Bundesministerium der Verteidigung trackt Nutzer via Facebook

Eigentlich würde man ja glauben, dass zumindest (Bundes-)Behörden ihre Hausaufgaben gemacht haben und auf die Einbindung von Datenkraken wie Google, Facebook und Co. verzichten. Die Realität sieht leider anders aus. Das Bundesministerium der Verteidigung trackt in seiner offiziellen App Bundeswehr Media (Link führt zu Google) doch tatsächlich via Facebook und Google Firebase Analytics. Nach einem Hinweis eines Lesers habe ich mir die Version 3.8.9 der App gerade kurz angeschaut.

Unmittelbar nach dem Start der App wird eine Verbindung zu Facebook aufgebaut (graph.facebook.com) und der Nutzer getrackt – noch bevor der Nutzer eine Datenschutzerklärung überhaupt lesen bzw. dieser zustimmen konnte. Damit aber nicht genug, laut Exodus Privacy befinden sich insgesamt vier Tracker in der App:

  • Facebook Analytics
  • Facebook Login
  • Facebook Share
  • Google Firebase Analytics

Wie bedenklich die Einbindung von Facebook-Bausteinen (SDK) hinsichtlich der Privatsphäre sind, scheint noch immer nicht an die App-Entwickler durchgedrungen zu sein – einfach unverantwortlich. Allein die Übermittlung der Google-Advertising-ID genügt im Grunde genommen, dass Facebook nun eine Verknüpfung zwischen Facebook-Nutzerin und den übermittelten Daten herstellen kann. Der Grund: Auch die Facebook-App (sofern installiert) liest die Google-Advertising-ID aus. Damit hat Facebook anschließend einen Identifier, den sie einer Person exakt zuordnen können.

Herr Kelber, vielleicht können Sie da ja tätig werden. Das fällt in Ihren Zuständigkeitsbereich. ;-)

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