Quad9: Datenschutzfreundliche Alternative zum Google-DNS?

Gestern erschien auf heise.de ein Beitrag zu einer »datenschutzfreundlichen Alternative« zum Google-DNS. Daraufhin kamen gleich mehrere Anfragen zu diesem neuen Dienst bei mir rein.

Angeblich soll der DNS-Service Quad9 keine Daten über die Nutzer sammeln. Angeblich – wissen tun wir es nicht. Da müssen wir dem Anbieter schlichtweg vertrauen. Persönlich kann ich das aus folgenden Gründen nicht:

  • Hinter dem Dienst steckt neben Packet Clearing House (PCH) und der Global Cyber Alliance (GCA) unter anderem IBM. IBM ist einer der Marktführer bei Big-Data und Analyselösungen.
  • Quad9 will sich offenbar bewusst als Gegengewicht zu Google positionieren. Die Webseite von Quad9 kommt allerdings nicht ohne Google-Services wie Schriftarten und Google Analytics aus. Damit ist Quad9 ein Teil des »kranken Webs«.
  • Quad9 will nicht zensieren und tätigt dazu folgende Aussage:

Quad9 liefert Sicherheit, nicht Zensur. Wir blockieren Verbindungen wegen krimineller Angriffe auf die Nutzer, nicht wegen der Inhalte auf den Seiten.

  • Unter anderem wird der Dienst durch Spenden und die öffentliche Hand finanziert. Darunter die Londoner und New Yorker Polizei. Der geschäftsführendere Direktor von PCH (Bill Woodcock) versichert:

Man werde keinerlei persönliche Daten der Nutzer sammeln oder deren Clickstream-Daten vermarkten

Nein, tut mir Leid. Persönlich vertraue ich diesem Anbieter genausowenig wie Google. Hier ein paar Vorschläge, für unzensierte und freie DNS-Server ohne Protokollierung – ob ihr diesen vertraut, müsst ihr natürlich selbst entscheiden.

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