Debian: Google DNS in systemd

Gestern kam die Frage per E-Mail, ob systemd »hartcodierte« DNS-Server von Google nutzt. Im Quelltext habe ich nichts dazu gefunden. Es scheint sich um Build-Options zu handeln, die jede Distribution bzw. Paketbauer selbst definieren / überschreiben kann:

option('dns-servers', type : 'string',
       description : 'space-separated list of default DNS servers',
       value : '8.8.8.8 8.8.4.4 2001:4860:4860::8888 2001:4860:4860::8844')
option('ntp-servers', type : 'string',
       description : 'space-separated list of default NTP servers',
       value : 'time1.google.com time2.google.com time3.google.com time4.google.com')

Die Paketbauer bei Debian (Jessie) haben diese Werte offenbar ersetzt.

cat /etc/systemd/resolved.conf

Da wird folgende Zeile nicht ausgegeben:

FallbackDNS=8.8.8.8 8.8.4.4 2001:4860:4860::8888 2001:4860:4860::8844

Und wann greift nun dieser FallbackDNS vom Dienst systemd-resolved überhaupt?

  • Wenn kein DNS per DHCP gesetzt wird
  • Wenn kein DNS in der Datei /etc/resolv.conf konfiguriert ist
  • Wenn systemd-resolved für die interne DNS Namensauflösung genutzt wird (das heißt der Dienst aktiv ist, was bei Debian nicht der Fall ist)
  • Wenn systemd-resolved nicht anders konfiguriert wurde (vom Paketbauer oder per Policy) und kein DNS für das betroffene System verfügbar ist (invalide Werte über DHCP oder kein resolv.conf Eintrag)

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Fallback greift sind verschwindend gering. Die Standard Build-Options von systemd sind dennoch fragwürdig. Warum müssen es denn die »datenschutzfreundlichen« Google-DNS Server sein? Wie der FallbackDNS Parameter auf anderen Systemen gesetzt ist, kann ich nicht sagen. Für Arch-Linux habe ich Folgendes gefunden – ihr solltet das nochmal selbst für eure Distribution prüfen.

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