Sicherheitsdebakel: Reaktionen von Vivy und dem TÜV Rheinland

Gestern wurde ja bekannt, dass die Gesundheits-App Vivy nicht nur eine Datenschutz-Bruchlandung ist, sondern ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko für Patientendaten darstellt.

Vivy reagierte anschließend in einer Pressemitteilung auf den ausführlichen Sicherheitsbericht von modzero. Vergleicht man die Aussagen von Vivy mit dem vorliegenden Sicherheitsbericht wird klar: Die Darstellung von Vivy passt nicht im Entferntesten zu den identifizierten Schwachstellen.

Der TÜV Rheinland hingegen reagiert mit einer Twitter-Meldung:

#Wirtschaft: Gesundheits-App #Vivy schließt angebliche #Sicherheitslücken – https://www.sueddeutsche.de/news/gesundheit/gesundheit-gesundheits-app-vivy-schliesst-angebliche-sicherheitsluecken-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-181030-99-594091 via @SZ

Das entscheidende Wort in dieser Meldung: »Angeblich«. Was sagt den der Duden zum diesem Wort?

wie behauptet wird; vermeintlich; nicht verbürgt

Es wurden also »angebliche« Sicherheitslücken geschlossen. Die Logik erschließt sich mir nicht.

Fazit: Anstatt offen und ehrlich zuzugeben, dass man Mist gebaut hat, flüchten sich die Verantwortlichen in ihre »PR-Bunker« und bemühen sich um Schadensbegrenzung. Was allerdings bei mir (und vermutlich vielen anderen) dabei im Gedächtnis bleibt, ist ein Unternehmen, dass seine Versprechen nicht einhält und auf belegbare Kritik mit Unehrlichkeit reagiert. So nicht, meine Herrschaften. Langfristig wird sich vermutlich erst dann etwas ändern, wenn wir eine Lösung für die Produkhaftung in der Softwarebranche gefunden haben.

Spätestens jetzt ist der Zug abgefahren und ich kann jedem nur raten die »Gesundheits-App« Vivy so schnell wie möglich zu deinstallieren – gefolgt von einer Löschung der eigenen Daten nach DSGVO Art. 17.

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