Hacking: Besonders »sicheres« Regierungsnetz angegriffen

Es grenzt schon an einer ganz besonderen Hybris, wenn man ein IT-Netzwerk als »besonders sicher« bezeichnet. Eines ist sicher: So etwas exisiert nur auf dem Papier und ist eine reine Wunschvorstellung.

Hinweis

Fairerweise muss man ergänzen: Das Netzwerk wurde niemals als »absolut sicher« bezeichnet, daher war meine Einleitung vielleicht nicht ganz so fair.

Was ist passiert? Im Dezember 2017 haben unsere Sicherheitsbehörden einen Angriff erkannt, bei dem »Hacker« in das als sicher geltende Datennetzwerk des Bundes und der Sicherheitsbehörden eingedrungen sind. Es wurde offenbar Schadsoftware eingeschleust und Daten seien erbeutet worden – genauere Angaben haben die Verantworlichen bisher nicht gemacht.

Wer steckt dahinter? Angeblich die Russen. Es können aber genausogut die Amerikaner oder sonstwer gewesen sein, die den Angriff so ausehen lassen, als seien es die Russen gewesen. Von daher: Russen, Amerikaner oder Israelis? Das weiß keiner und wird auch keiner herausfinden können.

Hinweis

Auch hier zur Ergänzung: Rückschlüsse auf die Urheberschaft eines Angriffs sind durchaus möglich, allerdings ist mir das persönlich zu dünn. Entweder man weiß es, oder eben nicht. Dann sollte man einfach keine Aussage dazu machen.

Die Konsequenz? Warten wir erst einmal ab, wie sich die Regierung zum Vorfall äußert. Bis dahin sollten wir mal ernsthaft darüber nachdenken, ob eine zentrale Datenhaltung in Form einer Vorratsdatenspeicherung (VDS) oder von sensiblen (Gesundheits-)Daten (elektronische Gesundheitskarte (eGK)) tatsächlich der richtige Weg sind.

Wer nach solchen Vorfällen tatsächlich weiterhin die zentrale Datenhaltung von sensiblen Daten befürwortet, dem kann nicht mehr geholfen werden… Und wer glaubt, man könne Informationen von Systemen 100%ig schützen, die irgendwie mit dem Internet verbunden sind, der kann schonmal die Stiefel für den Nikolaus herausstellen.

Du kannst den Blog aktiv unterstützen! Mitmachen ➡