PSD2 kurz vor Einführung: Wir werden zu Fischfutter

Der Kommentar von Jürgen Schmidt zur Einführung von PSD2 trifft den Nagel auf den Kopf:

PSD2 und Open Banking bedeutet also keineswegs, dass wir mehr Zugriffsrechte auf unsere Daten und unser Geld bekommen. Oder dass der Open-Source-Gedanke jetzt auch die Bankenwelt erreicht hätte. Open Banking bedeutet vielmehr, dass es im Finanzmarkt viele neue Player geben wird, weil die großen Finanz-Haie ihre Gewässer für hungrige Piranha-Schwärme öffnen müssen – und wir sind das Futter.

Zu ergänzen wäre vielleicht noch, dass Banken mit der Einführung von PSD2 und dem Bewerben von Banking-Apps die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) vielfach ad absurdum führen. Der Grund: Der Sicherheitsgewinn beim Online-Banking wird / wurde gerade dadurch erreicht, dass man zwei voneinander getrennte Geräte (Faktoren) benutzt, weil einer der beiden Faktoren grundsätzlich als kompromittiert angesehen werden kann.

Seit neuestem haben Banken offenbar kein Problem damit, wenn Kunden Online-Überweisungen über die Banking-App anstoßen und diese auch gleich auf demselben Gerät per TAN-App legitimieren. Mehr dazu: Wie Banken Online-Banking durch Apps unsicher machen.

Ein paar Überlegungen / Gründe, die euch zu einem Bankwechsel bewegen sollte:

  • Zur Freigabe einer Online-Überweisung ist eine Banking-App Pflicht. Es besteht also »App-Zwang«.
  • Massive Bewerbung von Banking-Apps und bewusste Aushebelung von 2FA.
  • Euer Bankberater behauptet: Online-Banking via App sei »sicher«.
  • Das chipTAN-Verfahren bzw. SmartTAN wird nicht angeboten.
  • Durch die Verwendung von chipTAN | SmartTAN sollen in Zukunft Kosten entstehen.
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