Windows 10: Microsoft verstößt gegen Datenschutzrecht

Nach Einschätzung der niederländischen Datenschutzbehörde Autoriteit Persoonsgegevens (AP) verstößt Microsoft mit Windows 10 gegen europäisches Datenschutzrecht. Die bayerische Datenschutzaufsicht kam im September nach der Prüfung von Windows 10 Enterprise zu einem anderen Urteil:

Obwohl das BayLDA im Rahmen seiner Prüfung nicht alle Windows Gruppenrichtlinien näher untersuchen konnte (schließlich existieren hierbei hunderte), hat die Überprüfung der wichtigsten Bestandteile von Windows 10 Enterprise ergeben, dass bei entsprechender Einstellung gerade die datenschutzrechtlich kritischen oder zumindest unklaren Übermittlungen von personenbezogener Daten des Nutzers eingeschränkt werden konnten. Somit ist zu schlussfolgern, dass Windows 10 Enterprise bei Unternehmen durch gezielte Konfiguration ohne Datenschutzverstöße eingesetzt werden kann.

Über diese Einschätzung bzw. Schlussfolgerung habe ich mich ja bereits geärgert. Ein Betriebssystem, dessen Datenübertragungen »weitestgehend gesteuert werden kann« ist für einen datenschutzkonformern Einsatz völlig ungeeignet.

Daher finde ich es positiv, dass die niederländische Datenschutzbehörde offenbar anderer Meinung ist. Nach meiner Auffassung ist Windows 10 Home / Pro für den datenschutzsensiblen Anwender völlig ungeeignet. Unter Windows 10 Enterprise lässt sich die Datensammelwut zumindest über Gruppenrichtlinien reduzieren bzw. einschränken. Das reicht nach meiner Auffassung allerdings noch immer nicht aus, dass ein Einsatz im Unternehmen denkbar wäre. Weiter gedacht: Die Verarbeitung von Patienten- und Mandatendaten darf eigentlich erst gar nicht erfolgen.

Was braucht es eigentlich noch, bis Microsoft zumindest den Unternehmen gestattet, die Datensammlung vollständig abzustellen? Ich will nicht, dass meine Daten, die bei einem Dienstleister / Unternehmen von mir gespeichert sind, bei Microsoft landen. Da gehören sie einfach nicht hin.

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