WhatsApp-Account löschen: »Vergleichbar mit Aufforderung zur Löschung nach DSGVO«?

Mich erreichte eine interessante Leserfrage:

Wenn ich meinen WhatsApp Account lösche, ist das gleichwertig mit einer Aufforderung zur Löschung aller eigenen Daten nach DSGVO?

Regina Mühlich, DSB hat dies auf Mastodon wie folgt beantwortet:

Nein, erfolgt nicht. Die Löschung eines Accounts bedeutet nicht unbedingt und automatisch, dass alle pbDaten gelöscht werden. Das Recht zur Löschung nach DSGVO (Betroffenenrechte) ist eine separate Sache.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Aber ich habe dennoch ein paar Hinweise, die ich euch mit auf den Weg geben möchte:

  • WhatsApp-Account löschen: mobilsicher.de zeigt euch, wie ihr euer Konto innerhalb der App löschen könnt.
  • Verarbeitung Widersprechen: Der Verarbeitung seiner personenbezogenen Daten bei WhatsApp zu widersprechen, erfordert mehr Daten, als zur eigentlichen Nutzung überhaupt erforderlich sind. Wer den Vorgang dennoch anstoßen möchte, der findet in der FAQ von WhatsApp Hinweise. Es ist fraglich, ob WhatsApp/Facebook hier im rechtlichen Rahmen handelt.

Anschlussfrage:

Sind die Daten dann auch wirklich gelöscht, wenn ich meinen Account über die App lösche bzw. Widerspruch einlege?

Nein, vermutlich nicht. Auf Anbieterseite werden die dazugehörigen Daten dann mit einem »Tag« versehen und sind dann einfach nicht mehr sichtbar. Eine korrekte bzw. vollständige Löschung von Daten ist aufgrund der Komplexität heutiger Systeme nahezu nicht umsetzbar. Es gibt schlichtweg zu viele Abhängigkeiten (Datenbanken, Caches, Verweise etc.) die miteinander im Verhältnis stehen. Wollte man Daten komplett entfernen, wäre das relativ aufwendig – aber nicht unmöglich.

Und weiter gedacht: Die vollständige Löschung der Daten würde voraussetzen, dass WhatApp/Facebook eure Daten immer sicher verwahrt bzw. stets die Kontrolle darüber hatte. Dass dem nicht so ist, sollte klar sein: Days since last facebook scandal.

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