Eltern-WhatsApp-Gruppe in der Schule: Meine Reaktion

In der Klasse unserer Tochter ist die Gründung einer Eltern-WhatsApp-Gruppe geplant. Jetzt ist Aufklärung mit Fingerspitzengefühl gefragt. Einerseits will man nicht der Bedenkenträger sein, der das ohnehin schon angekratzte Datenschutzbild weiter beschädigt, andererseits ist die Nutzung von WhatsApp gerade im schulischen Kontext einfach nicht in Ordnung. Dazu gibt es eine Handreichung des Kultusministeriums Baden-Württemberg: Der Einsatz von »Sozialen Netzwerken« an Schulen.

Auf den Vorschlag einer WhatsApp-Gruppe per E-Mail habe ich nun wie folgt geantwortet:

Liebe Eltern,

vielen Dank für den Vorschlag, eine Elterngruppe zum Austausch einzurichten.

WhatsApp ist ein Messenger unter vielen, leider einer, der es mit dem Datenschutz von Anfang an nicht so genau genommen hat. Die Frage ist nun, ob die Bereitschaft besteht, gemeinsam auf eine Alternative umzusteigen, die genauso einfach zu bedienen ist und damit die rechtlichen Bedenken ausräumt.

Ich weiß, dass Frau XY nicht an der Gruppe teilnehmen wird, was für sie auch gar nicht möglich ist. In Baden-Württemberg ist die dienstliche Nutzung von WhatsApp für Lehrkräfte unzulässig bzw. seit 2017 rechtlich verboten. Als Alternative nutzen Lehrkräfte in der Regel E-Mail oder den Messenger Threema (Work). Abgesehen von dieser Regelung für den schulischen Kontext stehen wir nun vor der Frage, ob wir diesen problematischen Messenger nutzen wollen oder auf eine Alternative ausweichen. Mein Vorschlag wäre Signal oder Threema.

Wenn ihr Fragen dazu habt, meldet euch einfach bei mir – per E-Mail oder morgens vor der Schule ;-)

Beste Grüße
Mike Kuketz

Ich hoffe, ein Umdenken angestoßen zu haben.

Update 27.10.2023

Nach einer Umfrage haben sich die Eltern auf E-Mail-Kommunikation geeinigt. Das ist ein Kompromiss, mit dem ich gut leben kann. Sollte sich das Kommunikationsmedium E-Mail als ungeeignet erweisen, wird eine Signalgruppe eingerichtet.

Aus Sicherheitsgründen läuft die E-Mail-Kommunikation über einen Verteiler (Mailingliste), über den nur die hinterlegten E-Mail-Adressen kommunizieren können. Dadurch wird Spam von außen verhindert und im Falle eines gehackten E-Mail-Accounts sind nicht sofort alle E-Mail-Adressen der angeschriebenen Kontakte sichtbar. Auch das minimiert Spam, Malware und Co.

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