LiMux: Aus für Linux in der Stadtverwaltung

Gestern hat der Verwaltungausschuss in München beschlossen, LiMux den Laufpass zu geben und wieder zu Windows zu wechseln. Bis Ende 2020 soll dann eine stadtweit einheitliche Client-Architektur für insgesamt rund 29.000 Rechner auf Windows-Basis geschaffen werden.

Zitat von heise zu dem Thema:

Nach Informationen von heise online beziffert das Direktorium in seinem geheimen Überschlag die Ausgaben für die Rückkehr zu Microsoft insgesamt auf einen dreistelligen Millionenbereich, auch wenn es nur Einzelposten mit groben Hausnummern anführt.

Ein dreistelliger Millionenbetrag für den Salto-Rückwärts zu Microsoft? Wow – was für eine epische Verschwendung von Steuergeldern! Wir erinnern uns, wer die Stadtverwaltung in dieser Angelegenheit beraten hat? Es war Accenture:

Avanade Inc. was founded in 2000 as a joint venture between Accenture and Microsoft to serve an untapped market for Microsoft-focused consulting services. The company provides IT services focused on the Microsoft platform for mid-sized to large enterprise organizations.

Weiter:

Accenture and Avanade have been recognized by Microsoft as Alliance Partner of the Year for the ninth year in a row and twelfth time overall.

Accenture, ein Partner von Microsoft hat die Stadtverwaltung also beraten und wurde dafür vermutlich auch fürstlich entlohnt. Und auf Basis dieses 450-Seiten starken Gutachten von Accenture hat der Verwaltungsausschuss nun tatsächlich den Ausstieg beschlossen.

Wie kann man einem Gutachten vertrauen, dass von einem Microsoft Partner erstellt wurde? Da ist die Befangenheit doch vorprogrammiert.

Nach meiner Auffassung vergibt München hier eine einmalige Chance: Die Chance endlich mal zu zeigen, dass es auch ohne Microsoft geht. München scheitert in erster Linie an der eigenen Inkompetenz und dem Mut, etwas zu verändern. Das wird teuer für den Steuerzahler.

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