Widerstand gegen Microsoft an Schulen in Baden-Württemberg

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann setzt für ihre digitale Bildungsplattform auf Microsoft Office 365. Das ist nicht nur hinsichtlich des Datenschutzes äußerst bedenklich, sondern insbesondere hinsichtlich des Verlusts der digitalen Souveränität, die mit der flächendeckenden Verwendung von Microsoft und Co. einhergeht.

Zum Glück regt sich langsam Widerstand gegen diese unüberlegte und nicht mehr zeitgemäße Ausrichtung der digitalen Infrastruktur an Schulen (in Baden-Württemberg). Die Digital Souveräne Schule schickte vor einigen Tagen bspw. einen Brief an die Abgeordneten des Bildungsausschusses in Baden-Württemberg (BW). Zitat:

[…] Der Sitzung des Ausschusses für Kultus, Jugend und Sport [1] am 09.07.2020 war zu entnehmen, dass die zuständige Stabsstelle Produkte des Unternehmens Microsoft für das digitale Lernen unserer Kinder und Jugendlichen präferiert.

Wir halten diesen Ansatz für grundlegend falsch. Die der Öffentlichkeit und dem Ausschuss gebotene Darlegung des Projektstands, insbesondere die Begründung der Entscheidung, wird deren Tragweite bei weitem nicht gerecht, auch wenn man von irreführenden Aussagen absieht. Die Gründe dafür wollen wir im Folgenden darlegen.

Warum halten wir den derzeitigen Ansatz zur Umsetzung der Bildungsplattform für falsch?

  • Weil die Umsetzung zur einseitigen Prägung der Kinder und Jugendlichen führt. Ist es sinnvoll, die Schülerschaft über ihre gesamte Schulzeit hinweg vor dem immer gleichen digitalen Setting einer einzelnen Firma zu wissen? Nein, denn unsere Kinder und Jugendlichen verdienen mehr, nämlich ein vielgestaltiges, breites und durchdachtes digitales Umfeld. Aufgabe von Schule ist es, Prinzipien zu vermitteln und Alternativen aufzuzeigen. Nur so werden digitale Kompetenzen – auch Urteilsfähigkeit – ausreichend gefördert. Nur so sind unsere Kinder und Jugendlichen in der Lage, adäquate digitale Werkzeuge auszuwählen und selbstbestimmt einzusetzen. Andernfalls entsteht dauerhafte Abhängigkeit im digitalen Handeln, was weder gesellschaftlich noch ökonomisch anzustreben ist.

[…]

Lesenswert!

Den Widerstand halte ich für absolut gerechtfertigt. Weitere Überlegungen und Beiträge zum Thema Microsoft an Schulen:

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