Verschlüsselung mit SHA256 und Co. ist unmöglich

Ich bekomme häufig Diskussionen mit, wo selbst IT-Profis solche Sätze fallen lassen:

Unsere Passwörter liegen SHA256 verschlüsselt in der Datenbank.

Zur Verschlüsselung nutzen wir bcrypt.

Oder man liest auf heise.de:

Wenn Webseitenbetreiber Passwörter von Kunden nicht sicher verwahren, ist der Super-GAU vorprogrammiert. Daran erinnern abermals Sicherheitsforscher, die in überschaubarer Zeit Millionen Passwörter entschlüsselt haben.

Das ist schlichtweg falsch. Man kann Passwörter die zuvor mit SHA-1 oder einem anderen Hash-Algorithmus gehasht wurden nicht wieder »entschlüsseln«. (Kryptografische) Hash-Algorithmen basieren auf einer mathematischen Einwegfunktion: Eine einfach zu berechnende Funktion, deren Umkehrung jedoch nicht oder nur sehr schwer zu berechnen ist. Wenn also gehashte Passwörter wieder in ihre Ursprungsform (Urbild) gebracht werden, dann ist »Entschlüsselung« der falsche Begriff. Wir können uns auf Begriffe wie erraten oder vielleicht auch noch cracken (auf Basis von Rainbow-Tabellen) einigen, aber ganz sicher nicht auf entschlüsseln.

Es ist einfach nicht korrekt bei der Verwendung einer Hashfunktion von Ver- und Entschlüsselung zu sprechen. Eine Hashfunktion ist nunmal kein Verschlüsselungsalgorithmus.

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