Session-Replay: Aufzeichnen der User-Eingaben

Es gibt da draußen wirklich Menschen, denen fällt nur noch Schwachsinn ein, wenn es darum geht, den Nutzer bzw. seine Daten wie eine reife Zitrone auszupressen. Die neueste Errungenschaft der »Wanzenbranche«: Session Replay Scripts – diese Technik erfasst bspw. Texteingaben auf Webseiten in Echtzeit und übermittelt sie an Drittanbieter zu Analysezwecken. Das brisante: Es werden auch jene Texteingaben übermittelt, die vom Nutzer eventuell gar nicht abgesendet werden, weil er es sich vielleicht doch nochmal anders überlegt. Damit aber nicht genug, einige der Anbieter verzichten auf eine TLS-verschlüsselte Verbindung und übertragen die Daten im Klartext über die Leitung. Das zeigt: Privatsphäre und Sicherheit ist denen doch scheißegal, es geht nur ums Geschäft.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich verachte die Tracking-Branche mittlerweile. Der Normaluser ist diesen Machenschaften ja wirklich hilflos ausgeliefert, es sei denn er schützt sich mit Tools / Browser-Addons wie uBlock Origin, NoScript oder einem Pi-Hole vor diesem ganzen invasiven Müll, den es da draußen gibt.

An dieser Stelle sollten wir uns aber auch vor Augen führen, dass diese Drittanbieter nicht durch eine unsichtbare Hand in den Kontext einer Webseite eingebunden werden. Der Webseitenbetreiber muss sich bewusst für dessen Einbindung entscheiden und trägt damit eine »Mitschuld« am Ausspionieren des Nutzers. Welche Webseiten diese Sesssion Replay Scripts alles so zulassen, könnt ihr in dieser Liste einsehen. In Deutschland haben folgenden Seiten mindestens ein Session Replay Script aktiv:

  • immobilienscout24.de
  • idealo.de
  • 1und1.de
  • computerbild.de
  • chefkoch.de
  • gamestar.de
  • wetter.de
  • moviepilot.de
  • stepstone.de
  • conrad.de
  • t3n.de
  • express.de
  • holidaycheck.de
  • hornbach.de
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