenüber den Versuchungen der Technik. Ein Schüler, dem es verboten wird, lernt gar nichts daraus.

        Lasst die Leute entscheiden, die davon betroffen sind. Nicht Lehrer – mit deren Medienkompetenz es zu oft nicht weit her ist (es gibt Ausnahmen! Wer sich hier auf diesem Blog befindet, gehört wahrscheinlich dazu), nicht Eltern, die alles absegnen Hauptsache die Schule hat den schwarzen Peter der Erziehung.

  23. Comment Avatar Eric Schmidt sagt:

    Ich persönlich bin Schüler (Oberstufe) und spreche mich auch gegen die Nutzung von (internetfähigen) Handys aus. Als digitales Nachschlagwerk für bspw. Vokabeln ist ein Smartphone genial, und es kann dank Apps wie Geogebra und diversen Taschenrechnern helfen schneller und anschaulicher zu lernen.
    Ich sehe allerdings an jedem (!) Schultag mind. eine Person, die WhatsApp, Instagram & Co nutzt, oder schlichtweg die Hausaufgaben mithilfe des Handys aus dem Internet abschreibt. Sowohl in den Pausen als auch im Unterricht. Und das obwohl es an meiner Schule ein Smartphoneverbot gibt, das nur gelegentlich Lehrer aufheben um (online) etwas zu recherchieren.
    Dabei wären derartige Recherchen an PCs deutlich effizienter…

    Doch die widerum können kaum genutzt werden, da
    1) Viele Rechner veraltet sind und 5-10 min allein zum Hochfahren benötigen (Es wird Win7 genutzt, von Linux Distributionen wie Xubuntu hält man trotzdem nichts).
    2) Einige Schüler mutwillig PCs zerstören (,,gehört mir ja nicht, wusste ich doch nicht, dass das Salamibrot heiß wird, wenn ich es auf die CPU lege*grins*“).

    Was passiert aber wenn ein Schüler vom Lehrer bei der Nutzung eines Handys erwischt wird?
    Die Antwort lautet: Nichts bis ,,du darfst dir dein Handy nach der Schule abholen“.
    Striktere und einheitlichere Regeln könnten hier Abhilfe schaffen. Allerdings vertrete ich die Meinung, dass 1 Woche Handyentzug (sofern das rechtens wäre, und nur dann) reichen würde. Bei mehrmaligem Vergehen könnte, wenn es rechtens ist, ein Vermerk auf das Zeugnis kommen.

  24. Comment Avatar SemperQuaestio sagt:

    Interessant, auch wenn nicht ganz das Thema, habe ich gestern bei YouTube Harald Leschs Kommentar Unser Schulsystem ist Mist! gesehen. Und bei dem was er zum speichern auf die Festplatte sagt, hat er mehr als recht.

  25. Comment Avatar Heiko Mitschke sagt:

    [Gekürzt – es geht hier nicht um die Eltern]

    Statt also ein Verbot für die Kinder auszusprechen, finde ich es viel sinnvoller, den Eltern wieder zu zeigen, wie abhängig sie sich von ihren Geräten machen und dass der Mensch als soziales Tier auch auf echte soziale Kontakte angewiesen ist.
    Wenn die Kinder dann erfahren, wie toll echte soziale Kontakte sind, werden sie sich von selbst wieder dem echten Leben zuwenden.

    Daneben ist Medienkompetenz sowohl für Schüler, Lehrer, Kinder, Eltern, Politiker und alle anderen unerlässlich.

    • Comment Avatar Heiko Mitschke sagt:

      [Gekürzt – es geht hier nicht um die Eltern]

      Ich finde doch! Als Eltern können wir unseren Kindern die Smartphones nicht verbieten, wenn wir selbst keinen korrekten Umgang vorleben.
      Wenn sich Taten und Worte widersprechen, imitieren Kinder die Taten. Wenn Erwachsene den Kindern also die Smartphones verbieten, selbst aber dauernd vernetzt mit allerlei Diensten herumhängen, widerspricht das jeder Logik. Dadurch erkennen die Kinder zu Recht nur Willkür und Machtmissbrauch (Eltern üben Macht über Kinder aus).

      Viel sinnvoller ist es also, den Kindern zu zeigen und vorzuleben, dass es auch ein Leben ohne Smartphone gibt und wie man das Smartphone sinnvoll einsetzen kann. Dazu gehören eben aufgeklärte und verantwortsbewusste Eltern. Das wiederum ist aber weitaus anstrengender und zeitintensiver als einfach ein Verbot auszusprechen…

      Wenn die Schüler aber selbst verstehen, dass sie zu ihrem besten am Schuleingang das Smartphone aus- und frühestens beim Verlassen der Schule wieder einschalten sollten, ist das viel effektiver als jedes Verbot.

      • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

        Zumindet Kinder / Schüler lassen sich in der Schule noch steuern bzw. positiv beeinflussen. Ich sehe nicht, wie wir an die Erwachsenen rankommen. Im Grunde genommen gebe ich dir aber natürlich Recht: Wir als Erwachsene leben es den Kindern vor – wir sind die Vorbilder. Nun sehe ich diese Vorbilder irgendwie nicht mehr so wirklich.

        Schön wäre es ja, wenn wir irgendwann dort sind, dass Schüler ihr Smartphone vor der Schule abschalten und dann nach Schulende wieder aktivieren. Bis dahin halte ich ein Verbot durchaus als sinnvoll. Und allein mit dem Verbot möchte ich die Problematik ja nun nicht lösen. Stichwort: Medienkompetenz als Fach!

      • Comment Avatar Robert sagt:

        Als Eltern können wir unseren Kindern die Smartphones nicht verbieten, wenn wir selbst keinen korrekten Umgang vorleben.
        Wenn sich Taten und Worte widersprechen, imitieren Kinder die Taten. Wenn Erwachsene den Kindern also die Smartphones verbieten, selbst aber dauernd vernetzt mit allerlei Diensten herumhängen, widerspricht das jeder Logik.

        Darf ich vielleicht ein Wort austauschen? ->
        Als Eltern können wir unseren Kindern das Autofahren nicht verbieten, wenn wir selbst keinen korrekten Umgang vorleben. Wenn sich Taten und Worte widersprechen, imitieren Kinder die Taten. Wenn Erwachsene den Kindern also das Autofahren verbieten, selbst aber dauernd Autofahren, widerspricht das jeder Logik.

        Und dann möchte ich nochmal auf meinen Kommentar weiter oben verweisen: Nicht jedes Kind kann, benötigt oder kommt mit 100 / 1000 Anwendungen (alleine) klar. Da braucht es schon eine gewisse Hilfestellung (=Medienkompetenz!!). Und (Straßen-)Verkehrsregeln wurden ja auch erst entwickelt als es mehr und mehr Straßen und Autos (=Probleme) gab – doch daran halten müssen wir uns alle immer noch oder es gibt Bußgeld und Strafen. Genauso ist es mit der Notwendigkeit eines Führerscheins (alte Scheine dürfen z.B. weiterhin bis 7,5 Tonnen fahren) oder bis Ampeln kamen, wo zuvor ggf. einfache Zebrastreifen ausreichend gewesen sind. Der Regelbedarf bei Smartphone-Smombies ist vorhanden – die Frage ist doch nur noch wie man es machen sollte. Es geht also weniger um ein „generelles Verbot“ als vielmehr um eine „gesunde Nutzung“ !!

  26. Comment Avatar Weller Alexander sagt:

    Sorry Mike, ich bin normalerweise 100% bei Dir, in dieser Frage eher nicht.
    Ich geh der Einfachheit davon aus, dass Du durchaus Recht hast, dann bleibt immernoch dass es einfach nicht geht Schülern vorzuschreiben, dass sie ohne Smartphone in die Schule kommen – ist einfach gesetzlich geregelt.
    Daneben wäre es nicht verhältnismäßig ein Smartphone vier Wochen einzuziehen. Hier gibt es für BaWü sogar die Regelung, dass das Gerät nach Stundenende wieder ausgehändigt werden muss. Spätestens nach dem Vormittag. Eine andere Regelung würde gesetzlich zum Scheitern verurteilt sein.
    Persönlich bin ich auch der Ansicht, dass wir es schwer haben Kindern das Smartphone zu verbieten, während unsere ganze Welt auf dieses Gerät ausgerichtet wird. Wenn die dann ohne Gerät aus der Schule kämen, würden sie alle Erwachsene mit diesem Ding spielen sehen komisch. Macht es nicht mehr Sinn den kontrollierten Umgang zu lernen, auch wenn das Gerät da ist?
    Pädagogisch gibt es ebenso vielfältige Einsatzmöglichkeiten…. Die spare ich mal aus…
    Liebe Grüße, sonst ist Dein Blog natürlich großartig!

    Alex

    • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

      Allein mit dem Verbot möchte ich die Problematik ja nun nicht lösen. Stichwort: Medienkompetenz als Fach! Wenn das Fach die Schüler anspricht und das richtige Wissen vermittelt, werden Schüler selbst ganz anders mit dieser Technik umgehen. Nochmal: Ich möchte das Smartphone nicht vom Unterricht oder der Schule fernhalten, aber gezielt einsetzen und private Smartphones haben in der Schule nichts verloren. Außer vielleicht im Rucksack – für »Notfälle«.

  27. Comment Avatar T.K. sagt:

    Ein Handyverbot an Schulen geht meiner Meinung nach am eigentlichen Kernthema vorbei und nur ein Herumdoktern an den Symptomen; das eigentliche Problem ist meines Erachtens ein viel grundlegenderes, wie für mich in Mikes Kommentar schon anklingt.

    Gregor Honsel veröffentlichte auf heise.de ein paar interessante Gedanken in Bezug auf den Umgang mit dem Smartphone untereinander und nennt die Kunstbegriffe „Netiquette“ bzw. „Handyquette“. Ein Plädoyer für generell mehr Höflichkeit und Aufmerksamkeit: Menschlichkeit. Es wäre ein guter Anfang um den Kreis verschiedener sich bedingende Probleme aufzubrechen.

    Ebenso das Schulfach Medienkompetenz wäre ein Schritt in die richtige Richtung, um die Möglichkeiten und Gefahren der Geräte zu diskutieren, die eigene Nutzung zu hinterfragen und auf Fragen von Schülern, auch zu ihren eigenen Geräten, eingehen zu können, die sonst evtl. keine Plattform dafür haben. Aber auch um Alternativen oder Neues aufzeigen zu können; Stichwort Filterblase, Unwissenheit seitens der Eltern, usw. Der Lerneffekt wird mit Sicherheit nicht nur bei den Schülern stehenbleiben.

    Christian schrieb:

    Die Jugend an den Schulen formt die Zukunft für sich selbst, wir können bestenfalls ein paar Hinweise geben.

    Das ist meiner Meinung nach zu kurz gegriffen, es wäre das andere Extrem zu einem Verbot oder Gesetzen und käme mehr einer Kapitulation auf ganzer Linie gleich.
    Auch Jugend braucht gewisse Grenzen, um sich ausprobieren zu können, sich nicht zu sehr zu überschätzen und dabei andere dadurch in Mitleidenschaft zu ziehen. Von unserem Wesen her sind wir in jungen Jahren eher egoistisch, asozial geprägt. Erst durch Erziehung und Gesellschaft wird dem eine andere Form angelernt. Ohne bestimmte Grenzen kann eine Gesellschaft nicht lange funktionieren.

    (Spürbare) Konsequenzen bleiben immer öfter aus, oft da die Durchsetzung aus unterschiedlichen Richtungen erschwert oder gar verhindert wird. Da kann niemand aus seinem Handeln lernen und niemandem ist dadurch geholfen. Viel zu häufig soll die Schule diese Rolle ausfüllen, wozu sie aber nie (alleine) imstande sein wird, da ihr hier von mehreren Seiten (rechtliche) Hürden auferlegt wird. Sie hat immer weniger Handlungsmöglichkeiten um da wirklich Einfluss nehmen zu können. Klare Regeln, wann ein Handy erlaubt ist und wann nicht sowie durchsetzbare Sanktionen die von Schule und Eltern mitgetragen werden wären sinnvoll und wichtig. Da müssen alle an einem Strang ziehen.

    Verbote regen die menschliche Neugier und den Widerstand dagegen an. Ich bin mir sicher, klar abgesteckte Grenzen und Regeln in der Schule in Sachen Handy und auch durgesetzte spürbare Sanktionen würden die Akzeptanz von Handyfreien Zeiten oder Bereichen unter Schülern erhöhen als ein Verbot. Lässt man die Zügel schleifen, bringt das allerdings nichts.

    Solange es unserer Gesellschaft nicht gelingt, dem Nachwuchs sich selbst bewusstes (nicht selbstbewusstes!) selbständiges Denken, Weitsicht sowie Umsichtigkeit beizubringen und dabei etwaige Konsequenzen für sich und/oder andere abzuwägen, so lange werden wir Problemen dieser Art immer wieder begegnen und derartige Diskussionen immer führen.

    • Comment Avatar Heiko Mitschke sagt:

      Von unserem Wesen her sind wir in jungen Jahren eher egoistisch, asozial geprägt. Erst durch Erziehung und Gesellschaft wird dem eine andere Form angelernt.

      Das ist einfach falsch! Ein Kind ist ungefähr im ersten Lebensjahr „egoistisch geprägt“, da es absolut auf fremde Hilfe angewiesen und alleine nicht überlebensfähig ist. Deshalb schreien Kinder im ersten Lebensjahr auch nur, wenn es ihnen schlecht geht. Eltern können ihren Kindern in dieser Zeit auch nicht zu viel Zuwendung geben und (wie früher befürchtet) „verziehen“ und verhätscheln. In den nächsten beiden Jahren lernen Kinder dann noch, dass andere Menschen keine Objekte sind und eigene Bedürfnisse haben.

      Kinder sind von Anfang an offen und kooperativ, das heißt absout sozial. Erst die Gesellschaft „lehrt ihnen das ab“. Gerade unser altes Schulsystem, was ja darauf ausgerichtet ist, „steuerbare Fabrikarbeiter“ oder Befehlsempfänger zu formen, unterstützt diese Verunstaltung der Kinder. Von daher finde ich ein weiteres Verbot auch so fehl am Platze, obwohl ich absolut zustimme, dass Smartphones nicht in die Schule gehören.

      Warum benutzen die Kinder aber ihre Smartphones dort? Weil ihre Hirne einfach unterfordert sind und immense Langeweile erleben. Es gibt Schulen, an denen es kein Smartphone-Verbot gibt, die Schüler diese aber trotzdem nicht nutzen, weil sie einfach mit viel spannerenden Dingen bzw. spannendem Lernen beschäftigt sind!

      • Comment Avatar Mike Kuketz sagt:

        Warum benutzen die Kinder aber ihre Smartphones dort? Weil ihre Hirne einfach unterfordert sind und immense Langeweile erleben. Es gibt Schulen, an denen es kein Smartphone-Verbot gibt, die Schüler diese aber trotzdem nicht nutzen, weil sie einfach mit viel spannerenden Dingen bzw. spannendem Lernen beschäftigt sind!

        …die benutzen die Dinger deshalb, weil sie »süchtig« sind. Das hat mit »Unterforderung« aus meiner Sicht überhaupt nichts zu tun.

  28. Comment Avatar Don sagt:

    Guter Kommentar, genau meine Meinung.

    Ich verstehe nicht, warum Leute hier meinen das wäre nicht durchsetzbar? Heute wird es hingenommen, dass Schüler im Untericht am Handy tippen. Es hätte mal früher einer wagen sollen im Untericht Gameboy zu spielen… dann hätte es ne schlechte mündliche Note für die Stunde und evtl. sogar Nachsitzen gegeben und bei mehrfach Verstößen Ärger von zu Hause (Rüge/Tadel).
    Da sehe ich aber auch die Eltern in der Pflicht. Gut, heute scheint es mehr Helikopter zu geben, aber dann gibt man den Kindern für die Schulzeit ein „dummes“ Handy mit (oder Rentnerphone), dann ist auch für den Notfall gesorgt. D.h. sie haben auf ihr Smartphone erst nach der Schule wieder Zugriff. Wenn sie dann in der Schulzeit von jemandem eine Nummer bekommen, müssen sie diese halt nach der Schule eintippen, ging früher mit ICQ auch.
    Für mich ist wichtig, dass die Kinder den Schulstoff lernen und das geht rein theoretisch alles ohne Technik, sogar Mathe ohne Taschenrechner ist möglich, wie bei meinem Prof. im ersten IT-Studium-Semester…
    Wer alles durch Technik „einfach“ aufgebröselt lernt, der lernt keine Abstraktion und keine Kreativität und genau das braucht man für ein evtl. Studium.

  29. Comment Avatar rjg sagt:

    „Echte“ Medienkompetenz als Fähigkeit an die Schüler weiterzugeben wäre zweifelsohne sehr wichtig, die technische Kompetenz sollte darüber aber nicht vernachlässigt werden. Die sogenannten „Digital Natives“ haben nämlich leider oftmals nicht viel mehr drauf, als auf dem Touchscreen herumzutippen und irgendwelche Apps zu installieren. (Das ist jetzt vielleicht etwas flapsig formuliert, aber der geneigte Leser wird wissen, was gemeint ist.)
    Das Problem zeigt sich teilweise schon beim Umgang der Praktikanten in unserem Unternehmen mit herkömmlichen Desktop-Rechnern. Von der Unfähigkeit, Order und Dateien auf einen USB-Stick zu kopieren, bis zum Unvermögen, mit einer Desktopoberfläche mit mehreren geöffneten Fenstern / Programmen konstruktiv zu arbeiten, oder einen Fließtext eigenständig ohne Auto-Vervollständigen zu schreiben, war schon so ziemlich alles dabei. Wenn man ihnen dann noch die Kommandozeile zeigt oder den Quelltext einer Website oder Software, ist das Erstaunen oft groß, wenn sie feststellen, daß die Welt nicht nur aus bunten Icons besteht, die auf Berührungen reagieren.
    Auch das Suchtpotential der „Dauerkommunikation“ ist nicht zu unterschätzen und betrifft beileibe nicht nur Kinder und Jugendliche. Es werden nicht weniger Erwachsene sein, die bereits zu Junkies geworden sind und die nicht mehr einschlafen können, wenn sie abends nicht noch mindestens zehnmal nach dem Smartphone auf dem Nachttisch gegriffen haben, um das allerneuste Winkekatzenvideo anzuschauen.

    Auch das Argument von vermeintlichen Facebook-Gegnern, ohne Facebook „ginge es doch heutzutage gar nicht mehr“, ist im Grunde genommen auch nur eine faule Ausrede. Ist nicht der eigentliche Grund, warum die Leute glauben, nicht mehr ohne Facebook auszukommen, die Angst irgend etwas zu verpassen? Probiert es doch einfach einmal aus. Euer Leben wird wieder reicher werden, wenn Ihr mehr Zeit für andere Dinge habt, wieder lernt, Euch mit Euch selbst zu beschäftigen und wirkliche, eigene Interessen zu entwickeln, anstatt solche, die Euch gerade als der neuste Trend vorgekaut werden, dem alle hinterher hetzen müssen.
    Es ist natürlich nicht ganz einfach, sich dem schönen Schein der Kunstwelt zu entziehen, zumal es handfeste finanzielle Interessen daran gibt, die Leute in einem dauerhaften „Rauschzustand“ der permanenten Ablenkung und Berieselung zu halten.
    In der Zeitschrift Galore (Ausgabe 27, 02/2018) ist ein Interview mit dem Soziologen Dr. Andreas Göttlich erschienen, der das Warten erforscht. Göttlich sagt, daß die permanente Ablenkung, beispielsweise durch Smartphones uns u.a. daran hindere, über unseren Konsum zu reflektieren und uns ggf. auch einmal dagegen entscheiden, etwas zu konsumieren. Er nennt als Beispiel die Warteschlange vor dem Kino. Ohne Ablenkung könnte einem die Wartezeit irgendwann zu lang werden und man würde sich einfach dafür entscheiden, daß es doch nicht so wichtig ist, den Film anzusehen. Mit der Ablenkung durch das Smartphone, steigt also folglich die Wahrscheinlichkeit, die einmal gefaßte Konsumentscheidung auch beizubehalten. Als weitere Beispiele für das Phänomen, uns aus kommerziellen Interessen durch Ablenkung am Nachdenken zu hindern, nennt Göttlich die musikalische Beschallung in Kaufhäusern oder durch Warteschleifen.
    Vergleicht man unsere gegenwärtige Welt, mit der „Brave New World“ von Aldous Huxley, läßt sich unterm Strich sagen, daß die Smartphones bereits das „Soma“ unserer Zeit sind. Die Smartphone-Verweigerer sind die letzten „Wilden“. Werden auch sie bald in Reservate gezwängt, wie die Wilden in Huxleys Roman?
    Zum Forschungsprojekt Warten als soziales Alltagsphänomen siehe Text – aufgerufen am 07.08.2018.

  30. Comment Avatar Dumpphone sagt:

    Das Argument für Smartphone und Tablet an Schulen um eine Generation von „Superinformatikern“ zu züchten ist dann hinfällig, wenn man die Tatsache vor Augen führt, dass alle erfolgreichen Informatiker und Unternehmer der IT-Branche in ihrer Schulzeit keinen Unterricht mit Smartphone und Tablet hatten.

    Das soll nicht heißen, Smartphone und Tablet sollten GANZ in Schulen verboten werden, aber die Nutzung nur innerhalb eines Unterrichtsfachs. Ansonsten können Schüler auch mal paar Stunden whatapp und instagramm leben.

  31. Comment Avatar FlightmodeExtremist sagt:

    Dass man dem Nachwuchs verantwortwungsbewusten Umgang durch strikte Verbote anerziehehn kann, halte ich für fraglich. Beim Gedankengang die Eltern quasi durch die Schule, über die Kinder, erziehen zu können, steige ich komplett aus. Da blinkt bei mir spontan die ‚Pferd von hinten aufzäumen LED‘. Genau wie mich spontan erstmal ein mulmiges Gefühl überkommt, bei der Forderung nach einem strikten Verbot.

    Für mich ist der Nachwuchs der Spiegel der Gesellschaft, wie Augen der Spiegel des geistigen Zustands sind oder Zähne eine gewisse körperliche Verfassung reflektieren. Ob das Rumdoktorn am Spiegelbild leztlich dazu führt, dass die Realität sich anpasst, oder dazu, dass die Realität lernt, wie man das gewünschte Bild vorgaukelt, weiß ich nicht.

    Was genau sich da meiner Ansicht nach spiegelt? – Nun, wir bestrahlen uns quasi 24/7/365 zu 90% mit kommerziellem Ramsch und wundern uns nun, wenn der Nachwuchs sich lieber zu 90% mit belanglosem Ramsch beschäftigt, bzw. das Smartphone entsprechend nutzt. Daher befürchte ich, das wird ein Kampf gegen Windmühlen. Denn irgendwann sind die, die im Unterricht lieber das Smartphone nutzen, oder nutzen würden, auch Entscheidungsträger…

    Auch frage ich mich, ob das Problem der ‚Verblödung‘ wirklich so gravierend wird, wie manche behaupten. Ja, gesunkene Aufmerksamkeitsspanne und fragmentiertes, statt strukturiertes Wissen, sind Dinge, die mir in den letzten Jahren auch im Bekanntenkreis stark auffallen. Was mir allerdings auch auffällt, ist eine gesteigerte Recherchefähigkeit, wenn es darum geht, diese sehr breit gestreuten Fragmente bei Bedarf zu strukturieren. Selbstständig. Es entsteht womöglich also eine Generation, die ohne das Cloudwissen quasi nix mehr kann. Die eben jene Clouddatenbank aber besser Nutzen kann als jede Generation zuvor.
    Blöd natürlich, wenn mal jemand den Stecker zieht. ;o)

    These: Was wäre wenn wir nicht die hiesigen Armeen an gedrillten, psychologisch geschulten Marketing-Assassinen hätten, die sich zur Aufgabe machen, aus jedem Schrott nach Möglichkeit eine globale Massenhysterie zu generieren. Man stelle sich vor, diese Unternehmen würden ihrer ‚Sucht‘ nicht hauptsächlich im Sinne von Wachstum diverser Zahlenkonstrukte ausrichten, sondern im Sinne einer allgemeinen Tendenz, in eine gewisse Richtung gesellschaftlicher Entwicklung. Würden wir uns immer noch 24/7 mit Ramsch bestrahlen?

    Eine zeitgemäßere Unterrichtsgestaltung wäre aber sicher auch sehr wirksam.
    Einen Raucher hält man vom Rauchen auch nicht ab, indem man ihn langweilt oder mit Dingen zutütet, die ihn grade nicht interessieren. Durch ein striktes Verbot, haben wohl auch die wenigsten aufgehört.

    • Comment Avatar Robert sagt:

      Das mit dem Spiegel der Gesellschaft hast du gut beobachtet.

      Nun, wir bestrahlen uns quasi 24/7/365 zu 90% mit kommerziellem Ramsch

      Allerdings passiert diese ständige Dauer-Bestrahlung (mit Ramsch/Blödsinn/Werbung) in den allerwenigsten Fällen freiwillig. Und man kann sich dem alltäglich auf uns einprasselnden „Informationsgedöns“ nur begrenzt oder zumindest sehr schwer entziehen (z.B. keinen Fernseher haben, keine Google-Dienste benutzen etc). Was man jedoch in keinem Fall machen sollte, ist so zu tun als ob das halt wegen dem Zeitgeist (oder wie du es nennst, dem „Spiegel der Gesellschaft“ normal ist. Wir alle sind ja schließlich auch ein Teil dieser Gesellschaft und soll(t)en/müss(t)en jederzeit in der Lage sein unser Tun und Handeln zu reflektieren, zu hinterfragen, und wenn es zu Problemen kommt eben auch mal zu (ver-)ändern!

      Natürlich kann man es sich auch einfach machen und die Smartphone- und Informations-Sucht als vorhanden akzeptieren und fertig ist der Kuchen. Aber, um mal einige Beispiele zu nennen, Glücksspielautomaten, Pokertische, Roulette und ähnliches stehen ja auch nicht überall frei zugänglich – und schon gar nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren- herum. Und das zu Recht!

      Die Frage ist also, wollen wir der Gesellschaft hier ganz alleine selbst die Evolution dieser „Technik“ überlassen oder wäre es vielleicht besser, sinnvoller, geschickter, schlauer, schöner, wenn gewisse Regeln zum „richtigen“ Umgang damit existieren würden. Und ob diese Regeln auch tatsächlich eingehalten werden ist nochmal ein ganz anderes Thema. Selbstverständlich gelangen selbst 10 oder 12 jährige an Zigaretten – doch gut ist das ganz bestimmt nicht!

      • Comment Avatar FlightmodeExtremist sagt:

        Erstmal ein Verbot einzuführen, um ein Symptom anzugehen, was angegangen werden muss, kann schon sinnvoll sein. Nur ändert es eben nichts Grundliegendes an der Beziehung zum Gerät. In Pause/Freizeit wird das Defizit dann bei jeder Gelegenheit nachgeholt. Darunter leidet dann zwar nicht mehr der Unterricht, aber immer noch andere. Später mal die Kinder, die es dann wiederum so lernen…

        Ein entscheidener Unterschied zwischen Smartphone und Dingen wie Rauchen, Spielsucht usw. ist auch, dass sich leztere schwer sinnvoll einsetzen lassen. Ein Smartphone IMO hingegen schon. Auch als sinnvolles Ergänzungsmittel im Unterricht. Ich sehe da also nicht nur enormes Ablenkungspotential, sondern auch enormes Bereicherungspotential an konstruktiven Diskursen, wie sie bspw. hier gern gesehen sind. Und fände es schon irgendwie schade, wenn das wegen eines strikten Verbotes ungenutzt bliebe.

        Soll heißen, wenn so ein 10 oder 12-Jähriger das Dingen im Unterricht eben schnell nutzt, weil ihm das was der Lehrer ihm da aufschwatzen will fraglich vorkommt. Also zur schnellen Recherche Unterrichtsbezogener Sachverhalte. Dann hätte das für mich schon was Bereicherndes. Ausnahmen die Missbrauch betreiben, wird es natürlich immer geben.
        Vielleicht hat es sogar Vorteile, wenn diese ihre Energie ins Netz leiten können, statt darin, den Unterricht zu stören. Wenn ich da z.B an mich und meine Zeit zurückdenke, hätte ein Smartphone womöglich den extremen Hass der Lehrer auf mich gemindert, weil ich mich mit dem Dingen beschäftigt hätte, statt damit das Lehrpersonal auf die Palme zu treiben. Und womöglich hätte ich dann nie derart den Anschluss an eure Gesellschaft verloren, wie das heute mit 36j. als Wohnungsloser ohne Bildungsabschluss und Berufserfahrung der Fall ist.

        Was ich also aufzeigen will ist lediglich, dass das Smartphone-Thema IMO nicht derart einseitig zu betrachten ist, wie gewisse andere Suchtverhaltensweisen, bei denen überwiegend negative Auswirkungen in der logischen Kosequenz liegen. Waffen oder Geld wären da schon ein treffenderer Vergleich. Auch diese Dinge lassen sich einsetzen um extrem Gutes oder extrem Schlechtes für die Allgemeinheit zu bewirken. Das eine davon ist an Schulen erlaubt, das andere nicht. Beim Smartphone bin ich mir bei der Einordung noch nicht so sicher! – Denn damit lässt sich eben nicht nur die Poker-App starten. Diese ist es jedoch, die wir uns Medial einhämmern. Nicht nur das, wir stellen den Entwicklern Psychologen zur Seite, um höchstmögliche Teilnahmemotivation zu generieren. Das tun wir als Individuum vielleicht nicht freiweillig. Als Gesellschaft hingegen, zählt es was wirtschaftliche belange angeht, zu ‚unserer Art zu leben‘. Ist somit also freiwillig, demokratisch beschlossen. ;)

        Wenn ich mir das selber nochmal so vor Augen führe, habt ihr aber vermutlich Recht mit dem Verbot. Denn sowas wie ehrliche Werbung und Produkte zu erwarten, ist wohl noch weit utpoischer, als Eltern über Schule und Kinder zu erziehen. Ergo ist der Nachwuchs zu schützen, vor dem smarten Zugang zu den millionen Rattenfängern, die im Konkurenzkampf um die Aufmerksamkeit der Sprösslinge buhlen, welche die für sie überlebenswichtigen Zahlen generiert. Denn diesen maßgeblichen Einhalt zu gebieten, geht am Gedanken des mündigen Konsumenten vorbei. Smartphones ohne erziehungsbrechtigte Aufsicht ab 18! – Paralel dazu, Medien- und Endegerätekunde als vorbereitendes Unterrichtsfach. Aber bitte mit Leuten die diese Bereiche in einem Umfang erfassen und darstellen können, wie der Autor dieses Blogs.

  32. Comment Avatar NOOWWAAAAYYY!!! sagt:

    Ich sehe bei all den Gedanken zu Medienkompetenz und der Forderung danach andere Arten von Problemen. Insbesondere das allgemeine Verhalten von und zu und mit Smartphone und dessen Möglichkeiten, Gefahren, Risiken und sozialen, wirtschaftlichen sowie persönlichen Kosten. Überwachung ist kein Risiko, sie ist ein Preis für die Nutzung. Aushorchen, Datenklau, Profiling auf einem Niveau, hundertmal härter, gefährlicher als das, was das Jobcenter / Staat einfordert. Nackig machen ist mit Smartphone-Wanze normal. Das zu verhindern erfordert viel mehr als nur auf Apps und ihrer Nutzung / Lauscher zu achten. Es ist ein Build-In-Konzept der Stasi-Phones.

    Darüber geht einfach verloren, das es eine individuelle Reifeleistung, eine intellektuelle und abstrakte Leistung, ein Bildungsproblem und mehr beinhaltet.

    Menschen werden das nicht in der Masse leisten können und wollen. Im Gegenteil ist Infantilisierung und die damit verbundenen Verbindungsstücke der psycho-sozialen Entwicklungsprobleme zwischen Narzismus und Konsumismus, das zunehmende Problem.

    Manche aus dem Ruder laufende Probleme mit Smartphones v.a. im asozial Media Segment mit dem eingebauten Reklamekanal sind dabei wohl Katalysatoren, aber auch Lösungsstrategien des Individuums aus der Unfähigkeit dem Dasein mehr Inhalt zu verleihen und zur Selbstfindung zu gelangen.

    Das was sonst in Folterknästen passiert, nämlich das Individuum zunehmend zu traumatisieren und ihm die Identitätsstrukturen und ihre emotionalen Erinnerungs-Stützpfeiler zu zerhäckseln, das findet zunehmend im realen Leben mehr und mehr statt.

    Die smarte Phone-Konsumwanze ist dabei ein Baustein.

    Aber wieviele Menschen erfassen diese Zusammenhänge? Wieviele Eltern begreifen, das sie mit dem Smartphone eigentlich einen „Schrittmacher“ für das Leben ihren Kindern mitgeben? Insbesondere auch einen (A)Sozial-Schrittmacher?
    So ganz neu ist das ja nicht, war es sonst lange Zeit die verhasste Glotze, so potenziert sich das jetzt mit der Wischophone-Wanze und den 24h Diensten.

    Ausweichen kann man dem letztlich kaum bis gar nicht, je nach Lebensmittelpunkt und Wunsch nach Teilhabe am Leben.

    Dagegen hilft nur, eine starke Persönlichkeit, das vermittelte Wissen um diese Zusammenhänge und der massive Wunsch und Wille des Individuums sich weder vom Smartphone noch von den dadurch forcierten Sogwirkungen im sozialen Leben vereinnahmen zu lassen.

  33. Comment Avatar KeyserSoze sagt:

    Das Handyverbot sollte aber für Alle gelten, sprich Erzieher – Lehrer – Eltern!
    Es wird immer nur von den Kindern gesprochen, durch meine beruflichen Erfahrungen an Schulen
    kenne ich noch ein Ganz anderes Bild zum Thema:
    Erzieher und Lehrer nutzen in den Pausen & Freistunden vor den Kindern
    schamlos und intensiv ihre Smartphones, manchmal auch im Klassenraum.
    Eltern die ihre Kinder zur Schule bringen und abhohlen kommen schon
    mit gezückten und genutzten Smartphones auf dem Schulweg & in der Schule =
    die Kinder werden dabei die Ganze zeit kaum beachtet!
    die Vorbildfunktion ist also für die Tonne!
    Also nicht immer nur auf die Kinder losgehen, Erwachsene sind auch nicht besser,
    hier sollte mal zuerst mit dem Verbot angefangen werden

  34. Comment Avatar Snoopi sagt:

    Sicher sind Erwachsene nicht „besser“ aber auch die haben z.B. am Arbeitsplatz „Handyverbot“, weil der Arbeitgeber ja für die Arbeit bezahlt. Wer sich als Erwachsener nicht daran hält riskiert den Job.. Nur braucht es dazu eben kein Gesetz, nur ein Arbeitsvertrag!
    Und an den Schulen gibt es ja auch Rauch- und Alkoholverbot… (für Lehrer und Schüler) völlig zu Recht und akzeptiert. Zwar verhindert es das Rauchen und Saufen einzelner nicht aber eben an der Schule wird demonstriert was davon zu halten ist. Insofern klar gilt ein solches Verbot auch für die Lehrer… und warum auch nicht, im Unterricht sollte es doch selbstverständlich sein, das Lehrer nicht nebenher chattet. Da der Lehrer Beamter ist, ist er Weisunggebunden, eine Dienstanweisung wann und wo das Smrtphone im Dienst zu sein hat… ist doch kein Akt und soviel Disziplin sollte doch möglich sein. 1995 funktionierte das Lehren und Lernen auch ohne Smartphone, Hausaufgaben, Termine, etc. alles war möglich.
    Ansonsten kann ich den Blogbeitrag nur unterstützen, Smartphones gehören nicht in die Schule. Es kommt doch auch keiner auf die Idee, seine Modellbahn, die LEGOS, die Playstation, seinen Fernseher und den PC mit in die Schule zu bringen… Ein Smartphone kann all das zusammen sein… Ein Smartphone für Kinder sollte auch von den Eltern nicht leichtfertig an die Kinder gegeben werden, wer würde seinem Kind zu Weihnachten : Modellbahn, LEGOS, Playstation, Fernseher, PC alles gleichzeitig schenken? Das gehört dosiert und mit Anleitung. Einer meiner Söhne ist inzwischen freudiger Nutzer einen alten Nokia…, bei den vielen sinnlos Disskussionen wer wann wem etwas geschrieben oder gar gemobbt hat… kann er sich zurücklehnen und er merkt, das er sich viel Ärger spart. Natürlich hat er auch „Geräte“ ein Tablet und einen PC, PS4
    aber alles dosiert und mit Aufsicht. Ein Smartphone sollte an Kinder nicht ohne Screentime-App an Kinder gegeben werden.
    Mein größerer Sohn hat ein Smartphone… aber während der Schulzeit ist es nicht nutzbar… außer für Notrufe und Kalendereinträge… Spiele-Apps sind zeitlich begrenzt… Lern-Apps nicht. Letztere werden jedoch nicht genutzt. Ich habe noch nichts von Seiten der Schule oder der Schüler wahrgenommen -wo ein Smartphone im Unterricht oder gesamten Schulsystem einen spürbaren Vorteil bietet… Und Hausaufgabengruppen und Termine… also bitte…

    • Comment Avatar ImFokus sagt:

      Arbeitgeber verbieten die Nutzung nicht nur wegen der dadurch verlorenen Arbeitszeit, sondern vor allem weil das Wanzen sind. Die schnüffeln und schnorcheln schon aus Prinzipbauweise alles ab. Alle Apps farmen Daten, dafür sind die da. Diese Mobilgeräte sind portable Wanzen, lauschen und hören überall zu – Sprachassistenten sind nichts anderes als Datenbanken und Abhorchsysteme. Die senden allesamt ihre Spracheingaben jederzeit und von überall an die Server der großen Stasi-Schnüffler.

      Hinzu kommt das leichtsinnige Nutzerverhalten. Da werden dann einfach Fotos oder Filmaufnahmen mit Firmeninternas und Kundendaten auf dem Bildschirm hergestellt.
      Geräte einfach in die USB Kanäle der Arbeitsrechner gesteckt und samt und sonders ermöglicht Schadsoftware aufs System los zulassen.

      Man muss sich das mal klar machen: Eine Kamera vor meine Haustür hängen ist verboten, ich darf nicht filmen, wann andere rein und rausgehen. Einen Menschen abhören in meiner eigenen Wohnung! ist verboten, der hat das Recht darauf sich darauf zu verlassen, das das gesprochene Wort untereinander bleibt. Bildmaterial von Personen herstellen und ohne Einwilligung veröffentlichen ist verboten. Spionkameras verwenden als Produkt verboten. Heimliche Aufnahmen verboten überall.

      Eigentlich müssten diese Geräte nicht nur in Schulen und an Arbeitsplätzen verboten sein sie dürften als Produktkategorie mit diesen technischen Eigenschaften gar nicht existieren.

      Ich sage nicht, das diese Geräte völlig unnütz wären. Dennoch wäre ein verpflichtender Totschalter für bestimmte Funktionen eine Notwendigkeit. Das ich mich nirgendwo mehr unbelauscht fühlen kann, weil ich genau weiß das Hinz und Kunz einen direkten Draht zu den Schnüffelfirmen haben.
      Nur bei Codewort wird mitgelauscht? Am A…

      Solche giftigen Geräte gehören genauso verboten wie bestimmte Messer nicht getragen werden dürfen um Menschen von Verbrechen abzuhalten.

      Ob das nur immer schlimmer wird, bis zu dem Punkt an dem jeder überall erpressbar ist für diese und andere Firmen, wenn zunehmend unverlässliche Datenströme durch unklar funktionierende Algorythmen laufen und über die Leben von Menschen entscheiden oder gar Kriminelle mit Erpressmethoden durch moderne Technik Menschen zerstören – ob real oder nicht.

      Es gibt massenhaft Gründe das Zeug zu verbieten und das Arbeitgeber so handeln, obwohl ihnen die Kundendaten als Sicherheitsproblem des Kunden am A… vorbei gehen. Eigentlich sind Kundendaten nur als eigenes Kapital wichtig für Unternehmen, deshalb sollte man sich über diesen Punkt noch mal viele Gedanken machen und ganz sicher die Kinder in Schulen vor dem Mist schützen.

      Tag auch.

  35. Comment Avatar Stefan sagt:

    Sehr treffend beschrieben Herr Kuketz,

    die Medienkompetenz fehlt den Kindern nicht nur weil die Schule versagt hat, sondern die Eltern. Wenn die Eltern selber den ganzen Tag an dem Teil hängen, kann man wohl davon ausgehen, dass die Nutzung dieser Geräte für die eigenen Kinder als vollkommen normal angesehen wird, auch die übertriebene Nutzung. Denn selbst ist man ja auch schon kein Vorbild oder sieht das nicht so tragisch. Das Schulen die Fehler der Eltern aber immer wieder ausbügeln sollen finde ich nicht zielführend. Warum sind die sogenannten Erziehungsberechtigen / Eltern, nicht mehr in der Lage klare Regeln zu definieren ? Weil man selber keinen Regeln folgt ? Könnte sein…

    Ich bin aber auch der Meinung, dass ein Handy nicht förderlich für die Kinder in der Schule sind.

    Es gibt mehrere Gründe dafür:

    1. Definieren sich manche jugendliche nur noch über den Status / Handy. Das ist wie damals mit den Klamotten…
    2. Reden die jugendlichen nicht mehr miteinander. Naja, doch. Sie sitzen oder stehen nebeneinander und schreiben sich per Whatsapp…
    3. Sie sind überall sozial Vernetzt, haben aber verlernt miteinander zu reden. Welch Ironie! Das die Sprache selbst verkümmert ist da naheliegend. Abkürzungen, Slang, Kauderwelch, irgendwann können die sich nicht mehr normal artikulieren. Selbst einfache Sätze fallen dann schwer.

    Ich schreibe am besten nichts mehr, denn wenn ich so darüber nachdenke wird mir erst klar wie das Handy dazu beiträgt das die Jugend soziale Interaktion vernachlässigt und zu Soziopathen werden lässt. Das hört sich etwas überspitzt an, trifft es aber ganz gut.

HilfeWenn du konkrete Fragen hast oder Hilfe benötigst, sind das offizielle Forum oder der Chat geeignete Anlaufstellen, um dein Anliegen zu diskutieren. Per E-Mail beantworte ich grundsätzlich keine (Support-)Anfragen – dazu fehlt mir einfach die Zeit. Kuketz-Forum

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