Leserfrage: Werdegang von Mike Kuketz

Per E-Mail bekomme ich häufig die Frage, ob ich nicht kurz den Werdegang meiner Karriere mit anderen teilen möchte. Hintergrund: Die Einsender möchten im Bereich IT-Security arbeiten, sind aber noch ein wenig »orientierungslos«. Ich weiß nicht ob es euch hilft, meinen Werdegang aufzuzeigen, aber wir können es ja mal probieren:

  • Nach dem Abitur Ausbildung zum Fachinformatiker (Systemintegration)
  • Nach bestandener Ausbildung nahtloser Übergang ins Informatikstudium an der Hochschule Karlsruhe
  • Mitte des Studiums habe ich beim Fraunhofer-Institiut als Werkstudent angefangen
  • Gegen Ende des Studiums (Wahlfächer) habe ich mich auf IT-Sicherheit spezialisiert
  • Abschluss mit Auszeichnung und Diplom an der Hochschule Karlsruhe
  • Übernahme im Fraunhofer-Institut nach dem Studium
  • Arbeit als »Security Analyst« im Fraunhofer-Institut
  • Ausstieg in die Selbständigkeit und Gründung von Kuketz IT-Security

Soweit mein Werdegang, den man so oder so ähnlich in den Lebenslauf übernehmen könnte. Allerdings bleibt dabei so manches auf der Strecke, was mich ebenfalls entscheidend beeinflusst hat:

  • Erster Computer (Atari ST) mit bereits 5 Jahren
  • Gefolgt von einem 386er, der insbesondere zum Spielen genutzt wurde (Favorit: M.U.D.S.: Mean Ugly Dirty Sport und Stunts)
  • Egal welche Plattform, oder welches System: Ich habe schon immer »gefrickelt« und viel ausprobiert
  • Bereits ab Windows 95 habe ich die ersten »Sicherheitseinstellungen« vorgenommen
  • Mein Wissensdrang und das »Hacking« hat mich in meiner Jugend die ein oder andere Sozialstunde gekostet – in fremde Systeme eindringen ist eben kein Kavaliersdelikt
  • Meine Studien- oder auch Abschlussarbeiten waren immer im Bereich der IT-Sicherheit angesiedelt
  • Über die Jahre habe ich diverse Bücher / im Internet gelesen und dann natürlich insbesondere in der Arbeitswelt viel gelernt
  • Man könnte auch sagen: Ich habe mich praktisch von Kleinauf für IT-Sicherheit interessiert, obwohl ich damals natürlich noch nicht wusste, was das überhaupt ist
  • Rückblickend am »wertvollsten« war allerdings mein Studium der Informatik

Noch ein paar weitere Hinweise: Ich wollte nie »Karriere« machen, sondern einen Beruf ausüben, der mir Spaß macht und bei dem ich mir morgens vor dem Spiegel selbst guten Gewissens in die Augen sehen kann. Daher empfinde ich meinen Werdegang oder da wo ich heute stehe auch nicht als Karriere, sondern ganz schlicht als »meinen« Weg. Richtungsweisend auf diesem Weg war für mich das Studium der Informatik. Nicht weil man da Dinge lernt, die eine lange Halbwertszeit haben, sondern weil man im Studium lernt zu lernen. Das ist etwas ganz Entscheidendes.

Zum Abschluss: Es gibt nicht den einen, »richtigen« Weg. Wenn ihr aber am Ball bleibt, euch für ein Thema tatsächlich interessiert und es die Lebensumstände erlauben, dann sollte es auch bei euch mit der »Karriere« klappen.

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