Tschüß Twitter! Hallo Fediverse! Hallo Mastodon!

1. Twitter-ÜbernahmeFediverse

Elon Musk hat Twitter für umgerechnet 41 Milliarden Euro übernommen. Das muss weder gut noch schlecht sein. Wie sich Twitter in den nächsten Monaten und Jahren unter Musk entwickelt, wird sich zeigen. Vermutlich wird Twitter aber eine Plattform bleiben, die irgendwie Profit abwerfen muss – unsere Sorge soll das allerdings nicht sein.

Im vorliegenden Beitrag möchte ich eine Alternative vorstellen, die das Potenzial hat, Twitter, Facebook und weiteren Social-Media-Plattformen die Stirn zu bieten: Das Fediverse. Ein Netzwerk, das den Anspruch hat, »allen zu gehören«. Angesichts der Monopolposition und kommerziellen Ausrichtung der marktbeherrschenden Plattformen klingt das erstmal wie ein Wunsch aus einer fernen Zukunft. Ist es aber nicht. In den letzten Jahren hat es ein kleiner Kreis von Nerds und Technikbegeisterten geschafft, genau diesen Wunsch Realität werden zu lassen. Die Frage lautet nun: Bist du dabei? Schaffen wir es gemeinsam Social Media von den Fesseln kommerzieller Interessen zu befreien?

2. Das Fediverse

Das Fediverse ist Social Media von Nutzern für Nutzer. Es ist ein »vereinigtes Universum«, in dem föderierte, voneinander unabhängige soziale Netzwerke, Mikroblogging-Dienste und Webseiten ein gemeinsames Netzwerk bilden, das die Freiheit, Autonomie und Inhalte der Nutzer in den Vordergrund stellt. Also ein Social Media für alle.

Weitere Infos

Das Fediverse wird im Beitrag »Social Media losgelöst von den Fesseln kommerzieller Interessen« im Detail vorgestellt. Im Beitrag werden ebenfalls die Probleme klassischer sozialer Medien wie Facebook und Twitter beleuchtet.

Das Fediverse selbst ist kein Dienst/Plattform, sondern gibt nur eine Struktur bzw. Idee vor, an dem sich Entwickler orientieren können. Das Konzept scheint aufzugehen, denn das Fediverse wächst beständig und immer neue Dienste kommen hinzu und vergrößern das Universum. Der Vorteil für (bestehende) Nutzer: Durch das Registrieren auf einer Instanz erhält man Zugang zum (kompletten) Fediverse. Es ist also nicht notwendig, für jeden Dienst eine separate Anmeldung/Registrierung vorzunehmen. Als Teilnehmer des Fediverse kann man sich mit jedem anderen Nutzer austauschen und folgen. Es steht dem Nutzer also völlig frei, für welchen Dienst er sich entscheidet.

Nachfolgend eine Auswahl an verschiedenen Diensten aus dem Fediverse. In Klammern stehen jeweils die nicht freien, bekannten Dienste, welche am ehesten mit dem Dienst im Fediverse vergleichbar sind:

  • Mastodon (Twitter): Ähnlich wie Twitter ist Mastodon ein Microblogging-Dienst, über den sich Nutzer direkt über Kurznachrichten (Toots) bis zu einer Länge von 500 Zeichen miteinander austauschen können. Das Teilen/Verbreiten von anderen Toots nennt sich »Boost«.
  • Pleroma (Twitter): Pleroma ist ebenfalls ein Microblogging-Dienst und vergleichbar mit Mastodon. Auf vielen Pleroma-Instanzen kann man Beiträge verfassen, die länger als die bei Mastodon üblichen 500 Zeichen sind.
  • PeerTube (YouTube): Die Videoplattform PeerTube ist eine Alternative zu geschlossenen Plattformen wie YouTube oder Vimeo. Auf PeerTube können Videos hochgeladen, angesehen und kommentiert werden. Ähnlich wie bei YouTube werden auch Kanäle unterstützt, die Nutzer abonnieren können.
  • Funkwhale (Spotify, Soundcloud): Funkwhale ist das Pendant zu PeerTube, auf dem Audio/Musik hochgeladen, angehört und kommentiert werden kann. Für Musiker, Hörbuch- oder Podcasthörer eine Alternative zu nicht freien Diensten wie Spotify oder Soundcloud.
  • Pixelfed (Instagram): Ähnlich wie Instagram ist Pixelfed ein Dienst zum Teilen, Verbreiten und Kommentieren von Fotos. Nutzer können eigene Fotoalben anlegen, andere Fotos entdecken und in einer Timeline anderen Nutzern/Fotografen folgen.
  • Friendica (Facebook): Friendica ist ein soziales Netzwerk bzw. ein Macroblogging-Dienst, der mit Facebook vergleichbar ist. Es besteht unter anderem die Möglichkeit, sich mit anderen Nutzern zu vernetzen, diesen zu folgen, sich in Gruppen zu organisieren, Fotoalben zu führen, Kommentare abzugeben und Inhalte mit »Likes« bzw. »Dislikes« zu versehen.
  • Hubzilla (Facebook): Auch Hubzilla ist charakteristisch ein soziales Netzwerk, das ähnlich wie Friendica funktioniert und mit Facebook vergleichbar ist. Wie bei einem sozialen Netzwerk üblich können sich Nutzer untereinander vernetzen, Inhalte austauschen und diese kommentieren.
  • Mobilizon (Facebook-Events): Mobilizon ist eine freie Alternative zu Facebook-Events, mit dem sich Veranstaltungen organisieren und bewerben lassen. Neben dem Veranstaltungsort umfasst ein Event auf Mobilizon ein Datum/Zeit und optional eine Beschreibung.
  • Plume (WordPress): Plume ist ein föderierter Blogging-Dienst, mit dem sich größere Beiträge/Inhalte im Fediverse veröffentlichen lassen. Nutzer können gemeinsam an einem Beitrag arbeiten und sich untereinander austauschen.
  • WriteFreely (WordPress): Genauso wie Plume ist WriteFreely ein föderierter Blogging-Dienst zum Verbreiten von Beiträgen/Inhalten.

Ein weiterer bekannter Dienst (Diaspora) ist in der Aufzählung nicht genannt, weil er das ActivityPub-Protokoll bis dato nicht unterstützt und dies auch nicht plant. Nach meiner Einschätzung wird der Dienst langfristig gesehen keine Zukunft haben.

Das nachfolgende Schaubild stellt die oben genannten Dienste/Plattformen des Fediverse grafisch dar und skizziert mit verschiedenen Verbindungslinien, ob die jeweiligen Dienste untereinander kommunizieren können:

Fediverse: Plattformen und Protokolle2.1 Struktur & Idee vom Fediverse

Das Fediverse erinnert etwas an das Internet der »Prä-Facebook-Ära«, als sich noch nicht nahezu jede Kommunikation über zentrale Server bzw. kommerziell ausgerichtete Plattformen abgespielt hat. Vereinfacht ausgedrückt ist das Fediverse wie Twitter, Facebook oder YouTube und Co., nur ohne zentrale Betreiber, die ihre Nutzer in einen Walled Garden bzw. geschlossene Plattform (deutsch) einsperren. Stattdessen bilden mehrere Server (Instanzen genannt) das Fediverse ab, indem sie vergleichbar wie bei E-Mail als föderierte Infrastruktur agieren, bei der sich jeder beteiligen darf. Abbildung 1 skizziert solch ein förderiertes Informationssystem, bei dem ein Nutzer (blau) über Servergrenzen (grün) hinweg mit anderen Nutzern kommunizieren kann:

Federation

Abstrakt dargestellt ist das Fediverse also ein föderiertes Netzwerk, das sich aus vielen Servern (Instanzen) zusammensetzt und auf jedem Server eine gewisse Anzahl an Nutzern untergebracht ist. Der Clou: Jede Instanz des Fediverse kann einen anderen Dienst beherbergen. Es gibt bspw. Dienste für den Austausch von Kurznachrichten, ähnlich wie Twitter, (Mastodon) oder einen Facebook-ähnlichen Dienst (Friendica). Ein Nutzer kann sich nun für einen Dienst entscheiden und dennoch mit anderen Diensten bzw. Nutzern im Fediverse interagieren – und genau das ist die Idee vom Fediverse:

Ein Nutzer soll auf einer beliebigen Plattform im Fediverse ein Konto erstellen können und sich darüber mit allen Nutzern auf allen anderen Plattformen austauschen können.

Ein Nutzername besteht grundsätzlich aus zwei Teilen: Part eins ist der gewählte Name bzw. Nickname (bspw. kuketzblog). Part zwei ist die Domain der gewählten Instanz (bspw. social.tchncs.de). Zusammengesetzt ergibt sich dann der eindeutige Nutzername: @kuketzblog@social.tchncs.de

2.2 Vorteile des Fediverse

Das Fediverse kennt keine Eigentümer und keine Shareholder, die mit fragwürdigen Geschäftsmodellen operieren und den eigenen Profit über die Interessen/den Schutz des »Datenviehs« stellen. Das bedeutet: Frei von jedem (Erfolgs-)Druck kann das Fediverse wachsen und muss dabei weder Gewinn machen, noch seine Nutzer mit Algorithmen manipulieren oder Daten verkaufen. Ermöglicht wird dies durch die föderale, offene Struktur, durch die jeder am Fediverse teilnehmen kann – eben ein Netzwerk, das »allen gehört«.

Allerdings wäre es unehrlich zu behaupten, das Fediverse löse alle Probleme, mit denen soziale Medien heute zu kämpfen haben. Allein der Wechsel ins Fediverse vermag die Verbreitung von Fake News, Hatespeech und Verschwörungsmythen nicht verhindern. Im Gegensatz zu kommerziell ausgerichteten Plattformen wie Twitter hat das Fediverse allerdings entscheidende Vorteile, die im Einklang mit weiteren Maßnahmen dazu beitragen können, den »Gesundheitszustand« sozialer Medien wieder zu verbessern:

  • Werbe- und überwachungsfrei: Das Fediverse und seine Dienste sind tracker- und werbefrei. Es werden also keine Daten aufgezeichnet, die dazu benutzt werden können, den Nutzer auf irgendeine Art zu beeinflussen. Ein datengetriebenes Geschäftsmodell wäre mit dem Grundgedanken des Fediverse auch nicht vereinbar, das die Freiheit der Nutzer und seiner Inhalte in den Vordergrund stellt.
  • Chronologische Timeline: Die meisten Fediverse-Dienste bieten eine Timeline an, die aktuelle Ereignisse bzw. Nachrichten darstellt. Anders als bei kommerziell ausgerichteten Plattformen ist die Timeline allerdings nicht manipuliert bzw. wird von einem Algorithmus beeinflusst, der bspw. Inhalte bevorzugt, die eine Reaktion des Nutzers wahrscheinlich machen und ihn dadurch länger auf der Plattform verweilen lassen. Nicht der Betreiber stellt also die Timeline zusammen und legt damit fest, was der einzelne Nutzer zu sehen bekommt, sondern der Nutzer legt im Fediverse selbst fest, was in seiner Timeline angezeigt wird. Verharmlosend wird die Timeline bei Twitter oder Facebook auch gerne als »personalisiert« bezeichnet – obwohl diese eine gezielte Manipulation der Nutzer erlaubt.
  • Kein Lock-In: Im Gegensatz zu geschlossenen Plattformen, bei der eine Kommunikation über Plattform-Grenzen hinweg (meist) nicht gewünscht ist, steht es dem Nutzer im Fediverse vollkommen frei, selbst zu entscheiden, auf welchem Dienst bzw. Instanz er ein Konto eröffnet. Er kann auch jederzeit den Betreiber wechseln und sich für eine andere Instanz entscheiden. Diese Wahlfreiheit sorgt einerseits für einen gesunden Wettbewerb zwischen den Betreibern und fördert gleichzeitig auch die Autonomie jedes Einzelnen.

Insbesondere der Verzicht auf Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte der einzelne Nutzer angezeigt bekommt, ist wohl der entscheidende Unterschied zwischen dem Fediverse und kommerziell ausgerichteten Plattformen wie Twitter, Facebook, YouTube und Co. Je mehr Menschen sich aktiv im Fediverse beteiligen, Inhalte verbreiten und sich dort miteinander vernetzen bzw. austauschen, umso geringer wird die Einflussmöglichkeit der vom Profit getriebenen Plattformen. Eine Meinungsbildung, die unabhängig von Algorithmen funktioniert, kann die Grundlage für demokratische Entscheidungen/Strukturen stärken.

3. Der Weg ins Fediverse [Mastodon]

Das Fediverse ist groß. Nachfolgend werde ich kurz beschreiben, wie du beim Mikroblogging-Dienst Mastodon ein Konto erstellst. Kurz zur Erinnerung: Im Fediverse gibt es für jeden Dienst nicht einen, sondern mehrere Anbieter. Du kannst also frei einen Anbieter bzw. Instanz wählen.

Die Homepage des Mastodon-Projekts listet ausgewählte Server (Instanzen), auf denen ihr euer Konto erstellen könnt. Sie sind nach unterschiedlichen Kategorien und Sprachen sortiert. Wer nach einer deutschsprachigen Heimat in seiner Nähe sucht, wird dort am ehesten in der Rubrik Regional fündig. Bei der Auswahl einer Instanz solltet ihr nachfolgende Punkte berücksichtigen:

  • Instanzgröße: Für neue Nutzer ist es schwierig zu erkennen, welche Instanz die »richtige« ist. Wählt für den Anfang eine Instanz, die mindestens mehr als 1000 Nutzer verzeichnet. Ihr könnt später immer noch wechseln, da Mastodon die Möglichkeit bietet, die Instanz zu wechseln.
  • Thematische Schwerpunkte: Instanzen haben oftmals einen regionalen, thematischen oder sprachlichen Schwerpunkt. Wählt am besten eine Instanz aus, die thematisch passt und dessen Sprache ihr sprecht.

Im Zweifelsfall solltet ihr also eher einen Server mit vielen Nutzern aussuchen, der gleichzeitig euren Interessen und Sprachkenntnissen entspricht. Habt ihr eine Instanz gewählt, klickt ihr einfach auf Join und folgt den Anweisungen.

Habt ihr die Registrierung hinter euch gebracht und die E-Mail-Adresse bestätigt, steht man zuerst vor einer leeren Timeline. Im Gegensatz zu Twitter, Facebook und Co. wird man nicht aufgefordert, (der App) sein Adressbuch zur Verfügung zu stellen, um seine Bekannten automatisch auf der neuen Plattform zu finden. Stattdessen muss man selbst tätig werden.

Weitere Server/Instanzen

Über https://instances.social findet man rund 4000 Mastodon-Instanzen. Ein Wizard fragt nach der bevorzugten Sprache, der gewünschten Größe der Instanz (User-Anzahl), nach Ausschlussgründen im Regelwerk, etwa für Spam oder nicht jugendfreie Inhalte. Eine Trefferliste zeigt anschließend Kurzbeschreibungen der passenden Instanzen, die man nach Suchwörtern weiter filtern kann. Wer noch mehr Infos mag bzw. nach weiteren Kriterien filtern möchte, der kann sich eine erweiterte Liste an Instanzen ausgeben lassen.

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3.1 Clients für Mastodon

Nach der Erstellung eines Kontos könnt ihr Mastodon entweder über den Browser nutzen oder auch einen mobilen- bzw. Desktop-Client installieren. Auf der Homepage des Mastodon-Projekts findet ihr eine Auswahl an Apps/Software für die unterschiedlichen Systeme:

Mastodon Clients

Persönlich nutze ich unter Android den Client Tusky, den ihr aus dem F-Droid-Store oder Google Play Store kostenfrei herunterladen könnt.

3.2 Wem folgen?

Nachdem ihr euch im Fediverse bzw. Mastodon etwas eingelebt hat, stellt sich natürlich die Frage, wem ihr folgen solltet. Das ist natürlich eine ganz individuelle Entscheidung und wird in erster Linie von euren Interessen beeinflusst. Je nach verwendetem Mastodon-Server werden euch eine Reihe von Nutzern vorgeschlagen, die auf dem jeweiligen Server sehr aktiv sind und ein guter Ausgangspunkt sind, um die neue Plattform kennenzulernen.

Nachfolgend eine nicht abschließende Liste mit Institutionen bzw. Personen, die ihr bereits im Fediverse findet:

Institutionen/Organisationen

Personen

Projekte

Politik

Fediverse

Hinweis

Ich werde die Liste kontinulierlich erweitern. Das war zunächst der »erste Aufschlag«.

Natürlich findet ihr auch mich bzw. den Kuketz-Blog im Fediverse bzw. Mastodon:

Kuketz-Blog Mastodon

4. Fazit

Schaffen wir es, mit dem Fediverse eine Art »Exit-Strategie« von kommerziellen Social-Media-Plattformen zu formulieren? Ausgehend von der Annahme, dass die meisten Nutzer bereits über die negativen Auswirkungen/Einflüsse heutiger sozialer Medien aufgeklärt sind, die hauptsächlich von profitorientierten Unternehmen betrieben werden, stellt sich also die Frage, wie wir es schaffen, die Nutzer:

  • von den Vorteilen des Fediverse zu überzeugen und
  • möglichst viele Nutzer dazu zu bewegen, ein Konto im Fediverse zu erstellen und dies aktiv zu nutzen.

Ein ganz entscheidender Faktor hierbei sind Institutionen, Medien, Politik und Influencer, die nicht nur eine gewisse Vorbildfunktion haben, sondern aufgrund ihrer Reichweite und Präsenz erheblich dazu beitragen können, die Gesellschaft auf Alternativen wie das Fediverse aufmerksam zu machen. Ob es das Fediverse letztendlich schafft, kommerziellen Plattformen auf Augenhöhe zu begegnen, hängt entschieden davon ab, ob bzw. wie viele Nutzer den Weg ins Fediverse finden und dort auch bleiben wollen.

Die gute Nachricht: Die nötige Gegenbewegung hat bereits begonnen – immer mehr Institutionen, Politiker und Co. finden den Weg ins Fediverse oder stellen sogar eigene Instanzen bereit, auf denen sich Nutzer registrieren können. Die Wahrheit ist aber auch, dass es weit mehr Vorbilder braucht, die vorangehen, um die Machtverhältnisse zu verschieben.

Fest steht: Die sozialen Medien befinden sich im Wandel. Die Frage ist, in welche Richtung wir uns bewegen (wollen). Weiter in Richtung Überwachungskapitalismus, der durch sein datengetriebenes Geschäftsmodell und intransparente Manipulation das Zeug dazu hat, unsere liberale Demokratie von innen heraus auszuhöhlen. Oder entscheiden wir uns für eine andere Richtung, die freie Entscheidungen, Autonomie und damit letztendlich das Individuum zur Selbstbestimmung in der digitalisierten Welt befähigt? Der Weg ins Fediverse könnte letztendlich entschieden dazu beitragen, dass Menschen wieder selbst entscheiden, wer was wann und wozu über eine Person weiß. Das wäre dann »gelebte« informationelle Selbstbestimmung, die den freiheitsbeschneidenden Tendenzen heutiger sozialer Medien entgegenwirkt.

Bildquellen:

Networking: Becris from www.flaticon.com is licensed by CC 3.0 BY
Föderation: Imke Senst Fediverse: Imke Senst & Mike Kuketz is licensed by CC BY-SA 4.0

Über den Autor | Kuketz

Mike Kuketz

In meiner freiberuflichen Tätigkeit als Pentester / Sicherheitsforscher (Kuketz IT-Security) schlüpfe ich in die Rolle eines »Hackers« und suche nach Schwachstellen in IT-Systemen, Webanwendungen und Apps (Android, iOS). Des Weiteren bin ich Lehrbeauftragter für IT-Sicherheit an der Dualen Hochschule Karlsruhe, sensibilisiere Menschen in Workshops und Schulungen für Sicherheit und Datenschutz und bin unter anderem auch als Autor für die Computerzeitschrift c’t tätig.

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