Lesereinsendung: Thalia.de das Datengrab

Thomas sendete mir vorhin folgenden Text per E-Mail:

Eigentlich nutzte ich den Online-Dienst von Thalia.de im Wesentlichen um Zeit, Wege und Sprit zu sparen. Online die gewünschten Bücher ausgesucht und zur Abholung in der Filiale hinterlegen lassen (es sind ja auch nicht immer gleich alle Bücher vorrätig). Das wollte ich jetzt wieder tun und sollte beim Login erst mal die aktualisierte Datenschutzerklärung (Stand: 09/2017) bestätigen.

Wie Mike immer empfiehlt, habe ich zunächst die Datenschutzerklärung gelesen. Je mehr ich lese, um so schlechter wird mein Gefühl. Diese Datenschutzerklärung verdient doch ihren Namen nicht; das ist doch maximal eine »Datennutzungsvereinbarung«. Thalia.de gibt sich schon Mühe und macht viele Erläuterungen – klar muss man das erst mal Lesen und dann auch noch Verstehen:

  • Unter anderem wird auf Cookies aufmerksam gemacht.
  • Es wird über Webtracking-Partner informiert.
  • Es wird versucht Vertrauen aufzubauen und dann kommen die üblichen Verdächtigen: Facebook- und Google-Dienste.
  • Es wird auch auf die Opt-Out Funktionen hingewiesen. Also erst soll man alles einwilligen / bestätigen um ein Buch zu beschaffen und dann beim jeweiligen Thalia-Partner widersprechen.

Gar nicht gut wenn man z.B. zu Google, Facebook & Co. keine Beziehung hat. Da vieles auch noch in den USA landet verschlechtert meine Kauflaune weiter.

Mit diesen ersten Eindrücken und einer anderen Sichtweise habe ich eine weitere Empfehlung von Mike beansprucht: Webbkoll – mit folgendem Ergebnis für Thalia.de:

  • 158 Cookies davon 141 Dritt-Anbieter-Cookies
  • 317 Drittanbieter-Anfragen / Verbindungen zu 100 Anbietern

Ob das erschreckende Gesamtergebnis über die Datenschutzerklärung abgedeckt ist wollte ich dann nicht mehr weiter analysieren. An dieser Stelle folge ich dann der Empfehlung in der Datenschutzerklärung von Thalia.de (§ 6 Datensicherheit Abs. 2):

»Wir bitten Sie eindringlich, selbst alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz Ihrer Daten zu treffen, während Sie im Internet arbeiten.«

Danke Thalia.de für diesen Hinweis und Tschüss! Ich werde mein Kundenkonto löschen lassen (eine Funktion im Online-Konto habe ich dazu leider nicht gefunden). Zukünftig geht es beim Bücherkauf eben in einen kleineren Buchladen… Auch wenn es mehr Zeit beansprucht.

Danke für deinen Erfahrungsbericht Thomas. Ich möchte nur noch anfügen: Thalia.de ist hier leider keine Ausnahme. Viele Online-Shops haben jegliches Maß verloren, lassen ihre eigenen Kunden tracken und binden immer mehr Dienste von Datenkraken wie Facebook und Google ein.

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